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Samba-AD-Server unter Ubuntu 20.04 installieren

Achtung!

Der Verfasser macht ausdrücklich darauf aufmerksam, dass der Betrieb eines Active Directory Domain Controllers einzig und alleine in der Verantwortung des Betreibers liegt!

Da ein Active Directory Server aufgrund einer Mehrzahl der verwendeten Dienste ein recht komplexer Server ist, richtet sich dieses HowTo ausdrücklich an fortgeschrittene Anwender. In jedem Fall sollte ein Active Directory Server zunächst immer erst in einer Testumgebung ausführlich getestet werden, bevor er mit produktiven und realen Benutzerdaten bestückt wird!

Zur Sicherheit eines Active Directory Server sei insbesondere auch auf das Grundschutz-Kompendium des BSI zum Active Directory (Stand: 2021) 🇩🇪 verwiesen.

Artikel für fortgeschrittene Anwender

Dieser Artikel erfordert mehr Erfahrung im Umgang mit Linux und ist daher nur für fortgeschrittene Benutzer gedacht.

Hinweis:

Dieses Howto wurde von Newubunti erstellt. Bei Problemen mit der Anleitung melde dies bitte in der dazugehörigen Diskussion und wende dich gegebenenfalls zusätzlich an den/die Verfasser des Howtos.

Dieser Artikel wurde für die folgenden Ubuntu-Versionen getestet:


Du möchtest den Artikel für eine weitere Ubuntu-Version testen? Mitarbeit im Wiki ist immer willkommen! Dazu sind die Hinweise zum Testen von Artikeln zu beachten.

Ab Samba Version 4.x kann man Samba in der Rolle eines Microsoft-kompatiblen "Active-Directory Domain-Controller" (kurz AD DC) laufen lassen. Dieses HowTo beschreibt die Grundinstallation von einem Samba-Server als DC für eine Windows Domäne unter Ubuntu 20.04 LTS Server.

Hinweis:

Das HowTo wurde inzwischen auch mit Ubuntu 22.04 erfolgreich getestet. Allerdings verwendet Ubuntu 22.04 Samba in der Version 4.15.x während Ubuntu 20.04 4.13.x verwendet. Soweit der Artikel Rückmeldungen von Befehlen ausweist, stammen diese von Ubuntu 20.04 und können unter Ubuntu 22.04 leicht abweichen.

Was ist ein Active Directory Domain Controller?

Mit dem Active Directory hat Microsoft eine Verwaltungsstruktur geschaffen, mit deren Hilfe eine tatsächliche Unternehmens- oder Organisationsstruktur in digitaler Form nachgebildet und administriert werden kann.

Der Active Directory Domain Controller bildet das Herzstück dieser Struktur, indem er dazu ein Verzeichnis führt, in dem alle relevanten Elemente wie Standorte, Server, Client-Rechner, Benutzer und Gruppen etc. zentral angelegt und verwaltet werden können.

Siehe für weiterführende Informationen z.B.:

Samba versucht mit der eigenen Implementierung des Active Directory Domain Controllers, das Microsoft-Original so gut wie möglich nachzubilden, entspricht aber nicht zu 100% einem vollwertigen Micorsoft-Active-Directory-Server.

Vorbereitungen

Im folgenden wird eine Samba Active Directory Domain Controller auf Grundlage der folgenden exemplarischen Parameter installiert. Diese Parameter sind gegebenenfalls an das eigene System anzupassen:

  • Netzwerverbindung: enp1s0

  • Name der Domäne (Realm): heim.lan

  • NETBIOS-Name der Domäne (Domain): HEIM

  • Name des Servers (Hostname): adc01

  • IP-Adresse: 10.10.20.220

  • DNS-BACKEND: SAMBA_INTERNAL

  • Gateway (DNS forwarder IP address): 10.10.20.1 (ist auch gleichzeitig DNS-Server fürs Internet)

  • Samba-Domänen-Administrator: administrator

Weiter wird davon ausgegangen und auch empfohlen, dass der Active Directory Servers unter Verwendung von Ubuntu Server realisiert wird.

IPv6 in Grub deaktivieren

Da dieses HowTo den AD DC ausschließlich mit IPv4 einrichten wird und zudem davon ausgegangen wird, dass der AD-Server ausschließlich im LAN genutzt werden soll, deaktviert man noch IPv6. Dieser Schritt ist nicht zwingend notwendig, aber für diesen Fall zweckmäßig.

IPv6 kann man mittels GRUB-Kernel-Option oder unter der Verwendung von sysctl 🇬🇧 dauerhaft deaktivieren. Die Methoden sind in ihrer Wirkung nicht exakt identisch. Genaures erfährt man diesbezüglich unter Linux disable IPv6 properly 🇬🇧.

Im vorliegenden Fall wird Grub zur Deaktivierung verwendet, was dazu führt, dass das IPv6-Modul erst gar nicht geladen wird[1][2][3]:

sudo nano /etc/default/grub.d/disable-ipv6.cfg 
GRUB_CMDLINE_LINUX_DEFAULT="${GRUB_CMDLINE_LINUX_DEFAULT} ipv6.disable=1"

Möchte man außerdem den Splash-Screen deaktivieren und beim Booten des Servers alle Systemmeldungen anzeigen lassen, so kann man ${GRUB_CMDLINE_LINUX_DEFAULT} auch weglassen und den Eintrag dann einfach so anlegen:

GRUB_CMDLINE_LINUX_DEFAULT="ipv6.disable=1"

Damit die Änderungen bei einem Neustart auch wirksam werden, führt man noch

sudo update-grub 

aus.

Hinweis:

Wenn man IPv6 deaktiviert, dann sollte man konsequenter Weise bei allen Diensten, die sich an Netzwerk-Verbindungen binden darauf achten, dass dies nur für IPv4 geschieht. Andernfalls kann es beim Start der entsprechenden Dienste zu Fehlermeldungen kommen.

Vergabe einer statischen IP-Adresse

Bei einem Server ist die feste statische Vergabe einer IP-Adresse stets empfehlenswert. Bei einem Samba-AD-Server gilt dies noch mehr, weil hier eine nachträgliche Änderung der IP-Adresse nicht so einfach und zudem risikoreich ist.

Unter Ubuntu 20.04 Server erfolgt die Konfiguration einer statische IP-Adresse standardmäßig mittels Netplan. Dazu wird eine neue .yaml Datei mit dem folgenden Inhalt erstellt, die dann die auf dem Ubuntu Server schon original vorhandene .yaml überschreibt.[4] Auf diese Weise kann man bei Bedarf jederzeit wieder zu der original Konfiguration zurückkehren:

sudo nano /etc/netplan/99-enp1s0-static-10.10.20.220.yaml 
network:
  version: 2
  renderer: networkd
  ethernets:
    enp1s0:
      addresses:
        - 10.10.20.220/24
      dhcp4: no
      routes:
        - to: default
          via: 10.10.20.1
      nameservers:
        search: [heim.lan]
        addresses: [10.10.20.1]

Stub Listener von systemd-resolved deaktivieren

Da der Samba-AD-Server einen eigenen DNS-Server einrichten wird, muss der dazu notwendige Netzwerk-Port 53 zunächst frei gemacht werden, weil dieser unter Ubuntu standardmäßig von systemd-resolved bzw. dessen sog. Stub Listener 🇬🇧 belegt wird[5]:

Zunächst legt man ein Verzeichnis für die Konfigurationsänderung an:

sudo mkdir /etc/systemd/resolved.conf.d/ 

Anschließend erstellt man eine neue Konfigurationsdatei, deren Name beliebig sein darf, aber mit der Erweiterung .conf enden muss:

sudo nano /etc/systemd/resolved.conf.d/disable-stub-listener.conf 

Der Stub Listener wird mit folgendem Eintrag deaktiviert:

[Resolve]
DNSStubListener=no

Nun muss noch der symbolische Link auf den Stub Listener entfernt

sudo rm /etc/resolv.conf 

und dafür ein neuer auf /run/systemd/resolve/resolv.conf gesetzt werden:

sudo ln -sf /run/systemd/resolve/resolv.conf /etc/resolv.conf 

Nun teilt man die Konfigurationsänderung systemd[6] mit:

sudo systemctl daemon-reload 

Abschließend kann man systemd-resolved neu starten:

sudo systemctl restart systemd-resolved 

Hostnamen festlegen

Schließlich legt man in der Datei /etc/hosts noch den Namen und den FQDN fest:

sudo nano /etc/hosts 
127.0.0.1		localhost
10.10.20.220	adc01.heim.lan	adc01

Hinweis:

Weder der Hostname noch der FQDN dürfen nach 127.0.0.1 oder zu sonst einer anderen IP-Adresse auflösen, als zu der IP-Adresse der LAN-Netzwerkschnittstelle des AD DC!

