Nautilus bis 11.04
Archivierte Anleitung
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Anmerkung: Dieser Artikel beschreibt die Nautilus-Versionen, die bis einschließlich Ubuntu 11.04 zum Einsatz kamen. Für neuere Ubuntu-Versionen gilt der Artikel Nautilus.
Zum Verständnis dieses Artikels sind folgende Seiten hilfreich:
- Start
- Ansichten
- Verknüpfungen mit Programmen
- Aussehen der Ordner
- Datei-Vorschau
- Suchfunktion
- Root-Rechte
- Kopie einer CD/DVD anfertigen
- Entfernte Dateisysteme
- Virtuelle Ordner
- Dokument anlegen erweitern
- Nautilus neu starten
- Funktionalität erweitern
- Erweiterte Einstellungen
- Tastenkürzel
- Mausaktionen
- Werkzeugleiste anpassen
- Chronik/Historie nicht anzeigen
- Probleme und Lösungen
- Links
Nautilus 🇬🇧 ist der Dateimanager der Desktop-Umgebung GNOME. Nautilus soll die Handhabung von Dateien leicht machen. Er bietet Voransichten für diverse Dateitypen, kann Webseiten darstellen, auf entfernte Freigaben zugreifen usw. Man bezeichnet Nautilus auch als grafische "Shell", er lässt sich durch zusätzliche Skripte in seinen Funktionen leicht erweitern.
Nautilus wird intern auch zur Verwaltung des Desktop verwendet (siehe auch Desktop-Symbole).
Start¶
Den Dateimanager startet man bis Ubuntu 10.10, indem man beispielsweise im GNOME Panel auf einen der unter "Orte" aufgeführten Einträge wie beispielsweise "Persönlicher Ordner" auswählt. Dies öffnet dann in diesem Fall Nautilus mit dem eigenen Homeverzeichnis. Wer von Windows gewohnt ist, einen Dateimanager über Windows + E zu starten, der kann für Nautilus eine entsprechende Tastenkombination einrichten.
Ab Ubuntu 11.04 wird Nautilus am einfachsten durch einen Klick auf das Ordner-Symbol ganz oben im Unity Startmenü gestartet.
Ansichten¶
Ansichtsmodus¶
Nautilus kennt drei verschiedene Ansichtsmodi:
Die Browser-Ansicht (Standard), dabei ist unter "Bearbeiten → Einstellungen → Verhalten" das Kontrollkästchen "Jeden Ordner in seinem eigenen Fenster öffnen" deaktiviert.
Die Einzel-Ansicht, die sich im Menü unter "Bearbeiten → Einstellungen → Verhalten → Jeden Ordner in seinem eigenen Fenster öffnen" aktivieren lässt.
Die Zwei-Spalten-Ansicht, welche man mit F3 aktivieren kann
In jedem der drei Ansichtsmodi lässt sich mit der Tastenkombination Strg + T ein neuer Reiter öffnen, sodass eine Ansicht mit mehreren Reitern entsteht. Mit F9 kann die Seitenleiste ein- und ausgeblendet werden.
Adressleiste anstatt Navigationsknöpfe anzeigen¶
Zur Adressleiste mit Tastenkombination umschalten¶
Als Standardeinstellung wird die Adresse in Form von Navigationsknöpfen angezeigt. Wer Adressen lieber direkt eintippen will, schaltet mittels Strg + L zu einem Textfeld um, wo Pfade direkt eingeben werden können. Zur Vervollständigung von Pfaden dient die Tab ⇆ Taste. Mit Esc kommt man wieder zurück zu den Navigationsknöpfen.
Adressleiste ist eingeschaltet |
Adressleiste dauerhaft anzeigen¶
Mit der Tastenkombination Strg + L kann man erreichen, dass die Adresszeile im Nautilus-Fenster permanent angezeigt wird.
