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FlightGear

Dieser Artikel wurde für die folgenden Ubuntu-Versionen getestet:

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./Logo.png FlightGear 🇬🇧 ist der wahrscheinlich umfangreichste quelloffene Flugsimulator (Open Source) und überzeugt mit realistischen Flugeigenschaften und originalgetreu nachgebildeten Flugzeugmodellen. FlightGear ist für Linux und einige andere Betriebbssysteme kostenlos erhältlich. Als ernstzunehmende Alternative zu Microsoft Flight Simulator oder X-Plane kann man FlightGear genauso, über das Grundmodell hinaus, mit zusätzlichen Erweiterungen ausstatten. Eine grosse Anzahl von Flugzeugen, Hubschraubern, Flughäfen oder Landschaftsmodellen mit Nachbildungen von echten Städten können dadurch im Spiel verfügbar werden.

Auf uns Menschen übt das Fliegen von jeher eine große Faszination aus. Dies kann durchaus mit dieser Simulationssoftware erlebt werden.

fgfs-duo-cockpit-01-200px.png Flightgear-6KL.jpg FlightGear_-_Approach_lighting_800px-o.png
Im Cockpit Hubschrauber-Flug Landung nach Nachtflug

Installation

Paketquellen

FlightGear ist in den Paketquellen enthalten und lässt sich über das folgende Paket installieren [1]:

  • flightgear (universe)

Befehl zum Installieren der Pakete:

sudo apt-get install flightgear  

Oder mit apturl installieren, Link: apt://flightgear

Die Programm-Version aus den Paketquellen unterscheidet sich in den verschiedenen Ubuntuversionen, sowohl vom Umfang, als auch von den Möglichkeiten.

Starten des Spiels

Steuerung über Maus und Tastatur

Über "Anwendungen → Spiele → FlightGear" oder über den Befehl fgfs [2] startet man das Spiel.

Hinweis:

Möglicherweise kann es sinnvoll sein, die Zeigergeschwindigkeit der Maus etwas herabzusetzen, um deren Empfindlichkeit zu verringern, damit die Flugsteuerung etwas sensibler reagiert.

Steuerung über den Joystick

Möchte man FlightGear mit einem Joystick spielen kann man den Befehl fgjs verwenden [2]. Hilfe zur Konfiguration findet man auf der Projektseite 🇬🇧.

Bedienung

Falls man nichts anderes ausgewählt hat, sitzt man nun in einer Cessna 172-P 'Skyhawk' auf dem San Francisco International Airport (KFCO) und befindet sich auf der Startbahn. Manchmal läuft sogar schon der Motor. Die kleine Cessna ist gut für den Erst- und weitere Übungsflüge geeignet.

Möchte man später irgendwann ein anderes Flugzeug fliegen, so kann man sich zunächst mit [3]

fgfs --show-aircraft 

eine Liste der Namen aller bereits in der Grundausstattung verfügbaren Flugzeuge anzeigen lassen.

Anschließend kann man das Programm durch

fgfs --aircraft="Name des Flugzeugs" z.B. fgfs --aircraft="ufo"  

mit dem Flugzeug der eigenen Wahl starten.

Ähnlich verhält es sich mit der Auswahl eines anderen Flughafens:

fgfs --airport=ID   z.B. fgfs --airport=KFCO 

Einfacher ist es jedoch, den Flughafen im Spielmenü festzulegen. Dort kann man auch das Tageslicht des Fluges bestimmen.

Die wichtigsten Terminal-Befehle kann man sich über

fgfs --help 

und noch ausführlicher mit

fgfs --help --verbose 

aufrufen. Eine Gesamtübersicht findet man bei Links.

Wenn man mit einem Joystick spielt, so muss man natürlich den Befehl anpassen.

./Head-Up-Display-FlightGear.png
Cockpit

Ein Flugzeug fliegen

Vorab lässt sich sagen, dass das Fliegen (allem voran Start und Landung) ein wenig Übung erfordert und FlightGear schon recht komplex ist. Auch die Tastenkombinationen sind reichhaltig vorhanden. Dadurch sollte man sich jedoch nicht gleich entmutigen lassen. Hat man erst die Anfangshürden überwunden, bekommt man eine Menge Spaß geboten.