System neu starten

Damit sind die Vorbereitungengen soweit abgeschlossen. Damit alle Änderungen übernommen werden startet man den Rechner noch neu:

sudo reboot 

Hostnamen, IP und belegte Ports überprüfen

hostname && hostname -f && hostname -d 

Korrekte Rückmeldung:

adc01
adc01.heim.lan
heim.lan

Prüfen der IP-Adresse:

ip a 

Die Rückmeldung sollte der folgenden sehr ähnlich sein. Auf jeden Fall müssen die IP- und die Broadcast-Adresse so aussehen, wie hier angegeben. Außerdem dürfen keine inet6 Zeilen aufgelistet sein:

1: lo: <LOOPBACK,UP,LOWER_UP> mtu 65536 qdisc noqueue state UNKNOWN group default qlen 1000
    link/loopback 00:00:00:00:00:00 brd 00:00:00:00:00:00
    inet 127.0.0.1/8 scope host lo
       valid_lft forever preferred_lft forever
2: enp1s0: <BROADCAST,MULTICAST,UP,LOWER_UP> mtu 1500 qdisc fq_codel state UP group default qlen 1000
    link/ether 12:34:56:78:ab:cd brd ff:ff:ff:ff:ff:ff
    inet 10.10.20.220/24 brd 10.10.20.255 scope global dynamic enp1s0
       valid_lft 2610sec preferred_lft 2610sec

Dann vergewissert man sich noch, dass die DNS-Server-Angaben aus der Netplan-Konfiguration auch in der /etc/resolv.conf ankommen:

cat /etc/resolv.conf 

Korrekte Rückmeldung:

# This file is managed by man:systemd-resolved(8). Do not edit.
#
# This is a dynamic resolv.conf file for connecting local clients directly to
# all known uplink DNS servers. This file lists all configured search domains.
#
# Third party programs must not access this file directly, but only through the
# symlink at /etc/resolv.conf. To manage man:resolv.conf(5) in a different way,
# replace this symlink by a static file or a different symlink.
#
# See man:systemd-resolved.service(8) for details about the supported modes of
# operation for /etc/resolv.conf.

nameserver 10.10.20.1
search heim.lan

Schließlich überprüft man noch, dass der Port 53 nun nicht mehr belegt ist:

sudo ss -tulpen '( dport = :53 or sport = :53 )' 

Es sollte nun kein auf Port 53 lauschender Dienst mehr zurückgegeben werden:

Netid        State          Recv-Q         Send-Q                 Local Address:Port                 Peer Address:Port        Process

Installation der benötigten Pakete

Samba benötigt unter Ubuntu 20.04 die Pakete acl, attr, samba, samba-dsdb-modules, samba-vfs-modules, winbind, krb5-config und krb5-user bzw. alternativ dazu heimdal-clients. Dafür ist es ausreichend die folgenden Pakete mittels der Paketverwaltung zu installieren[7]:

  • samba

  • heimdal-clients

  • smbclient

  • winbind

  • ntp

  • ldb-tools

Befehl zum Installieren der Pakete:

sudo apt-get install samba heimdal-clients smbclient winbind ntp ldb-tools 

Oder mit apturl installieren, Link: apt://samba,heimdal-clients,smbclient,winbind,ntp,ldb-tools

Während der Installation wird man bezüglich der Kerberos-Authentisierung gefragt. Dort kann man alle etwaigen Fragen einfach mit der Taste bestätigen. Diese Kerberos-Konfiguration wird im späteren Verlauf durch die Kerberos-Konfiguration, die während der Porvisionierung des Samba-AD-Servers erstellt wird, ersetzt werden.

Original Konfigurations-Dateien sichern

Es ist zwar nicht zwingend notwendig aber es empfiehlt sich die original bei der Installation abgelegten Konfigurationsdateien zu sichern. Zum einen enthalten diese oft hilfreiche Kommentierungen und zum andern lässt sich so auch stets nachvollziehen, welche Konfigurationsdateien man bearbeitet hat:

sudo mv /etc/samba/smb.conf{,.bu.orig}
sudo mv /etc/krb5.conf{,.bu.orig}
sudo mv /etc/ntp.conf{,.bu.orig} 

Samba-Installation bereinigen

Während der Installation der Samba-Pakete wird der Server als "Standalone Server" eingerichtet und dann auch gestartet. Da der Server aber letztlich die Rolle eines Active Directory Servers einnehmen wird, muss die Standardkonfiguration erst noch bereinigt werden.

Samba-Datei-Server-Dienste deaktivieren

Mit den folgenden drei Befehlszeilen werden die bei der Installation gestarteten Samba-Dienste gestoppt, deren automatischer Start bei einem Neustart des Servers wird deaktiviert und die entsprechenden Dienste werden auch noch maskiert, so dass sie nicht versehentlich einfach gestartet werden können:

sudo systemctl stop smbd nmbd winbind
sudo systemctl disable smbd nmbd winbind
sudo systemctl mask smbd nmbd winbind 

Etwaige Datenbank-Dateien entfernen

Anschließend löscht man alle Samba-Datenbank-Dateien, um etwaige Konflikte beim Provisionieren des Samba Active Directory Servers erst gar nicht aufkommen zu lassen:

sudo rm -f /run/samba/*.tdb
sudo rm -f /var/lib/samba/*.tdb
sudo rm -f /var/cache/samba/*.tdb
sudo rm -f /var/lib/samba/private/*.tdb 

Provisionierung des Samba Active Directories

sudo samba-tool domain provision --use-rfc2307 --interactive --option="interfaces=127.0.0.1 10.10.20.220" --option="bind interfaces only=yes" 
  • option="interfaces=127.0.0.1 10.10.20.220" --option="bind interfaces only=yes" sorgt dafür, dass der Samba-AD-Server entgegen dem Standard ausschließlich an explizit unter interfaces= genannten Netzwerkschnittstellen und damit auf den IPv4-Adressen 127.0.0.1 für die Loopbackschnittstelle und 10.10.20.220 für die LAN-Schnittstelle lauscht.

Folgende Parameter werden dann im interaktiven Dialog abgefragt. Solche Parameter die dabei in [] stehen werden standardmäßig verwendet, wenn man nichts anderes angibt und können einfach mit bestätigt werden:

  • REALM: Der REALM ist der vollständige Domänenname, er wird auch auch als DNS-Domainname verwendet. Wie im Internet sind die einzelen Wörter durch einen Punkt getrennt. In unserem Beispiel lautet der REALM "heim.lan". Der Realm gibt zudem die Kerberos-Domäne an über die dann der Key Distribution Center erreicht werden kann. Zur Namensgebung siehe auch Active Directory Naming FAQ 🇬🇧

  • Domain: Ist quasi die Kurzform des Domänennamens ohne Punkte und wird für NetBIOS benötigt. Deswegen wird der Parameter auch NETBIOS-Name genannt. Dies ist sinnvollerweise der erste Teil des kompletten REALMs. In unserem Beispiel lautet der NETBIOS-Name "heim".

  • Server Role: Samba kann in ganz unterschiedlichen Modi laufen. In unserem Beispiel ist "dc" anzugeben.

  • DNS backend: Samba4 beinhaltet einen eigenen DNS-Server. Als weiterer unterstützter DNS-Backend-Server kann außerdem auch Bind dienen. Im vorliegenden Fall wählt man "SAMBA_INTERNAL".