Seitenleiste¶
Die Seitenleiste lässt sich mit F9 bzw. im Menü "Ansicht → Seitenleiste" aktivieren. Klickt man auf den Button "Ordner", öffnet sich ein Dropdown-Menü, aus dem man alternative Informationsanzeigen wählen kann. Zur Verfügung stehen:
"Orte" (Standard): aufgelistet werden im oberen Abschnitt (oberhalb des Trennstriches) der Persönliche Ordner, der Desktop, eingehängte Datenträger und Netzlaufwerke und im unteren Abschnitt die Lesezeichen
"Informationen": zum aktuell geöffneten Ordner
"Baum": Baumansicht für schnelle Navigation
"Chronik": die letzten aufgerufenen Ordner, auch über das Menü unter "Gehe zu" erreichbar
"Notizen": Platz für Notizen, wird mit einem kleinen Icon links neben dem "Schließen"-Button der Seitenleiste angezeigt. Hier wird der im Eigenschaftsfenster unter "Notizen" hinterlassene Text des aktuell geöffneten Ordners angezeigt. Das Editieren der Notiz ist dabei auch möglich.
"Embleme": Ordner Embleme zuweisen, funktioniert auch über -Klick auf den Ordner "Eigenschaften → Embleme".
Einträge in Anzeige "Orte" hinzufügen/entfernen¶
Im oberen Abschnitt¶
Um hier angezeigte Datenträger aus der Liste zu entfernen, muss man eine udev-Regel erstellen. Dazu wird eine Regeldatei, z.B. 99-partitionen-verstecken.rules genannt, mit einem Editor[3] mit Root-Rechten erstellt und im Ordner /etc/udev/rules.d/ gespeichert.
Mit der eindeutigen Datenträger-Bezeichnung UUID trägt man
ENV{ID_FS_UUID}=="00000000-0000-0000-0000-000000000000", ENV{UDISKS_PRESENTATION_HIDE}="1"
in die Regeldatei ein, wobei "00000000-0000-0000-0000-000000000000" mit der UUID des gewählten, aus der Liste zu entfernenden Datenträgers zu ersetzen ist.
Falls es mit dem UUID-Eintrag nicht funktionieren sollte, kann man auch den Datenträger mit Hilfe seines Gerätenamens aus der Liste entfernen. Dann trägt man statt des obigen Eintrags
KERNEL=="sda1", ENV{UDISKS_PRESENTATION_HIDE}="1"
ein, wobei hier "sda1
" für den Gerätenamen des zu versteckenden Datenträgers steht. Bei mehreren Datenträgern kann man auch statt mehreren Einträgen mit verschiedenen Nummern im Namen ein Fragezeichen an deren Stelle setzen. Näheres dazu findet man im udev-Artikel.
Bei beiden Arten steht ENV{UDISKS_PRESENTATION_HIDE}="1"
dafür, dass der jeweilige Datenträger versteckt wird. Nun muss noch im Terminal [4] der Befehl
sudo udevadm trigger
ausgeführt werden, um die neuen Einstellungen zu erkennen und die Datenträger sollten aus der Liste verschwunden sein. Andernfalls treten sie erst beim Neustart in Kraft.
Im unteren Abschnitt¶
Hier werden die Lesezeichen angezeigt.
Lesezeichen¶
Um ein Lesezeichen hinzuzufügen, gibt es verschiedene Möglichkeiten:
Man öffnet den gewünschten Ordner oder wählt die gewünschte Datei in Nautilus an und wählt entweder im Nautilus-Menü "Lesezeichen → Lesezeichen hinzufügen" an oder
zieht den Ordner- bzw. Dateieintrag mit der gedrückten, linken Maustaste () in den Lesezeichen-Abschnitt der Seitenleiste mit der Anzeige "Orte" (siehe Abschnitt "Seitenleiste" oben).
Ab sofort ist der Eintrag als Lesezeichen dort schnell anwählbar und nun auch u.a. im Dateiauswahl-Dialog der Anwendungen erreichbar.
Unter "Orte" sind bereits ein paar Ordner zu finden, nämlich "Dokumente, Bilder, Musik, Videos". Ein Lesezeichen wird in Nautilus entfernt entweder
über den Eintrag in der Seitenleiste mit einem -Klick darauf und dann "Entfernen" oder
über das Menü "Lesezeichen → Lesezeichen bearbeiten"
erstellt. Die Lesezeicheneinträge werden in der versteckten Datei .gtk-bookmarks im Homeverzeichnis gespeichert.
Verknüpfungen mit Programmen¶
Nautilus öffnet bekannte Dateitypen (z.B. .pdf, .avi oder .png) immer mit einem bestimmten Programm. Diese Verknüpfung kann man auch innerhalb von Nautilus ändern. Üblicherweise verknüpft Nautilus Dateitypen mit den GNOME-eigenen Programmen wie Evince, Totem usw. Möchte man eine Datei mit einem anderen Programm öffnen, so kann dies einmalig erfolgen oder die Verknüpfung permanent geändert werden.