Zwei ausführliche Bedienungsanleitungen findet man auf der FlightGear-Website: A Basic Flight-Simulator Tutorial 🇬🇧 und A Cross Country Flight Tutorial 🇬🇧. Eine kurze Anleitung aus dem Jahr 2005 findet man auf pro-linux.de 🇩🇪. In ihr wird das Prinzip gut erklärt, lediglich die Beschreibungen der Tastenfunktionen sind dort natürlich nicht mehr ganz aktuell.

Zur Steuerung des Flugzeuges lässt sich noch anmerken, dass man möglichst kleine Steuerbewegungen machen sollte. Evtl. sollte man auch die Mauszeigergeschwindigkeit, z.B. vor Beginn des Spiels, etwas zurückzunehmen. Exakter regulieren kann man die Steuerung eher mit der Maus, als mit der Tastatur. Und richtig interessant wird es natürlich mit einem Joystick.

Hinweis:

Die Hilfe-Funktion im Programm bietet auch interaktive Mini-Tutorials an, die unter "Help → Start Tutorial" zu erreichen sind:

  • Bei der Cessna: Ein geführter Start- und Flugunterricht - ähnlich einer realen Flugstunde.

  • Bei der A-10: Wird der Start der Triebwerke ausführlich erklärt.

Die Grund-Tastenfunktionen kann man jederzeit im Programm, über die "Hilfe"-Funktion ansehen.

Übersicht der wichtigsten Funktionstasten mit Erklärungen

Steuerung
Taste Steuerelement bewirkt
+ B Feststellbremse verhindert das Wegrollen, wenn die Motoren gestartet sind
. rechte Rad-Bremse Flugzeug rollt am Boden nach rechts, Differentialbremse-priorisiert
, linke Rad-Bremse Flugzeug rollt am Boden nach links, auch priorisiert
G Fahrgestell einklappen bzw. ausklappen (* s.u.)
S Motoren/Triebwerke starten Modell- und Antriebsabhängig, bei mehreren Motoren teilweise auch mit !@#$ sogar getrennt möglich
Bild ↑ Drehzahl erhöhen Schubkraft wird erhöht, z.B. max. für den Start
Bild ↓ Drehzahl senken Schubkraft senken, z.B. beim Reiseflug
Steuerhorn (Maus) nach vorne drücken Flugzeug senkt die Nase (sinken), Höhenruder
Steuerhorn (Maus) ranziehen Flugzeug nimmt die Nase hoch (steigen), auch Höhenruder
Steuerhorn nach rechts Flugzeug rollt nach rechts. Querruder rechts
Steuerhorn nach links Flugzeug rollt nach links, Querruder links
0 rechtes Pedal Seitenruder nach rechts
linkes Pedal Seitenruder nach links (siehe auch Flugmanöver – Wie?)
V Perspektive Ändern der Ansichtsperspektive *
X Einzoomen Auszoomen *
Mausmodi Effekt 1.Modus normale PC Kontrolle, 2.Modus Flugsteuerung, 3.Modus Verschiebung der Perspektive
rechte Maustaste Änderung der Mausfunktion Schaltet zwischen 3 Zuständen: Normal (sichtbarer Mauscursor), Simulatorkontrolle - Höhen- und Seitenruder via Mauskontrolle (Cursor=kl.Kreuz), Visuelle Kontrolle der perspektivischen Sicht (Cursor=Auswahlsymbol ⇐>)
H Head-Up-Display (HUD) die wichtigsten Instrumenteninformationen werden in die Scheibe der Pilotenkanzel gespiegelt. Eine Erklärung, welche Kontrollinstrumente sich wo befinden gibt es im Flightgear-Wiki. 🇬🇧
+ I Head-Up-Display HUD-Alternativen, z.B. minimal
Strg + C Cockpit-Instrumente Alle verfügbaren Bedienelemente der Pilotenkanzel werden markant hervorgehoben - "Pilot's view – Pilotenblick"
Strg + U Magic "1.000 feet up" (s.a. FAQ 5.8) 🇬🇧
P Pause Das Spiel pausieren und zu einem späteren Zeitpunkt fortführen
+ Esc reset Spiel zurücksetzen, z.B. nach Fehlstart des Fliegers, als Anfänger
Esc exit Spiel beenden, mit Bestätigung
* Alle mit * markierten Funktionen werden mit der invertiert

Die Tastenfunktionen lassen sich 6 Kategorien zuordnen: Rudersteuerung, Motorensteuerung, Blickrichtungen, Bildschirmoptionen, Autopilot + zugehörige Befehle, sowie andere Keyboard-Funktionen.

Eine weitere kleine Hilfe zu den Tastenfunktionen gibt es unter Tipps und Problemlösungen an erster Stelle.