  • DNS forwarder: Im späteren Betrieb sollten alle Clients der Domäne den/die Samba Server als DNS-Server verwenden. Sollen aber auch DNS-Namen außerhalb der Domäne aufgelöst werden (z.B. Internet DNS-Namen), so muss dem DNS-Server im Samba-Server gesagt werden, welchen anderen DNS-Server er verwenden soll, um diese Namen aufzulösen. Das ist der DNS-Forwarder. In unserem Beispiel wird der heimische Router = 10.10.20.1 angegeben.

  • Administrator passwort: Dies ist der mächtigste Account in der Windows-Domäne. Damit kann man später die Domäne verwalten. HINWEIS: Das Passwort muss der Passwort-Policy entsprechen, 3 aus 4 Komponenten (Kleinschrift, Großschrift, Ziffern, Sonderzeichen) Siehe: Passwords must meet complexity requirements 🇬🇧. Das Passwort sollte aus Sicherheitsgründen außerdem von dem Verwalter-Konto des Ubuntu-Servers abweichen.

Der Provisionierungsverlauf sollte sich dann wiefolgt darstellen:

Realm [HEIM.LAN]:  
Domain [HEIM]:  
Server Role (dc, member, standalone) [dc]:  
DNS backend (SAMBA_INTERNAL, BIND9_FLATFILE, BIND9_DLZ, NONE) [SAMBA_INTERNAL]:  
DNS forwarder IP address (write 'none' to disable forwarding) [10.10.20.1]:  
Administrator password: 
Retype password: 
INFO 2022-03-02 17:04:19,124 pid:4050 /usr/lib/python3/dist-packages/samba/provision/__init__.py #2122: Looking up IPv4 addresses
INFO 2022-03-02 17:04:19,125 pid:4050 /usr/lib/python3/dist-packages/samba/provision/__init__.py #2139: Looking up IPv6 addresses
WARNING 2022-03-02 17:04:19,125 pid:4050 /usr/lib/python3/dist-packages/samba/provision/__init__.py #2146: No IPv6 address will be assigned
INFO 2022-03-02 17:04:19,404 pid:4050 /usr/lib/python3/dist-packages/samba/provision/__init__.py #2290: Setting up share.ldb
INFO 2022-03-02 17:04:19,748 pid:4050 /usr/lib/python3/dist-packages/samba/provision/__init__.py #2294: Setting up secrets.ldb
INFO 2022-03-02 17:04:19,982 pid:4050 /usr/lib/python3/dist-packages/samba/provision/__init__.py #2299: Setting up the registry
INFO 2022-03-02 17:04:21,013 pid:4050 /usr/lib/python3/dist-packages/samba/provision/__init__.py #2302: Setting up the privileges database
INFO 2022-03-02 17:04:21,507 pid:4050 /usr/lib/python3/dist-packages/samba/provision/__init__.py #2305: Setting up idmap db
INFO 2022-03-02 17:04:21,852 pid:4050 /usr/lib/python3/dist-packages/samba/provision/__init__.py #2312: Setting up SAM db
INFO 2022-03-02 17:04:21,915 pid:4050 /usr/lib/python3/dist-packages/samba/provision/__init__.py #897: Setting up sam.ldb partitions and settings
INFO 2022-03-02 17:04:21,916 pid:4050 /usr/lib/python3/dist-packages/samba/provision/__init__.py #909: Setting up sam.ldb rootDSE
INFO 2022-03-02 17:04:21,978 pid:4050 /usr/lib/python3/dist-packages/samba/provision/__init__.py #1322: Pre-loading the Samba 4 and AD schema
Unable to determine the DomainSID, can not enforce uniqueness constraint on local domainSIDs

INFO 2022-03-02 17:04:22,194 pid:4050 /usr/lib/python3/dist-packages/samba/provision/__init__.py #1400: Adding DomainDN: DC=heim,DC=lan
INFO 2022-03-02 17:04:22,320 pid:4050 /usr/lib/python3/dist-packages/samba/provision/__init__.py #1432: Adding configuration container
INFO 2022-03-02 17:04:22,397 pid:4050 /usr/lib/python3/dist-packages/samba/provision/__init__.py #1447: Setting up sam.ldb schema
INFO 2022-03-02 17:04:24,769 pid:4050 /usr/lib/python3/dist-packages/samba/provision/__init__.py #1465: Setting up sam.ldb configuration data
INFO 2022-03-02 17:04:24,907 pid:4050 /usr/lib/python3/dist-packages/samba/provision/__init__.py #1506: Setting up display specifiers
INFO 2022-03-02 17:04:26,545 pid:4050 /usr/lib/python3/dist-packages/samba/provision/__init__.py #1514: Modifying display specifiers and extended rights
INFO 2022-03-02 17:04:26,581 pid:4050 /usr/lib/python3/dist-packages/samba/provision/__init__.py #1521: Adding users container
INFO 2022-03-02 17:04:26,583 pid:4050 /usr/lib/python3/dist-packages/samba/provision/__init__.py #1527: Modifying users container
INFO 2022-03-02 17:04:26,583 pid:4050 /usr/lib/python3/dist-packages/samba/provision/__init__.py #1530: Adding computers container
INFO 2022-03-02 17:04:26,585 pid:4050 /usr/lib/python3/dist-packages/samba/provision/__init__.py #1536: Modifying computers container
INFO 2022-03-02 17:04:26,585 pid:4050 /usr/lib/python3/dist-packages/samba/provision/__init__.py #1540: Setting up sam.ldb data
INFO 2022-03-02 17:04:26,723 pid:4050 /usr/lib/python3/dist-packages/samba/provision/__init__.py #1570: Setting up well known security principals
INFO 2022-03-02 17:04:26,769 pid:4050 /usr/lib/python3/dist-packages/samba/provision/__init__.py #1584: Setting up sam.ldb users and groups
INFO 2022-03-02 17:04:27,031 pid:4050 /usr/lib/python3/dist-packages/samba/provision/__init__.py #1592: Setting up self join
Repacking database from v1 to v2 format (first record CN=FRS-Partner-Auth-Level,CN=Schema,CN=Configuration,DC=heim,DC=lan)
Repack: re-packed 10000 records so far
Repacking database from v1 to v2 format (first record CN=queryPolicy-Display,CN=410,CN=DisplaySpecifiers,CN=Configuration,DC=heim,DC=lan)
Repacking database from v1 to v2 format (first record CN=PSPs,CN=System,DC=heim,DC=lan)
INFO 2022-03-02 17:04:29,800 pid:4050 /usr/lib/python3/dist-packages/samba/provision/sambadns.py #1143: Adding DNS accounts
INFO 2022-03-02 17:04:30,093 pid:4050 /usr/lib/python3/dist-packages/samba/provision/sambadns.py #1177: Creating CN=MicrosoftDNS,CN=System,DC=heim,DC=lan
INFO 2022-03-02 17:04:30,115 pid:4050 /usr/lib/python3/dist-packages/samba/provision/sambadns.py #1190: Creating DomainDnsZones and ForestDnsZones partitions
INFO 2022-03-02 17:04:30,308 pid:4050 /usr/lib/python3/dist-packages/samba/provision/sambadns.py #1195: Populating DomainDnsZones and ForestDnsZones partitions
Repacking database from v1 to v2 format (first record DC=@,DC=heim.lan,CN=MicrosoftDNS,DC=DomainDnsZones,DC=heim,DC=lan)
Repacking database from v1 to v2 format (first record DC=_kerberos._tcp.dc,DC=_msdcs.heim.lan,CN=MicrosoftDNS,DC=ForestDnsZones,DC=heim,DC=lan)
INFO 2022-03-02 17:04:31,141 pid:4050 /usr/lib/python3/dist-packages/samba/provision/__init__.py #2026: Setting up sam.ldb rootDSE marking as synchronized
INFO 2022-03-02 17:04:31,190 pid:4050 /usr/lib/python3/dist-packages/samba/provision/__init__.py #2031: Fixing provision GUIDs
INFO 2022-03-02 17:04:32,385 pid:4050 /usr/lib/python3/dist-packages/samba/provision/__init__.py #2364: A Kerberos configuration suitable for Samba AD has been generated at /var/lib/samba/private/krb5.conf
INFO 2022-03-02 17:04:32,385 pid:4050 /usr/lib/python3/dist-packages/samba/provision/__init__.py #2366: Merge the contents of this file with your system krb5.conf or replace it with this one. Do not create a symlink!
INFO 2022-03-02 17:04:32,587 pid:4050 /usr/lib/python3/dist-packages/samba/provision/__init__.py #2096: Setting up fake yp server settings
INFO 2022-03-02 17:04:32,773 pid:4050 /usr/lib/python3/dist-packages/samba/provision/__init__.py #489: Once the above files are installed, your Samba AD server will be ready to use
INFO 2022-03-02 17:04:32,774 pid:4050 /usr/lib/python3/dist-packages/samba/provision/__init__.py #494: Server Role:           active directory domain controller
INFO 2022-03-02 17:04:32,774 pid:4050 /usr/lib/python3/dist-packages/samba/provision/__init__.py #495: Hostname:              adc01
INFO 2022-03-02 17:04:32,774 pid:4050 /usr/lib/python3/dist-packages/samba/provision/__init__.py #496: NetBIOS Domain:        HEIM
INFO 2022-03-02 17:04:32,774 pid:4050 /usr/lib/python3/dist-packages/samba/provision/__init__.py #497: DNS Domain:            heim.lan
INFO 2022-03-02 17:04:32,774 pid:4050 /usr/lib/python3/dist-packages/samba/provision/__init__.py #498: DOMAIN SID:            S-1-5-21-3633882164-3665405940-809670751