Einmalig¶
Jedes installierte Programm übermittelt dem System, mit welchen Dateitypen es arbeiten möchte. Möchte man ein Dateityp nur einmalig mit einer anderen Anwendung öffnen als die üblicherweise verknüpfte Anwendung, so klickt man mit der rechten Maustaste auf die Datei und findet unter "Öffnen mit" alle Programme, die mit diesem Dateityp etwas anfangen können.
Sollte man die Datei mit einem ganz anderen Programm öffnen wollen, so findet man am Ende der Liste den Eintrag "Mit anderer Anwendung öffnen..." Wählt man diesen aus, so bekommt man eine Liste aller Anwendungen des Systems. So kann man eine Datei mit einer beliebigen Anwendung starten. Alternativ lassen sich über "Benutzerdefinierten Befehl benutzen" spezielle Start-Befehle und -Optionen festlegen.
Permanent¶
Um einen Dateityp permanent mit einer bestimmten Anwendung zu öffnen, muss man einen etwas anderen Weg gehen.
Eine Datei des gewünschten Typs auswählen.
Mit -Klick Kontextmenü öffnen und "Eigenschaften" auswählen.
Nun sieht man einige Karteireiter mit diversen Einstellmöglichkeiten.
Reiter "Öffnen mit" auswählen. In diesem Reiter sind alle Programme aufgeführt, die schon einmal zum Anzeigen der gewählten Datei verwendet wurden.
Über den Button "Hinzufügen" (unten rechts) können auch noch weitere Programme ausgewählt werden.
Durch Anklicken des "Radio-Buttons" vor dem Programm wird dieses als Standardprogramm zum Öffnen des gewählten Dateityps (hier .png) gemacht.
Wählt man nun eine Datei des Typs .png aus (durch einfachen Klick bzw. Doppelklick, je nach Einstellung von Nautilus), wird diese ab sofort mit dem eingestellten Programm geöffnet.
Aussehen der Ordner¶
Man kann das Aussehen der einzelnen Ordner individuell gestalten. Zum Beispiel könnte der Dokumente-Ordner grün gefärbt sein und der Downloads-Ordner eine Weltkugel als Hintergrund haben.
Datei-Vorschau¶
Nautilus erstellt für verschiedene Datei-Typen eine Vorschau.
Vorschau für Videodateien wiederherstellen¶
Falls der Mediaplayer Totem deinstalliert wurde, zeigt Nautilus keine Thumbnails von Videodateien mehr an. Nachdem das Paket
totem
Befehl zum Installieren der Pakete:
sudo apt-get install totem
Oder mit apturl installieren, Link: apt://totem
wieder installiert [1] wurde, erzeugt Nautilus spätestens nach dem nächsten Neustart wieder Vorschaubilder. Erweiterte Einstellungen - wie alle Vorschaubilder ausschalten - kann man über den Konfigurationseditor [4] unter "/desktop/gnome/thumbnailers" vornehmen. Wichtig ist auch, dass die nötigen Codecs installiert sind.
Audio-Vorschau aktivieren¶
Nautilus kann Audiodateien abspielen, wenn der Mauszeiger in der Symbolansicht über eine Audiodatei schwebt oder eine Datei über die Cursortasten der Tastatur ausgewählt wurde. Nach einem kurzen Moment wird die Audio-Vorschau automatisch aktiv. In der Listenansicht ist diese Funktionalität nicht vorhanden. Unter "Bearbeiten → Einstellungen → Vorschau" kann man die Vorschau für Audio-Dateien bei Bedarf auch deaktivieren.
Lautstärke der Audio-Vorschau einstellen¶
Um die Lautstärke der Audio-Vorschau zu verändern, startet man zuerst Nautilus und dann die Audio-Einstellungen und navigiert dort zum Reiter "Anwendungen". Jetzt legt man den Mauszeiger auf eine Audiodatei und navigiert mit der Tab ⇆ Taste zum Lautstärkeregler der Audio-Vorschau. Nun kann man mit den Tasten ← oder → die Lautstärke der Audio-Vorschau verändern.