./fkdr1.png
Fokker Dr.1 🇬🇧 ⮷

Erweiterungen

Eine besondere Stärke guter Flugsimulatoren ist die großartige Arbeit der Community, die zahlreiche Erweiterungen bereitstellt. Dies trifft auch auf FlightGear zu, so kann man zusätzlich viele Flugzeuge fliegen und nahezu die gesamte Welt virtuell bereisen.

Zusätzliche Flugzeugmodelle

Neue Flugzeugmodelle kann man sich auf der Webseite 🇬🇧 ⮷ ansehen und auswählen. Es gibt dort Modelle, die sich im Alpha-, Beta- und frühen Entwicklungsstadium befinden. Dies ist dort vermerkt. Sie können dennoch durchaus flugfähig und interessant sein. Der höchste Entwicklungsstand wird als 'produktiv' bezeichnet. Manche Modelle funktionieren auch erst mit der aktuellsten Spiele-Version (2.0). Dies ist rasch in der Übersichtstabelle 🇬🇧 zu erkennen. Die Archive braucht man nur zu entpacken [4] und kopiert sie mit Root-Rechten [5] in den Ordner /usr/share/games/flightgear/Aircraft/.

Hinweis:

Kurz sei auch darauf hingewiesen, dass historische Militärmaschinen, wie z.B. die Messerschmidt BF-109, im Programm nicht mit Waffen bestückt sind. Es geht hier doch in erster Linie darum, die Flugeigenschaften von historischen Flugzeugen nachvollziehen zu können, die man im realen Leben selten bis kaum fliegen können wird. Es gibt in der Basisausstattung auch ein UFO, das unberührt von Gravitationskräften über erstaunliche Flugfähigkeit verfügt. Ein Geheimtipp ist Beispielsweise die Dornier Do X von 1928 mit 12 Motoren. Sie ist nicht in der Grundausstattung enthalten, lässt sich jedoch leicht nachrüsten.

Zusätzliche Landschaften - Neue Modelle der Welt

In der Starter-Version von FlightGear ist nur ein kleiner Ausschnitt der Erdoberfläche enthalten. Es ist das Gebiet, rund um San Francisco (130° westlicher Länge, 30° nördlicher Breite) mit der weltbekannten Bucht und der Golden Gate Bridge. Auf der Webseite des Projektes kann man sich weitere Gebiete 🇬🇧 ⮷ einzeln aus einer Weltkarte aussuchen und herunterladen und so seine Flugwelt vergrößern. Es ist auch möglich, alle verfügbaren Gebiete herunterzuladen (13GB). Anschließend muss man diese entpacken und mit Root-Rechten [5] in die Ordner /usr/share/games/flightgear/Scenery/ kopieren. Es sind die Unterordner Airport, Objects, Terrain.

Hinweis:

Bei Airports muss man etwas mehr Sorgfalt walten lassen, da der ICAO-Code in einer logischen Vierer-Sequenz gepackt ist. Bei WorldAeroData by country 🇬🇧 kann man später diesen ICAO-Code bequem nachsehen.

Die Landschaften selbst sind fast originalgetreu gestaltet. So finden sich an etlichen Orten bekannte Sehenswürdigkeiten wieder, auch Gebirge und die Flughafengebäude wurden gut nachgebildet. Einige Videolinks aus dem Channel am Ende des Artikels ermöglichen, dies vorab zu sehen.

Achtung!

Diese Modelle der Landschaft können, insbesondere in dicht besiedelten Gebieten, durchaus jeweils 100 - 200 MB groß sein.

Es dürfte also kein all zu großes Problem sein, mit etwas Phantasie, Geographiekenntnissen und Wikipedia, z.B. die Malediven, die Antillen und andere wunderschöne Orte dieser Erde zu "befliegen".

= Grafische Startoberflächen =

FlightGear Launch Control

FlightGear Launch Control 🇬🇧 ist eine umfangreiche grafische Oberfläche, um - ohne die Kommandozeile zu benutzen - das gewünschte Flugzeug, den gewünschten Startflughafen, die Wetterbedingungen sowie weitere Details einzustellen. Es ist in den offiziellen Ubuntu-Paketquellen enthalten.

  • fgrun (universe)

Befehl zum Installieren der Pakete:

sudo apt-get install fgrun  

Oder mit apturl installieren, Link: apt://fgrun

Wer FlightGear mit Windows benutzt hat, wird es kennen, da es dort zum Paketumfang gehört.