Hinweis:

Die Provisionierung eines Domain Controllers darf immer nur ein mal pro Domäne erfolgen. Möchte man zwecks Sicherung der Verfügbarkeit weitere Domain Controller einrichten, so sind diese der bestehende Domäne hinzuzufügen aber nicht selbst zu provisionieren! Siehe dazu: Joining a Samba DC to an Existing Active Directory 🇬🇧 im Samba-Wiki

Während der Provisionierung wird die Datei /etc/samba/smb.conf generiert. Deren Inhalt lässt man sich am besten mit dem folgenden Kommando anzeigen, da dieses auch immer gleich die syntaktische Korrektheit überprüft:

samba-tool testparm 

Das Kommando sollte zu folgender Rückmeldung führen:

INFO 2022-03-30 18:46:37,517 pid:1241 /usr/lib/python3/dist-packages/samba/netcmd/testparm.py #96: Loaded smb config files from /etc/samba/smb.conf
INFO 2022-03-30 18:46:37,517 pid:1241 /usr/lib/python3/dist-packages/samba/netcmd/testparm.py #97: Loaded services file OK.
Press enter to see a dump of your service definitions

# Global parameters
[global]
	bind interfaces only = Yes
	dns forwarder = 10.10.20.1
	interfaces = 127.0.0.1 10.10.20.220
	netbios name = ADC01
	realm = HEIM.LAN
	server role = active directory domain controller
	workgroup = HEIM
	idmap_ldb:use rfc2307 = yes

[sysvol]
	path = /var/lib/samba/sysvol
	read only = No

[netlogon]
	path = /var/lib/samba/sysvol/heim.lan/scripts
	read only = No

Kopieren der bei der Provisionierung erzeugten Kerberos-Konfiguration

Während der Provisionierung erzeugt Samba außerdem eine valide Kerberos-Konfiguration innerhalb von /var/lib/samba/private/:

cat /var/lib/samba/private/krb5.conf 

Ausgabe:

[libdefaults]
	default_realm = HEIM.LAN
	dns_lookup_realm = false
	dns_lookup_kdc = true

[realms]
HEIM.LAN = {
	default_domain = heim.lan
}

[domain_realm]
	adc01 = HEIM.LAN

Die Datei muss nun noch nach /etc/ kopiert werden:

sudo cp /var/lib/samba/private/krb5.conf /etc/ 

Hinweis:

Die /etc/krb5.conf sollte auf allen Rechnern und Servern der Domäne den gleichen Inhalt haben!

Samba-AD-Server als DNS-Server festlegen

Außerdem legt man nun wiederum mittels Netplan den Samba-Server als DNS-Server fest:

sudo nano /etc/netplan/99-enp1s0-static-10.10.20.220.yaml 
network:
  version: 2
  renderer: networkd
  ethernets:
    enp1s0:
      addresses:
        - 10.10.20.220/24
      dhcp4: no
      routes:
        - to: default
          via: 10.10.20.1
      nameservers:
        search: [heim.lan]
        addresses: [10.10.20.220]

Anschließend kann man die Konfiguration unmittelbar anwenden,

sudo netplan apply 

und solgleich überprüfen:

cat /etc/resolv.conf 

Korrekte Rückmeldung:

# This file is managed by man:systemd-resolved(8). Do not edit.
#
# This is a dynamic resolv.conf file for connecting local clients directly to
# all known uplink DNS servers. This file lists all configured search domains.
#
# Third party programs must not access this file directly, but only through the
# symlink at /etc/resolv.conf. To manage man:resolv.conf(5) in a different way,
# replace this symlink by a static file or a different symlink.
#
# See man:systemd-resolved.service(8) for details about the supported modes of
# operation for /etc/resolv.conf.

nameserver 10.10.20.220
search heim.lan

Starten und Aktivieren des Samba-AD-Servers

Nun muss schließlich noch die samba-ad-dc.service-Einheit demaskiert und für den automatischen Start beim Systemstart aktiviert werden:

sudo systemctl unmask samba-ad-dc
sudo systemctl enable samba-ad-dc 

Außerdem bedarf es aufgrund eines Bugs seit eines zwischenzeitlichen systemd-Sicherheitsupdates noch einer Anpassung an der samba-ad-dc.service-Einheit. Siehe dazu https://bugs.debian.org/cgi-bin/bugreport.cgi?bug=993347;msg=5 in Verbindung mit https://www.spinics.net/lists/samba/msg171143.html.

Zwecks Anpassung erzeugt man mittels systemctl edit eine /etc/systemd/system/samba-ad-dc.service.d/override.conf,

sudo systemctl edit samba-ad-dc.service 

mit folgendem Inhalt:

[Service]
NotifyAccess=all

Nun führt man noch ein

sudo systemctl daemon-reload 

aus. Anschließend lässt sich der Samba-AD-Server dann erstmalig starten:

sudo systemctl start samba-ad-dc.service 

Nun lässt sich der Status des Samba AD DC erstmalig abfragen:

sudo systemctl status samba-ad-dc.service 

Korrekte Rückmeldung:

● samba-ad-dc.service - Samba AD Daemon
     Loaded: loaded (/lib/systemd/system/samba-ad-dc.service; enabled; vendor preset: enabled)
    Drop-In: /etc/systemd/system/samba-ad-dc.service.d
             └─override.conf
     Active: active (running) since Wed 2022-03-02 17:07:25 UTC; 10s ago
       Docs: man:samba(8)
             man:samba(7)
             man:smb.conf(5)
   Main PID: 4383 (samba)
     Status: "smbd: ready to serve connections..."
      Tasks: 60 (limit: 4612)
     Memory: 173.5M
     CGroup: /system.slice/samba-ad-dc.service
             ├─4383 samba: root process
             ├─4398 samba: tfork waiter process(4399)
             ├─4399 samba: task[s3fs] pre-fork master
             ├─4400 samba: tfork waiter process(4401)
             ├─4401 samba: task[rpc] pre-fork master
             ├─4402 samba: tfork waiter process(4403)
             ├─4403 /usr/sbin/smbd -D --option=server role check:inhibit=yes --foreground
             ├─4404 samba: tfork waiter process(4406)
             ├─4405 samba: tfork waiter process(4408)
             ├─4406 samba: task[rpc] pre-forked worker(0)
             ├─4407 samba: tfork waiter process(4412)
             ├─4408 samba: task[nbt] pre-fork master
             ├─4409 samba: tfork waiter process(4410)
             ├─4410 samba: task[wrepl] pre-fork master
             ├─4411 samba: tfork waiter process(4414)
             ├─4412 samba: task[rpc] pre-forked worker(1)
             ├─4413 samba: tfork waiter process(4416)
             ├─4414 samba: task[ldap] pre-fork master
             ├─4415 samba: tfork waiter process(4418)
             ├─4416 samba: task[rpc] pre-forked worker(2)
             ├─4417 samba: tfork waiter process(4419)
             ├─4418 samba: task[cldap] pre-fork master
             ├─4419 samba: task[rpc] pre-forked worker(3)
             ├─4420 samba: tfork waiter process(4421)
             ├─4421 samba: task[kdc] pre-fork master
             ├─4422 samba: tfork waiter process(4426)
             ├─4423 samba: tfork waiter process(4424)
             ├─4424 samba: task[kdc] pre-forked worker(0)
             ├─4425 samba: tfork waiter process(4428)
             ├─4426 samba: task[drepl] pre-fork master
             ├─4427 samba: tfork waiter process(4430)
             ├─4428 samba: task[kdc] pre-forked worker(1)
             ├─4429 samba: tfork waiter process(4432)
             ├─4430 samba: task[winbindd] pre-fork master
             ├─4431 samba: tfork waiter process(4434)
             ├─4432 samba: task[kdc] pre-forked worker(2)
             ├─4433 samba: tfork waiter process(4437)
             ├─4434 samba: task[ntp_signd] pre-fork master
             ├─4435 samba: tfork waiter process(4440)
             ├─4436 samba: tfork waiter process(4438)
             ├─4437 samba: task[kdc] pre-forked worker(3)
             ├─4438 samba: task[kcc] pre-fork master
             ├─4439 samba: tfork waiter process(4441)
             ├─4440 /usr/sbin/winbindd -D --option=server role check:inhibit=yes --foreground
             ├─4441 samba: task[dnsupdate] pre-fork master
             ├─4442 samba: tfork waiter process(4443)
             ├─4443 samba: task[dns] pre-fork master
             ├─4450 /usr/sbin/smbd -D --option=server role check:inhibit=yes --foreground
             ├─4451 /usr/sbin/smbd -D --option=server role check:inhibit=yes --foreground
             ├─4453 winbindd: domain child [HEIM]
             ├─4454 winbindd: idmap child
             ├─4455 /usr/sbin/smbd -D --option=server role check:inhibit=yes --foreground
             ├─4458 samba: tfork waiter process(4459)
             ├─4459 samba: task[ldap] pre-forked worker(0)
             ├─4460 samba: tfork waiter process(4461)
             ├─4461 samba: task[ldap] pre-forked worker(1)
             ├─4462 samba: tfork waiter process(4463)
             ├─4463 samba: task[ldap] pre-forked worker(2)
             ├─4464 samba: tfork waiter process(4465)
             └─4465 samba: task[ldap] pre-forked worker(3)

Mär 02 17:07:25 adc01 samba[4383]: [2022/03/02 17:07:25.250674,  0] ../../lib/util/become_daemon.c:135(daemon_ready)
Mär 02 17:07:25 adc01 samba[4383]:   daemon_ready: daemon 'samba' finished starting up and ready to serve connections
Mär 02 17:07:25 adc01 winbindd[4440]: [2022/03/02 17:07:25.629569,  0] ../../source3/winbindd/winbindd_cache.c:3203(initialize_winbindd_cache)
Mär 02 17:07:25 adc01 winbindd[4440]:   initialize_winbindd_cache: clearing cache and re-creating with version number 2
Mär 02 17:07:25 adc01 winbindd[4440]: [2022/03/02 17:07:25.640788,  0] ../../lib/util/become_daemon.c:135(daemon_ready)
Mär 02 17:07:25 adc01 winbindd[4440]:   daemon_ready: daemon 'winbindd' finished starting up and ready to serve connections
Mär 02 17:07:26 adc01 smbd[4403]: [2022/03/02 17:07:26.245723,  0] ../../lib/util/become_daemon.c:135(daemon_ready)
Mär 02 17:07:26 adc01 smbd[4403]:   daemon_ready: daemon 'smbd' finished starting up and ready to serve connections
Mär 02 17:07:28 adc01 samba[4414]: [2022/03/02 17:07:28.247844,  0] ../../source4/lib/tls/tlscert.c:154(tls_cert_generate)
Mär 02 17:07:28 adc01 samba[4414]:   TLS self-signed keys generated OK

Test der Betriebsbereitschaft

Bevor man damit beginnt, den AD-Server weiter zu konfigurieren und Rechner der Domäne hinzuzufügen, sollte man unbedingt die korrekte Funktion aller Dienste des AD-Servers sicherstellen.

Prozesse auflisten

ps ax | grep samba 

Korrekte Rückmeldung:

  14445 ?        Ss     0:00 samba: root process
  14467 ?        S      0:00 samba: tfork waiter process(14468)
  14468 ?        S      0:00 samba: task[s3fs] pre-fork master
  14469 ?        S      0:00 samba: tfork waiter process(14470)
  14470 ?        S      0:00 samba: task[rpc] pre-fork master
  14471 ?        S      0:00 samba: tfork waiter process(14473)
  14472 ?        S      0:00 samba: tfork waiter process(14474)
  14474 ?        S      0:00 samba: task[nbt] pre-fork master
  14475 ?        S      0:00 samba: tfork waiter process(14476)
  14476 ?        S      0:00 samba: task[wrepl] pre-fork master
  14477 ?        S      0:00 samba: tfork waiter process(14479)
  14478 ?        S      0:00 samba: tfork waiter process(14480)
  14479 ?        S      0:00 samba: task[rpc] pre-forked worker(0)
  14480 ?        S      0:00 samba: task[ldap] pre-fork master
  14481 ?        S      0:00 samba: tfork waiter process(14485)
  14482 ?        S      0:00 samba: tfork waiter process(14483)
  14483 ?        S      0:00 samba: task[cldap] pre-fork master
  14484 ?        S      0:00 samba: tfork waiter process(14487)
  14485 ?        S      0:00 samba: task[rpc] pre-forked worker(1)
  14486 ?        S      0:00 samba: tfork waiter process(14489)
  14487 ?        S      0:00 samba: task[kdc] pre-fork master
  14488 ?        S      0:00 samba: tfork waiter process(14491)
  14489 ?        S      0:00 samba: task[rpc] pre-forked worker(2)
  14490 ?        S      0:00 samba: tfork waiter process(14492)
  14491 ?        S      0:02 samba: task[drepl] pre-fork master
  14492 ?        S      0:00 samba: task[rpc] pre-forked worker(3)
  14493 ?        S      0:00 samba: tfork waiter process(14495)
  14494 ?        S      0:00 samba: tfork waiter process(14497)
  14495 ?        S      0:00 samba: task[winbindd] pre-fork master
  14496 ?        S      0:00 samba: tfork waiter process(14500)
  14497 ?        S      0:00 samba: task[kdc] pre-forked worker(0)
  14498 ?        S      0:00 samba: tfork waiter process(14499)
  14499 ?        S      0:00 samba: task[kdc] pre-forked worker(1)
  14500 ?        S      0:00 samba: task[ntp_signd] pre-fork master
  14501 ?        S      0:00 samba: tfork waiter process(14506)
  14502 ?        S      0:00 samba: tfork waiter process(14504)
  14503 ?        S      0:00 samba: tfork waiter process(14508)
  14504 ?        S      0:00 samba: task[kcc] pre-fork master
  14505 ?        S      0:00 samba: tfork waiter process(14509)
  14506 ?        S      0:00 samba: task[kdc] pre-forked worker(2)
  14507 ?        S      0:00 samba: tfork waiter process(14512)
  14509 ?        S      0:00 samba: task[dnsupdate] pre-fork master
  14510 ?        S      0:00 samba: tfork waiter process(14511)
  14511 ?        S      0:00 samba: task[dns] pre-fork master
  14512 ?        S      0:00 samba: task[kdc] pre-forked worker(3)
  14560 ?        S      0:00 samba: tfork waiter process(14561)
  14561 ?        S      0:00 samba: task[ldap] pre-forked worker(0)
  14562 ?        S      0:00 samba: tfork waiter process(14563)
  14563 ?        S      0:00 samba: task[ldap] pre-forked worker(1)
  14564 ?        S      0:00 samba: tfork waiter process(14565)
  14565 ?        S      0:00 samba: task[ldap] pre-forked worker(2)
  14566 ?        S      0:00 samba: tfork waiter process(14567)
  14567 ?        S      0:00 samba: task[ldap] pre-forked worker(3)
  29029 pts/0    R+     0:00 grep --color=auto samba