Vorschau von OpenDocument-Dateien¶
Nautilus kann mit Hilfe von Archiv/OpenDocument Thumbnails auch Thumbnails von OpenOffice-Dokumenten anzeigen.
Vorschau von svgz-Dateien¶
Nautilus kann mit Hilfe von Archiv/svgz Thumbnails auch Thumbnails von .svgz-Dokumenten anzeigen.
Vorschau von Raw-Dateien (Fotografie)¶
Das Aktivieren der Vorschau für verschiedene RAW-Dateiformate (CRW, NEF, RAW, etc.) wird im Artikel RAW-Fotografie (Abschnitt „Nautilus-zeigt-keine-Vorschaubilder-an“) beschrieben.
Suchfunktion¶
Nautilus bietet die Möglichkeit, Suchen zu speichern. Diese gespeicherten Suchen erscheinen wie ein Ordner, dessen Inhalt beim Aufrufen jeweils neu berechnet wird. Ist Archiv/Beagle oder Tracker installiert, bedient sich Nautilus dessen Suchtechnik, so dass auch der Inhalt von Dokumenten durchsucht wird und die stets aktuellen Suchergebnisse deutlich schneller zur Verfügung stehen.
Root-Rechte¶
Nicht ohne Grund arbeitet man unter Linux selten mit Root-Rechten. Ganz besonders mit einer graphischen Oberfläche besteht das Risiko, Fehler zu machen, oder dass eine Schwachstelle in einer Software Sicherheitslecks aufreißt! Trotzdem ist es manchmal einfacher, einen Dateimanager mit vollen Rechten zur Hand zu haben. Dazu startet man Nautilus kurzerhand aus einem Terminal oder über
Alt +
F2 mittels des Befehls gksudo nautilus
. Nach der Eingabe des Passwortes öffnet sich ein Nautilus-Fenster mit Root-Rechten.
Alternativ kann das Paket
nautilus-gksu
Befehl zum Installieren der Pakete:
sudo apt-get install nautilus-gksu
Oder mit apturl installieren, Link: apt://nautilus-gksu
installiert [1] werden. Nach der Installation des Paketes und einem Neustart von Nautilus erscheint im Kontextmenü einer Datei die neue Option "Als Administrator öffnen".
Kopie einer CD/DVD anfertigen¶
Nautilus gestattet es, Kopien von einer CD/DVD anzufertigen. Das Vorgehen ist in CD-Images (Abschnitt „GNOME-Ubuntu-Brasero“) und Video-DVD kopieren (Abschnitt „Nautilus“) beschrieben.
Entfernte Dateisysteme¶
Nautilus kann auch mit Dateien auf entfernten Computern umgehen. Diese Dateien werden wie lokale Dateien in einem Ordner dargestellt. Dazu öffnet man in Nautilus die Adresszeile und verwendet die folgenden Angaben. Wie man erkennen kann, ist es möglich, gleich Zugangsdaten und Pfade entfernter Dateisysteme mit anzugeben.
Entfernte Dateisysteme | ||
Protokoll | Beispiel | Beschreibung |
Samba | smb://rechnername/freigabe | Samba ist das Linux-Pendant zur Windows-Dateifreigabe. Über Samba kann man auf Freigaben anderen Windows- und Linuxrechner zugreifen. |
FTP | ftp://192.168.0.1 | FTP ist ein beliebtes Protokoll, um Dateien zu transferieren, üblicherweise bekommt man die Möglichkeit, per FTP Dateien auf einem Webserver abzulegen. |
WebDAV | dav://login@example.com/ordner | WebDAV ist ein Protokoll, um Dateien über das Internet bereitzustellen. Beispiele hierfür sind Apples iDisk und das GMX Mediacenter, was allerdings mit Nautilus aufgrund eines Bugs seitens GMX nicht funktioniert. |
WebDAV | davs://login:passwort@example.com | Identisch zu "dav://" allerdings wird die Verbindung verschlüsselt. |
SSH | ssh://benutzer@server:port/pfad/ordner | Die Angabe der Portnummer ist nur erforderlich, wenn dieser vom Standardport 22 abweicht. SSH File-Transfer-Protokoll zur sicheren und unkomplizierten Datenübertragung zwischen Linux/Unix-Systemen. |
SFTP | sftp://benutzer:passwort@server:port | Identisch zu "ssh://" |