Es gibt mittlerweile auch einen zweiten Programmstarter, der mit der Programmiersprache Python erstellt wurde

Der Artikel Spiele/FlightGear/StartOberfläche bietet weitere Einblicke und Bilder zu diesem Thema...

Tipps und Problemlösungen

Anleitungen

Bei der Installation werden einige Gebrauchshilfen auf dem PC mit installiert. Eine Übersicht erhält man durch Eingabe von

  • "file:///usr/share/games/flightgear/Docs/index.html" im Internet-Browser der eigenen Wahl.

Etwas gesunder Forscherdrang tut hier gut, bevor man in die Luft geht - nicht zuletzt auch, damit man wieder sicher auf den Boden zurückkommt. Selbst das UserManual.pdf findet man dort. Es ist somit alles an Bord, was man für einen guten Flug braucht.

ATI

Für Nutzer vieler ATI-Grafikkarten bildet sich zuerst ein gravierendes Treiberproblem in Form eines Grafikfehlers ab. So sieht man das Flugzeug und die Landschaft nicht. Auch die obere Menüleiste ist leer, funktioniert aber trotzdem.

Abhilfe schafft man, indem man in der Menüleiste das zweite Drop-Down-Menü von rechts an- und dann den vierten Punkt von oben auswählt. Hier entfernt man das Häkchen bei "Use Point Sprites für Runway Lights" und schon sollte man die komplette Landschaft wieder sehen. (s.a. Forum, Fehlerbericht 231734 🇬🇧) und Abschnitt Problembehebung/Troubleshooting problems 🇬🇧 im Wiki des Projekts. Dort wird beschrieben, wie der Fehler behoben werden kann, bevor das Spiel gestartet wird.

Desktop-Effekte

Generell lässt sich sagen, dass Compiz und KWIN keine Schwierigkeiten bereiten, die Ansprechgeschwindigkeit bei deaktivierten Desktopeffekten jedoch besser ist.

Ortsbestimmung

./FG_HUD_location.jpg
Längen-+Breitengrad im HUD

Möchte man während des Fluges wissen, in welchem Ort der Erde man sich gerade befindet, so ist dies mit FlightGear und Online-Karten-Diensten wie OpenStreetMap 🇩🇪 oder Google Maps 🇩🇪 problemlos möglich. Um sich die Koordinaten anzeigen zu lassen, muss man zuerst das Head-Up-Display mittels der Taste H aktivieren. Die Koordinaten findet man dort (s. Bild). Links stehen die Werte für die geographische Breite, rechts die für die geographische Länge.

Die Zahlen gibt man dann, durch ein Komma getrennt, in die oben genannten Kartendienste ein. Sollte einer der Werte oder beide ein Minus enthalten, so muss dieses auch mit eingegeben werden. Die Buchstaben am Ende müssen hingegen nicht übernommen werden.

Aus dem Beispiel im Bild wird dann also ein 37.36488, -122.21261. So erfährt man hier, dass man gerade bei San Francisco unterwegs ist.

Wiki/Icons/games.png

Infobox

FlightGear
Genre: Flugsimulator
Sprache: 🇬🇧 🇫🇷 🇳🇱 🇮🇹 🇵🇱
Veröffentlichung: 1997
Systemvoraussetzungen: Dual/Quad-Core Prozessor mind. 2-3 GHz/Kern - OpenGL2.1-fähige Grafikkarte mit >512MB Grafikspeicher - 2 GB freier Festplattenspeicher System Requirements/Hardware-Empfehlungen 🇬🇧
Medien: Download oder Kauf-DVD (3-4 Stk. inkl. Landschaften)
Multiplayerfähig: x - Linux only
Läuft mit: Multisystem
Versions-HistorieChangelogs/Versions-Historie 🇬🇧
Bugs @ Launchpad Übersicht der gemeldeten Fehler für Ubuntu, alle Versionen 🇬🇧
Bugs @ Debian Fehlerberichte bei Debian, unstable, alle Zustände 🇬🇧
Bugs @ FlightGear Fehlerberichte, projektbezogen zur neuesten Version 🇬🇧
LizenzGNU - GPL 2

Diese Revision wurde am 25. Juni 2021 10:16 von noisefloor erstellt.
Die folgenden Schlagworte wurden dem Artikel zugewiesen: Simulation, Linux-Spiel, Spiele, Open-Source-Spiel, ungetestet, Ubuntu-Spiele