AD-Server-Ports

sudo ss -tulpen 

Korrekte Rückmeldung:

Netid          State           Recv-Q          Send-Q                       Local Address:Port                      Peer Address:Port          Process                                                                                                                                        
udp            UNCONN          0               0                             10.10.10.220:53                             0.0.0.0:*              users:(("dns[master]",pid=686,fd=50)) ino:24407 sk:1 <->                                                                                      
udp            UNCONN          0               0                                127.0.0.1:53                             0.0.0.0:*              users:(("dns[master]",pid=686,fd=48)) ino:24405 sk:2 <->                                                                                      
udp            UNCONN          0               0                             10.10.10.220:88                             0.0.0.0:*              users:(("kdc(3",pid=685,fd=40),("kdc(2",pid=681,fd=40),("kdc(1",pid=676,fd=40),("kdc(0",pid=671,fd=40),("kdc[master]",pid=663,fd=40)) ino:23949 sk:3 <->
udp            UNCONN          0               0                                127.0.0.1:88                             0.0.0.0:*              users:(("kdc(3",pid=685,fd=36),("kdc(2",pid=681,fd=36),("kdc(1",pid=676,fd=36),("kdc(0",pid=671,fd=36),("kdc[master]",pid=663,fd=36)) ino:23945 sk:4 <->
udp            UNCONN          0               0                             10.10.10.220:123                            0.0.0.0:*              users:(("ntpd",pid=521,fd=18)) ino:21725 sk:5 <->                                                                                             
udp            UNCONN          0               0                                127.0.0.1:123                            0.0.0.0:*              users:(("ntpd",pid=521,fd=17)) ino:21723 sk:6 <->                                                                                             
udp            UNCONN          0               0                                  0.0.0.0:123                            0.0.0.0:*              users:(("ntpd",pid=521,fd=16)) ino:21719 sk:7 <->                                                                                             
udp            UNCONN          0               0                             10.10.10.220:137                            0.0.0.0:*              users:(("nbt[master]",pid=648,fd=31)) ino:23865 sk:8 <->                                                                                      
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tcp            LISTEN          0               10                            10.10.10.220:389                            0.0.0.0:*              users:(("ldap(3",pid=707,fd=35),("ldap(2",pid=705,fd=35),("ldap(1",pid=703,fd=35),("ldap(0",pid=701,fd=35),("ldap[master]",pid=653,fd=35)) ino:25143 sk:26 <->
tcp            LISTEN          0               10                               127.0.0.1:3269                           0.0.0.0:*              users:(("ldap(3",pid=707,fd=34),("ldap(2",pid=705,fd=34),("ldap(1",pid=703,fd=34),("ldap(0",pid=701,fd=34),("ldap[master]",pid=653,fd=34)) ino:25142 sk:27 <->
tcp            LISTEN          0               10                               127.0.0.1:389                            0.0.0.0:*              users:(("ldap(3",pid=707,fd=30),("ldap(2",pid=705,fd=30),("ldap(1",pid=703,fd=30),("ldap(0",pid=701,fd=30),("ldap[master]",pid=653,fd=30)) ino:25139 sk:28 <->
tcp            LISTEN          0               10                            10.10.10.220:135                            0.0.0.0:*              users:(("rpc(0",pid=655,fd=35)) ino:24759 sk:29 <->                                                                                           
tcp            LISTEN          0               10                               127.0.0.1:135                            0.0.0.0:*              users:(("rpc(0",pid=655,fd=34)) ino:24758 sk:2a <->                                                                                           
tcp            LISTEN          0               50                               127.0.0.1:139                            0.0.0.0:*              users:(("smbd",pid=646,fd=50)) ino:25096 sk:2b <->                                                                                            
tcp            LISTEN          0               50                            10.10.10.220:139                            0.0.0.0:*              users:(("smbd",pid=646,fd=48)) ino:25094 sk:2c <->                                                                                            
tcp            LISTEN          0               10                            10.10.10.220:464                            0.0.0.0:*              users:(("kdc(3",pid=685,fd=41),("kdc(2",pid=681,fd=41),("kdc(1",pid=676,fd=41),("kdc(0",pid=671,fd=41),("kdc[master]",pid=663,fd=41)) ino:23950 sk:2d <->
tcp            LISTEN          0               10                               127.0.0.1:464                            0.0.0.0:*              users:(("kdc(3",pid=685,fd=37),("kdc(2",pid=681,fd=37),("kdc(1",pid=676,fd=37),("kdc(0",pid=671,fd=37),("kdc[master]",pid=663,fd=37)) ino:23946 sk:2e <->

DNS-Tests

Das Funktionieren der Namens-Auflösung innerhalb einer Active Directory Domäne ist für deren Betrieb essentiell. Rechner, die der Domäne beitreten wollen oder die bereits Mitglied der Domäne sind kommunizieren mit den einzelnen Diensten des Active-Directory-Servers ausschließlich über den DNS-Namen der jeweiligen Dienste. Daher ist es zweckmäßig, die korrekte Namens-Auflösung der Acitve-Directory-Dienste vorab zu überprüfen:

Namensauflösung des Active-Directory-Servers:

host adc01 

Korrekte Rückmeldung:

adc01.heim.lan has address 10.10.20.220

Namensauflösung des FQDN des Active-Directory-Servers:

host -t A adc01.heim.lan 

Korrekte Rückmeldung:

adc01.heim.lan has address 10.10.20.220

Namensauflösung des LDAP-Dienstes:

host -t SRV _ldap._tcp.heim.lan 

Korrekte Rückmeldung:

_ldap._tcp.heim.lan has SRV record 0 100 389 adc01.heim.lan.

Namensauflösung des Kerberos-Dienstes über UDP:

host -t SRV _kerberos._udp.heim.lan 

Korrekte Rückmeldung:

_kerberos._udp.heim.lan has SRV record 0 100 88 adc01.heim.lan.

Namensauflösung des Kerberos-Dienstes über TCP:

host -t SRV _kerberos._tcp.heim.lan 

Korrekte Rückmeldung:

_kerberos._tcp.heim.lan has SRV record 0 100 88 adc01.heim.lan.

Namensauflösung des Global-Catalog-Dienstes

host -t SRV _gc._tcp.heim.lan 

Korrekte Rückmeldung:

_gc._tcp.heim.lan has SRV record 0 100 3268 adc01.heim.lan.

Verfügbarkeit der Samba-AD-Server Standardfreigaben

smbclient -L adc01 -Uadministrator 

Korrekte Rückmeldung:

	Sharename       Type      Comment
	---------       ----      -------
	sysvol          Disk      
	netlogon        Disk      
	IPC$            IPC       IPC Service (Samba 4.13.14-Ubuntu)
SMB1 disabled -- no workgroup available

Die beiden Freigaben sysvol und netlogon sind die zwei wesentlichen Standardfreigaben auf einem Active Directory Server, denen wesentliche Verwaltungsfunktion zukommt. Sie sollten auf gar keinen Fall als normale Daten-Dateifreigaben genutzt werden!