Alle im System per Nautilus eingehängten Dateisysteme werden als ~/.gvfs/DATEISYSTEMBEZEICHNUNG abgebildet. Dies ist z.B. für Programme interessant, auf die eingehängten Dateisysteme nicht direkt zugreifen können. Da manche Programme mit versteckten Ordnern ebenfalls nicht klarkommen, kann es hilfreich sein, zusätzlich eine Verknüpfung anzulegen:
ln -s ~/.gvfs ~/BELIEBIGER_ORDNERNAME
Virtuelle Ordner¶
Nautilus kann bestimmte Verzeichnisse und Dateien zusammenfassen und als virtuelle Ordner darstellen. Diese lassen sich über folgende Adressen direkt aufrufen:
Virtuelle Ordner | |
Ordner | Beschreibung |
burn:/// | Die Daten, welche für das Brennen auf CD/DVD vorgemerkt sind |
network:/// | Zeigt die Netzwerkumgebung an |
trash:/// | Der Mülleimer |
computer:/// | Übersicht der eingehängten Dateisysteme |
Dokument anlegen erweitern¶
Nautilus bietet eine Funktion, um im geöffneten Ordner eine Datei anzulegen. Diese erreicht man über "Datei → Dokument anlegen" oder "-Klick → Dokument anlegen". Standardmäßig wird hier nur der Eintrag "Leere Datei" angeboten, mit dem man ein leeres Textdokument erstellen kann.
Um weitere Vorlagen zur Verfügung zu haben, kann man beliebige Dateien in den Ordner Templates (in der englischen Ubuntu-Version) bzw. Vorlagen (in der deutschen Ubuntu-Version) im Homeverzeichnis ablegen.
Falls dieser Ordner noch nicht existiert, muss man ihn erstellen und Nautilus sagen, wo sich der Vorlagen-Ordner befindet. Dafür muss man die Datei ~/.config/user-dirs.dirs in einem Editor[3] öffnen und anschließend die folgende Zeile von:
XDG_TEMPLATES_DIR="$HOME/"
ändern in:
XDG_TEMPLATES_DIR="$HOME/Vorlagen"
Damit die Einstellung des neuen Vorlagen-Ordners in Nautilus übernommen wird, muss Nautilus neu gestartet werden.
In diesen Ordner können dann z.B. OpenOffice-Dateien abgelegt werden, welche als Vorlagen dienen. Auch für Quelltexte ist dies nützlich: So kann man beispielsweise LaTeX-Dateien, die für verschiedene Zwecke ein Grundgerüst enthalten, dort ablegen.
Nautilus neu starten¶
Manche Einstellungen sowie neu installierte Erweiterungen sind erst nach einem Neustart von Nautilus verfügbar. Da Nautilus als Hintergrundprozess läuft, reicht es nicht, alle offenen Fenster von Nautilus zu schließen. Ein kompletter Neustart des Systems oder Ab- und Anmelden erreichen das Gewünschte, es gibt aber auch einen schnelleren Weg über folgende Eingabe im Terminal:
nautilus --quit
Gleichwertig ist
nautilus -q
Achtung!
Das beendet Nautilus komplett und führt dazu, dass alle Dateimanager-Fenster geschlossen werden. Man sollte also nicht gerade nebenbei zum Beispiel irgendwelche Kopieroperationen am Laufen haben!
Neu gestartet wird Nautilus meist automatisch. Sollte dies nicht der Fall sein, kann Nautilus über die Eingabe nautilus
im Terminal wieder aufgerufen werden.
Funktionalität erweitern¶
Nautilus ermöglicht die Verwendung von Skripten als Erweiterung im Kontextmenü. Diese Skripte sind einfache ausführbare Dateien. Die Skripte müssen im Verzeichnis ~/.gnome2/nautilus-scripts/ gespeichert werden.
Nautilus-Terminal¶
Nautilus-Terminal integriert ein Terminal in Nautilus. Das integrierte Terminal wechselt durch Verwendung von cd immer in das gleiche Verzeichnis, in dem man sich mit Nautilus selbst befindet, somit ist es möglich, im entsprechenden Verzeichnis beliebige Befehle ausführen.
Für die Erweiterung steht ein PPA zur Verfügung:
Adresszeile zum Hinzufügen des PPAs:
ppa:flozz/flozz
Hinweis!
