xsel
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Ubuntu 22.04 Jammy Jellyfish
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xsel
dient der Verwaltung der Zwischenablage(n), sprich des X11-Clipboards von der Kommandozeile aus. Das Programm bietet Möglichkeiten, die Zwischenablage effektiv als Schnittstelle zwischen Konsole und grafischen Anwendungen zu nutzen. Es verhält sich ähnlich wie xclip.
Installation¶
Das Programm kann über die Paketverwaltung installiert werden [1]:
xsel (universe)
Befehl zum Installieren der Pakete:
sudo apt-get install xsel
Oder mit apturl installieren, Link: apt://xsel
Bedienung¶
Der allgemeine Aufruf lautet [2]:
xsel OPTION
Mit dem folgenden Befehl liest man beispielsweise die Datei /etc/lsb-release in den primären Bereich der Zwischenablage ein:
xsel < /etc/lsb-release
Nun kann man den Inhalt der Datei (die Informationen zum Ubuntu-Release) an beliebiger Stelle einfügen - für gewöhnlich mit der mittleren Maustaste .
Da xsel im vorhergehenden Beispiel ohne Optionen aufgerufen wurde, wurden die Standard-Einstellungen verwendet. Dies entspricht folgendem Befehl mit ausgeschriebenen Optionen:
xsel -ip < /etc/lsb-release
Bereiche¶
Die Zwischenablage (das X11-Clipboard) hat drei Bereiche:
primary
- die primäre Auswahl (Kopie der letzten Markierung)secondary
- anwendungsspezifische Auswahlclipboard
- die eigentliche Zwischenablage
Ohne eine spezielle Angabe nutzt xsel den primary
-Bereich. In diesem Bereich wird zwischengespeichert, was im grafischen System in der Regel mit der Maus:
markiert wurde und mit
wieder eingefügt werden kann.
Der clipboard
-Bereich wird auf der grafischen Seite gewöhnlich über Einträge in einem Kontextmenü oder Tastenkürzel verwaltet. Hierbei dient in der Regel:
Strg + C zum Kopieren,
Strg + X zum Ausschneiden und
Strg + V zum Einfügen.
Der secondary
-Bereich wird nur von wenigen Anwendungen genutzt und bietet die Möglichkeit, einen Inhalt gegen einen anderen auszutauschen.
Optionen¶
xsel bietet einige Optionen, von denen hier nur eine Auswahl beschrieben ist. Weitere Optionen werden in der Manpage erläutert.
Optionen von xsel | |
Option | Beschreibung |
-p , --primary | Arbeitet auf dem primary -Bereich (Standard) |
-s , --secondary | Arbeitet auf dem secondary -Bereich |
-b , --clipboard | Arbeitet auf dem clipboard -Bereich |
-i , --input | Liest von der Standardeingabe. Ohne Angabe einer weiteren Option -s oder -b wird der primary-Bereich eingelesen. |
-o , --output | Schreibt auf die Standardausgabe. Ohne Angabe einer weiteren Option -s oder -b wird der primary -Bereich ausgegeben. |
-c , --clear | Löscht den gewählten Bereich. Ohne Angabe einer weiteren Option -s oder -b ist das der primary -Bereich |
Bei Verwendung der Operatoren <
und |
kann die Option -i
weggelassen werden. xsel liest dann von der Standardeingabe. Wird xsel ohne Umleitungsoperatoren aufgerufen, schreibt es auf die Standardausgabe, die Option -o
kann weggelassen werden.
Beispiele¶
Befehlsausgabe in die Zwischenablage umleiten¶
Mittels einer Umleitung kann auch die Ausgabe eines Befehls in die Zwischenablage geschrieben werden:
date | xsel
Einen String einlesen/ausgeben¶
echo "Hallo Welt" | xsel -bi
Der String "Hallo Welt" liegt nun im clipboard
-Bereich. Er kann entweder durch die Tastenkombination
Strg +
V ausgegeben werden oder wiederum mit xsel:
xsel -bo
Hallo Welt
Zwischenablage leeren¶
Primary-Bereich¶
xsel -c
oder
xsel -cp
Clipboard-Bereich¶
xsel -cb
Links¶
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