Siehe zu sysvol und netlogon auch: Active Directory: SYSVOL and NETLOGON 🇬🇧

Hinweis:

Auf einem Active Directory Server sollten keine Daten-Freigaben eingerichtet werden. Es sollte statt dessen ein weiterer dezidierter Daten-Freigabe-Server (File-Server) eingerichtet und der Active Directory Domäne hinzugefügt werden.

Siehe auch: Using the Domain Controller as a File Server

Kerberos testen

Kerberos-Ticket für das Domänen-Administrator-Konto anfordern:

kinit administrator 
administrator@HEIM.LAN's Password:

Informationen zum angeforderten Ticket anzeigen:

klist 
Credentials cache: FILE:/tmp/krb5cc_1000
        Principal: administrator@HEIM.LAN

  Issued                Expires               Principal
Feb 24 22:44:56 2022  Feb 25 08:44:56 2022  krbtgt/HEIM.LAN@HEIM.LAN

Das Ticket für die Authentifizierung zur Nutzung des Befehls smbclient nutzen:

smbclient -L adc01 -k 
	Sharename       Type      Comment
	---------       ----      -------
	sysvol          Disk      
	netlogon        Disk      
	IPC$            IPC       IPC Service (Samba 4.13.14-Ubuntu)
SMB1 disabled -- no workgroup available

Test des LDAP-Servers

Schließlich testest man noch die Erreichbarkeit des LDAP-Servers:

ldbsearch -H ldap://adc01 "cn=administrator" -Uadministrator 

Korrekte Rückmeldung:

Password for [HEIM\administrator]:
# record 1
dn: CN=Administrator,CN=Users,DC=heim,DC=lan
objectClass: top
objectClass: person
objectClass: organizationalPerson
objectClass: user
cn: Administrator
description: Built-in account for administering the computer/domain
instanceType: 4
whenCreated: 20211201175915.0Z
uSNCreated: 3853
name: Administrator
objectGUID: 5e10a051-8704-476a-8522-e6ff197a0902
userAccountControl: 512
badPwdCount: 0
codePage: 0
countryCode: 0
badPasswordTime: 0
lastLogoff: 0
primaryGroupID: 513
objectSid: S-1-5-21-681911137-2821365138-900175501-500
adminCount: 1
accountExpires: 9223372036854775807
sAMAccountName: Administrator
sAMAccountType: 805306368
objectCategory: CN=Person,CN=Schema,CN=Configuration,DC=heim,DC=lan
isCriticalSystemObject: TRUE
memberOf: CN=Domain Admins,CN=Users,DC=heim,DC=lan
memberOf: CN=Schema Admins,CN=Users,DC=heim,DC=lan
memberOf: CN=Enterprise Admins,CN=Users,DC=heim,DC=lan
memberOf: CN=Group Policy Creator Owners,CN=Users,DC=heim,DC=lan
memberOf: CN=Administrators,CN=Builtin,DC=heim,DC=lan
lastLogonTimestamp: 132902126740292890
pwdLastSet: 132902126888430960
whenChanged: 20220224214448.0Z
uSNChanged: 4078
lastLogon: 132903607575747530
logonCount: 28
distinguishedName: CN=Administrator,CN=Users,DC=heim,DC=lan

# Referral
ref: ldap://heim.lan/CN=Configuration,DC=heim,DC=lan

# Referral
ref: ldap://heim.lan/DC=DomainDnsZones,DC=heim,DC=lan

# Referral
ref: ldap://heim.lan/DC=ForestDnsZones,DC=heim,DC=lan

# returned 4 records
# 1 entries
# 3 referrals

Einrichtung einer DNS-Reverse-Lookup-Zone

DNS ist in erster Linie dazu da, um leicht merkbare Namen in weniger leicht merkbare IP-Adressen aufzulösen. Diese Art der Zuordnung wird auch als Vorwärtessuche (engl. "Forward Lookup") bezeichnet. Daneben kann DNS aber auch in umgekehrter (engl. "reverse") Reihenfolge IP-Adressen zu den aktuell zugehörigen Namen zuordnen.

Die Einträge für die Vorwärtssuche werden im Samba-DNS-Server in der "Forward Lookup-Zone" verwaltet. Diese Zone wird beim Provisionieren des Samba-AD-Server standardmäßig automatisch angelegt.

Die für die Rückwärtssuche benötigte sog. "Reverse-Lookup-Zone" muss man dagegen zunächst erst noch anlegen.

Der Name der Reverse-Lookup-Zone folgt dabei für ein /24-Subnetz dem folgenden Schema:

IP-Oktett3.IP-Oktett2.IP-Okttet1.in-addr.arpa

Im vorliegenden Fall also:

20.10.10.in-addr.arpa

Für weitere Details siehe Administering DNS on Linux/Unix with samba-tool 🇬🇧.

Mit dem folgenden Befehl erstellt man dann die Reverse-Lookup-Zone:

samba-tool dns zonecreate adc01 20.10.10.in-addr.arpa -Uadministrator 

Korrekte Rückmeldung:

Password for [HEIM\administrator]:
Zone 20.10.10.in-addr.arpa created successfully

Dann fügt man der Reverse-Zone ein PTR-Eintrag für den AD-Server hinzu:

samba-tool dns add adc01.heim.lan 20.10.10.in-addr.arpa 220 PTR adc01.heim.lan -Uadministrator 

Korrekte Rückmeldung:

Password for [HEIM\administrator]:
Record added successfully

Mit dem folgenden Befehl lässt sich die gerade erstellte Reverse-Lookup-Zone nebst dem gerade angelegten PTR-Eintrag für den AD-Server auflisten:

samba-tool dns query adc01 20.10.10.in-addr.arpa @ ALL -Uadministrator 

Korrekte Rückmeldung:

Password for [HEIM\administrator]:
  Name=, Records=2, Children=0
    SOA: serial=2, refresh=900, retry=600, expire=86400, minttl=3600, ns=adc01.heim.lan., email=hostmaster.heim.lan. (flags=600000f0, serial=2, ttl=3600)
    NS: adc01.heim.lan. (flags=600000f0, serial=1, ttl=3600)
  Name=220, Records=1, Children=0
    PTR: adc01.heim.lan (flags=f0, serial=2, ttl=900)

Nun kann man die Rückwärtsauflösung testen:

host 10.10.20.220 

Korrekte Rückmeldung:

220.20.10.10.in-addr.arpa domain name pointer adc01.heim.lan.

Hinweis:

Während beim späteren Hinzufügen eines Rechners oder eines Servers zum Active Directory DNS-Einträge für die Forward Lookup Zone in der Regel automatisch erstellt werden, müssen die Einträge für die Reverse Lookup Zone standardmäßig händisch angelegt werden.

Einen Ansatz zur Automatisierung diese Porzesses erhält man unter Configure DHCP to update DNS records 🇬🇧 im Samba-Wiki.

Konfiguration des NTP-Servers

Da es für die erfolgreiche Kerberos-Authentifizierung von Client-Rechnern und Benutzern am Active Directory Server auch wesentlich auf die korrekte Systemzeit ankommt, installiert und konfiguriert man auf dem AD-Server noch einen Zeitserver.

Im folgenden wird dazu ntpd verwendet.[8] Es könnte stattdessen aber auch chrony verwendet werden. Eine Übersicht, welcher Zeit-Server-Dienst, welche Funktionen bietet, findet man unter Comparison of NTP implementations 🇬🇧.