Zusätzliche Fremdquellen können das System gefährden.
Ein PPA unterstützt nicht zwangsläufig alle Ubuntu-Versionen. Weitere Informationen sind der PPA-Beschreibung des Eigentümers/Teams flozz zu entnehmen.
Nach dem Aktualisieren der Paketquellen kann das folgende Paket installiert werden:
nautilus-terminal (ppa)
Befehl zum Installieren der Pakete:
sudo apt-get install nautilus-terminal
Oder mit apturl installieren, Link: apt://nautilus-terminal
Weitere Erweiterungen¶
Weitere Erweiterungen sind:
Archiv/Nautilus-Actions - Aktionen mit Dateitypen verknüpfen
Cover thumbnailer - eigene Ordnersymbole für Musik- und Bilderordner
OpenDocument Thumbnails - OpenDocument-Dateien als Vorschau statt als Icon anzeigen lassen
Archiv/MailPictures - Bilder direkt aus Nautilus heraus versenden
Nautilus-sendto - Integration und Interaktion zwischen Nautilus und Evolution. Hierfür ist das folgende Paket nötig [1]:
nautilus-sendto (universe)
Befehl zum Installieren der Pakete:
sudo apt-get install nautilus-sendto
Oder mit apturl installieren, Link: apt://nautilus-sendto
Nautilus-Wallpaper - Hintergrundbilder setzen. Hierfür ist das folgende Paket nötig [1]:
nautilus-wallpaper (universe)
Befehl zum Installieren der Pakete:
sudo apt-get install nautilus-wallpaper
Oder mit apturl installieren, Link: apt://nautilus-wallpaper
Nautilus Image Converter 🇬🇧 - Bildgröße per Rechtsklickmenü ändern. Hierfür benötigt man [1]:
nautilus-image-converter (universe)
Befehl zum Installieren der Pakete:
sudo apt-get install nautilus-image-converter
Oder mit apturl installieren, Link: apt://nautilus-image-converter
Nautilus-Open-Terminal - Ein Terminal, das man aus Nautilus heraus öffnen kann. Hierfür ist nötig [1]:
nautilus-open-terminal (universe)
Befehl zum Installieren der Pakete:
sudo apt-get install nautilus-open-terminal
Oder mit apturl installieren, Link: apt://nautilus-open-terminal
Bulldozer 🇬🇧 - ein in Nautilus integriertes Buildsystem
EXIF-Informationen und ID3-Tags 🇩🇪 direkt anzeigen (nur bis Ubuntu 10.10)
techBlog copy_filename.sh 🇬🇧 - Dateinamen in Zwischenablage kopieren
Nautilus/Skripte/Symbolischer Link - mit Nautilus angelegte symbolische Verknüpfungen nachträglich bearbeiten
Nautilus-Renamer 🇬🇧 - behebt das Problem, dass mit Nautilus immer nur eine Datei gleichzeitig umbenannt werden kann
Damit die installierten Erweiterungen verfügbar sind, muss Nautilus neu gestartet werden.
Erweiterte Einstellungen¶
Neben den Einstellungen im Menü unter "Bearbeiten → Einstellungen" kann vieles auch mit dem Konfigurationseditor [4] unterhalb "/apps/nautilus" eingestellt werden. Manche Optionen sind nur so erreichbar.
Zugriffsrechte-Dialog¶
Im Dialog für die Einstellung der Zugriffsrechte (zu erreichen über die Eigenschaften einer Datei/eines Verzeichnisses ) kann anstelle der DropDown-Boxen eine Matrix mit CheckBoxen dargestellt werden, in der sich die Zugriffsrechte für Lesen, Schreiben und Ausführen einzeln für jede Benutzergruppe einstellen lassen (besonders interessant für jemanden, der mit der 3fachen "rwx"-Schreibweise vertraut ist). Hierzu muss man den Konfigurationseditor [4] starten und /apps/nautilus/preferences/show_advanced_permissions
auf true
setzen.
Dateien und Verzeichnisse verstecken¶
Möchte man einige Dateien oder Ordner permanent verstecken, so ist (in dem jeweiligen Verzeichnis, in dem sich die zu versteckenden Einträge befinden) eine Datei .hidden zu erstellen [3], in der die gewünschten Dateien und Verzeichnisse aufgelistet werden.
Datei1 Verzeichnis1 Datei2
Tastenkürzel¶
Tastenkürzel | |
Kürzel | Bedeutung |
Strg + L | Adresszeile anzeigen ( Esc schaltet wieder zurück) |
Strg + H | Versteckte Dateien anzeigen |
Strg + W | Schließt den Eltern-Ordner (in der Einzel-Ansicht) |
Strg + ⇧ + W | Schließt alle Ordner, außer den aktuellen (in der Einzel-Ansicht) |
Strg + 1 | Symbol-Ansicht |
Strg + 2 | Listen-Ansicht |
Strg + + | Voransicht vergrößern |
Strg + - | Voransicht verkleinern |
Strg + 0 | Voreingestellte Größe anzeigen |
F9 | Öffnet oder schließt die Seitenleiste |
Entf | Verschiebt eine Datei/Verzeichnis in den Müll |
⇧ + Entf | Löscht eine Datei/Verzeichnis sofort (und verschiebt sie nicht in den Müll) |
⇧ + Strg + N | Neues Verzeichnis anlegen |
Strg + M | Verknüpfung erzeugen |
Strg + A | alle Dateien auswählen |
Strg + S | Nach Suchmuster auswählen |
F2 | Ausgewählte Datei/Verzeichnis umbenennen |
F5 | aktuelle Ansicht neu laden (refresh) |
Strg + T | Neuen Reiter öffnen |
Strg + W | Aktuellen Reiter schließen, wenn nur ein Reiter vorhanden ist, wird das komplette Nautilus-Fenster geschlossen |
Tab ⇆ | Wechselt den Fokus zwischen Dateibereich, Dateipfad und Seitenleiste |
Alt + ← | Einen Schritt zurück in der Historie |
Alt + → | Einen Schritt vor in der Historie |
Alt + ↑ oder ⌫ | Öffnet den übergeordneten Ordner |
Alt + ↓ oder ⏎ | Öffnet den ausgewählten Ordner |
Mausaktionen¶
Mausaktionen | |
Aktion | Wirkung |
+ Strg | Dateien immer kopieren |
+ ⇧ | Dateien immer verschieben |
Strg + ⇧ | Verknüpfung erstellen |
+ Alt oder | Nach einer Aktion (Kopieren, Verschieben, Verlinken) gefragt werden |
Werkzeugleiste anpassen¶
Möchte man bestimmte Icons/Funktion in der Werkzeugleiste nicht mehr angezeigt bekommen, so muss man die entsprechende Funktion in einer XML-Datei kommentieren oder löschen. Diese befindet sich unter /usr/share/nautilus/ui/nautilus-navigation-window-ui.xml und muss mit Root-Rechten editiert werden.
Dort findet man unten unter
<toolbar name="Toolbar">
die entsprechenden Einträge, z.B. für "Zurück" die Zeile
<toolitem name="Back" action="Back"/>
welche, wenn man den Eintrag für "Zurück" in der Werkzeugleiste nicht mehr sehen möchte, kommentiert werden muss.
Chronik/Historie nicht anzeigen¶
Über "Gehe zu" zeigt Nautilus zehn der zuletzt geöffneten Ordner an. Aus Gründen der Privatsphäre lässt sich dies abschalten, indem man die GUI-Einstellungen bearbeitet. Zuerst legt man ein Backup der Datei an:
sudo cp /usr/share/nautilus/ui/nautilus-navigation-window-ui.xml /usr/share/nautilus/ui/nautilus-navigation-window-ui.xml.bak
Dann öffnet man die Datei /usr/share/nautilus/ui/nautilus-navigation-window-ui.xml in einem Editor mit Root-Rechten, löscht die folgenden vier Zeilen
<separator/> <menuitem name="Clear History" action="Clear History"/> <separator/> <placeholder name="History Placeholder"/>
und startet Nautilus neu. Ein Aus- und wieder Einloggen des Benutzers oder Neustart des Systems bewirken das Gleiche.
Achtung: Zuletzt geöffnete Ordner werden weiterhin gespeichert, nur nicht mehr angezeigt.