Für ntpd erstellt man eine neue /etc/ntp.conf

sudo nano /etc/ntp.conf 

und fügt die nachfolgende Konfiguration ein:

server 127.127.1.0
fudge 127.127.1.0 stratum 10
server 0.de.pool.ntp.org iburst prefer
server 1.de.pool.ntp.org iburst prefer
server 2.de.pool.ntp.org iburst prefer
driftfile /var/lib/ntp/ntp.drift
logfile /var/log/ntp
ntpsigndsocket /var/lib/samba/ntp_signd/
restrict default kod nomodify notrap nopeer mssntp
restrict 127.0.0.1
restrict 0.de.pool.ntp.org mask 255.255.255.255 nomodify notrap nopeer noquery
restrict 1.de.pool.ntp.org mask 255.255.255.255 nomodify notrap nopeer noquery
restrict 2.de.pool.ntp.org mask 255.255.255.255 nomodify notrap nopeer noquery

Damit die in der Konfiguration festgelegte Signd-Socket-Verbindung zwischen ntpd und samba-ad-dc funktioniert, müssen die Rechte für das Verzeichnis /var/lib/samba/ntp_signd noch wie folgt angepasst werden:

sudo chgrp ntp /var/lib/samba/ntp_signd
sudo chmod g+rx /var/lib/samba/ntp_signd 

Desweiteren muss man noch dafür sorgen, dass bei einem Neustart des AD-Servers die ntp.service Unit richtig starten kann. Denn da der AD-Server für die DNS-Namensauflösung auf sich selbst zeigt, können die externen Zeitserver erst abgefragt werden, nachdem der Samba-interne DNS-Server die Namen auch tatsächlich auflösen kann. Dazu legt man mittels

sudo systemctl edit ntp.service 

eine /etc/systemd/system/ntp.service.d/override.conf mit dem folgenden sog. Drop-In an:

[Service]
ExecStartPre=/bin/bash -c 'until host adc01.heim.lan; do sleep 1; done'

Dies sorgt dafür, dass vor dem eigentlichen Start-Befehl der ntp.service Unit solange versucht wird den Namen des AD-Servers aufzulösen, bis der Samba-interne DNS-Server erfolgreich darauf antwortet.

Nach diesen Anpassungen kann der NTP-Server neu gestartet werden:

sudo systemctl restart ntp.service 

Außerdem muss man die Service-Einheit noch aktivieren, damit sie auch bei einem Neustart des Servers wieder mit startet:

sudo systemctl enable ntp.service 

Während der Installation des Paketes ntp wird die Zeitzone auf UTC gesetzt, weil das NTP-Protokoll ausschließlich in UTC-Zeit arbeitet. Möchte man am Server eine andere Zeitzone nutzen, so kann man diese einfach mit dem Kommando timedatectl setzen, für die Zeitzone Europa/Berlin geht dies mittels[9]:

sudo timedatectl set-timezone Europe/Berlin 

Anschließend kann man die Änderung überprüfen:

timedatectl 

Rückmeldung:

               Local time: Mi 2022-03-02 17:30:40 CEST
           Universal time: Mi 2022-03-02 15:30:40 UTC 
                 RTC time: Mi 2022-03-02 15:30:40     
                Time zone: Europe/Berlin (CEST, +0200)
System clock synchronized: yes                        
              NTP service: n/a                     
          RTC in local TZ: no        

Test des NTP-Servers

Die Funktionsfähigkeit des NTP-Servers kann mit den folgenden Befehlen überprüft werden:

Status der NTP-Service-Unit abfragen:

systemctl status ntp.service 

Die Rückmeldung sollte ähnlich der folgenden aussehen:

● ntp.service - Network Time Service
     Loaded: loaded (/lib/systemd/system/ntp.service; enabled; vendor preset: enabled)
    Drop-In: /etc/systemd/system/ntp.service.d
             └─override.conf
     Active: active (running) since Sat 2022-02-26 15:03:11 CET; 25s ago
       Docs: man:ntpd(8)
    Process: 426 ExecStartPre=/bin/bash -c until host adc01.heim.lan; do sleep 1; done (code=exited, status=0/SUCCESS)
    Process: 558 ExecStart=/usr/lib/ntp/ntp-systemd-wrapper (code=exited, status=0/SUCCESS)
   Main PID: 566 (ntpd)
      Tasks: 2 (limit: 4646)
     Memory: 8.8M
     CGroup: /system.slice/ntp.service
             └─566 /usr/sbin/ntpd -p /var/run/ntpd.pid -g -u 109:118

Feb 26 15:03:06 adc01 systemd[1]: Starting Network Time Service...
Feb 26 15:03:11 adc01 bash[429]: adc01.heim.lan has address 10.10.10.95
Feb 26 15:03:11 adc01 ntpd[563]: ntpd 4.2.8p12@1.3728-o (1): Starting
Feb 26 15:03:11 adc01 ntpd[563]: Command line: /usr/sbin/ntpd -p /var/run/ntpd.pid -g -u 109:118
Feb 26 15:03:11 adc01 systemd[1]: Started Network Time Service.
Feb 26 15:03:11 adc01 ntpd[566]: proto: precision = 0.051 usec (-24)
Feb 26 15:03:11 adc01 ntpd[566]: MS-SNTP signd operations currently block ntpd degrading service to all clients.
Feb 26 15:03:11 ads01 ntpd[566]: restrict default: KOD does nothing without LIMITED.
Feb 26 15:03:14 ads01 ntpd[566]: switching logging to file /var/log/ntp

Synchronisation mit einem NTP-Internet-Server testen:

ntpq -pn 

Die Rückmeldung sollte der folgenden Ausgabe ähneln:

     remote           refid      st t when poll reach   delay   offset  jitter
==============================================================================
+81.6.42.224     193.5.216.14     2 u   68 1024  377  158.995   51.220  50.287
*217.162.232.173 130.149.17.8     2 u  191 1024  176   79.245    3.589  27.454
-129.132.57.95   131.188.3.222    3 u  766 1024  377   22.302   -2.928   0.508

Die IP-Adressen werden dabei mit hoher Wahrscheinlichkeit von den hier gezeigten abweichen. Wichtig ist nur, dass vor einer der Zeilen ein * angezeigt wird. Siehe auch Wie benutze ich pool.ntp.org?

Neustart des Servers

Der AD-DC-Server ist damit erfolgreich eingerichtet und getestet. Abschließend sollte man den Server nun noch neu starten, um zu prüfen, dass dabei auch alle Dienste wie erwartet automatisch und sauber neu gestartet werden:

sudo reboot 

Nächste Schritte

Nachdem der Server neu gestartet wurde, hat man einen grundsätzlich funktionierenden Samba Active Directory Server. Allerdings hat man damit noch kein System, das man sofort produktiv einsetzen sollte! Außerdem gibt es z.B. außer dem Administrator-Konto noch kein weiteres nutzbares Benutzer-Konto. D.h. die eigentliche administrative Arbeit fängt jetzt erst so richtig an.

DNS-Server-Verteilung

Wie weiter oben bereits geschildert, ist im Active Directory die korrekte Namensauflösung grundlegend für die korrekte Funktion des Active Directory. Damit Rechner oder Server in die Active Directory Domäne aufgenommen werden bzw. mit dieser in Kontakt treten können, muss ihnen stets der Samba-Active-Directory-Server als DNS-Server mitgeteilt werden. Im vorliegenden Fall haben wir den Internet-Router sowohl als Gateway, als auch als DNS-Forward-Server eingetragen. Standardmäßig ist bei Internet-Routern heute auch ein DHCP-Server aktiv. Dieser muss fortan den Samba-Server als primären DNS-Server verteilen. Wie dies genau erfolgt, kann in der Dokumentation des jeweiligen Internet-Routers nachgeschlagen werden.

Lässt sich im Internet-Router der lokal zu nutzende DNS-Server nicht konfigurieren, so kann man den Samba-AD-Server entweder manuell in der DNS-Konfiguration der Clients festlegen. Siehe dazu z.B.:

Hinweis:

Windows Rechner lassen sich erst der Version "Professionell" zu einer Domäne hinzufügen!

Alternativ kann man einen eigenen DHCP-Server einrichten und darüber den DNS-Server verteilen. Speziell für Samba siehe dazu auch:

Weitere administrative Aufgabenstellungen

Die administrativen Tätigkeiten, die mit dem Betriebe eines Active Directory Servers einhergehen sind vielseitig und können einen erheblichen Komplexitäts-Grad erreichen. Daher sollte man sich insbesondere mit den folgenden Themen auseinandersetzen:

Quellen extern

Weiterführende Informationen

Diese Revision wurde am 10. Oktober 2022 09:21 von Lunaresk erstellt.
Die folgenden Schlagworte wurden dem Artikel zugewiesen: Server, Howto