Probleme und Lösungen¶
Persönliche Orte öffnen sich nicht mit Nautilus¶
Teilweise kommt es vor, dass der Aufruf von "Orte → Persönliche Orte" im GNOME-Menü Rhythmbox (oder VLC, Archiv/F-Spot, Shotwell oder ein weiteres, bisher nicht genanntes Programm) statt Nautilus öffnet. Die naheliegendste Lösung, mit Nautilus selbst – und dann "Öffnen mit" – wurde mit Ubuntu 9.04 entfernt (366963 🇬🇧). Das Problem muss daher folgendermaßen behoben werden:
von Hand:
die Datei ~/.local/share/applications/mimeapps.list (oder ~/.local/share/applications/defaults.list) editieren [3]
dort die Zeile
inode/directory=xxx.desktop;nautilus-folder-handler.desktop;
ändern ininode/directory=nautilus-folder-handler.desktop;
alternativ kann man auch Archiv/Ubuntu Tweak installieren:
In Ubuntu Tweak im Reiter "System" auf "Dateitypzuordnungen" gehen
"Alles" markieren und den Haken bei "Zeige nur Dateitypen die einer Anwendung zugeordnet sind" entfernen
Den Dateityp "Ordner" wählen und auf "Bearbeiten" klicken
Im erscheinenden Dialog "Datei-Browser" auswählen und "Schließen" klicken
Nautilus wechselt auf einmal die Sprache¶
Durch die Anzeige der Eigenschaften eines Ordners oder einer Datei kann es passieren, dass sich die Sprache von Nautilus ändert. Dies wird durch Erweiterungen für Nautilus wie etwa "rabbitvcs-nautilus" verursacht. Temporär lässt sich die Ausgangssprache dadurch wiederherstellen, dass Nautilus über
sudo killall nautilus
geschlossen und anschließend neu gestartet wird. Um das Problem dauerhaft zu vermeiden, muss die Erweiterung, die die Sprachverwirrung erzeugt, deinstalliert werden.
Meldung "*-Orte können nicht verwendet werden"¶
Sollte diese Meldung beim Aufrufen von "Netzwerk" oder beim Einbinden eines entfernten Datei-Systems über ftp
, sftp
etc. erscheinen, dann kann die (Neu-)Installation des Pakets gvfs-backends Abhilfe schaffen.
Partitionen doppelt angezeigt¶
Wenn Partitionen über die Datei /etc/fstab per UUID eingebunden werden, kann es vorkommen, dass sie von Nautilus doppelt angezeigt werden. Dies kann man leicht verhindern, ohne auf den Komfort der UUIDs verzichten zu müssen. Anstatt die Partitionen wie bisher so einzubinden:
UUID=UUID_DER_PARTITION /media/EINHÄNGEPUNKT ext4 defaults 0 2
schreibt man Folgendes in die Datei /etc/fstab:
/dev/disk/by-uuid/UUID_DER_PARTITION /media/EINHÄNGEPUNKT ext4 defaults 0 2
Link zum Thema im Forum
Partitionen vor Nautilus verstecken¶
Möchte man ungenutzte Partitionen in Nautilus nicht anzeigen, kann man in der fstab die Partition mit dem Parameter noauto
eintragen. Das System hängt die Partition also nicht automatisch ein und Nautilus zeigt die Partition auch nicht mehr an. Dazu ein Verzeichnis erstellen, an der die Partition eingehängt würde, z.B. mit:
mkdir -p /mnt/unused/partition1
und in der fstab die entsprechende Partition mit dem noauto
-flag versehen.
UUID=UUID_DER_PARTITION /mnt/unused/partition1 ext4 defaults,noauto 0 2
Ubuntu öffnet beim Start viele "Starte File Manager"¶
Siehe Forendiskussion.
XFCE und Nautilus¶
Nautilus lässt sich problemlos unter Xfce / Xubuntu verwenden. Da Nautilus standardmäßig den Desktop verwaltet, kommt es unter XFCE zu Problemen bei der Anzeige desselben. Man kann Nautilus aber mit einer Option starten, die dies vermeidet:
nautilus --no-desktop
Um nicht jedes Mal den kompletten Befehl angeben zu müssen empfiehlt es sich unter XFCE einen alias anzulegen. Dazu öffnet man die Datei ~/.bashrc und fügt nach der Zeile # some more aliases Folgendes ein:
1 | alias nautilus = 'nautilus --no-desktop' |
Links¶
Projektseite 🇬🇧
G-Scripts 🇬🇧 - Nautilus file manager scripts
Dateimanager Übersichtsartikel