paco
Archivierte Anleitung
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Anmerkung: Wie auf der Projektseite 🇬🇧 bekannt gegeben, wird paco unter dem Namen porg weiter entwickelt. Details gibt es in diesem Wiki unter porg.
Zum Verständnis dieses Artikels sind folgende Seiten hilfreich:
Ein klassisches Problem bei Kompilierung eines Programms aus dem Quellcode ist, dass man (als Nicht-Entwickler) häufig nicht nachvollziehen kann, welche Dateien bei der Installation wohin kopiert werden. Das macht eine Deinstallation so gut wie unmöglich, wenn der ursprüngliche Entwickler keinen make uninstall
-Befehl hinterlegt hat.
Paco 🇬🇧 (PACkage Organizer) ist ein Kommandozeilenwerkzeug, um ein Protokoll der installierten Dateien anzulegen. Mit Hilfe dieses Protokolls können selbstkompilierte Programme anschließend wieder rückstandsfrei entfernt werden. Erstellt wurde paco mit Perl als Ergänzung für Linux From Scratch.
Eine andere Möglichkeit der Kompilierung, die die Erstellung eines DEB-Pakets einschließt, ist checkinstall.
Installation¶
Das Programm ist bis einschließlich Ubuntu 16.04 Bestandteil der offiziellen Paketquellen. Folgendes Paket muss installiert werden [1]:
paco (universe)
Befehl zum Installieren der Pakete:
sudo apt-get install paco
Oder mit apturl installieren, Link: apt://paco
Ab Ubuntu 16.10 wird der Nachfolger porg installiert.
Verwendung¶
Zwei einfache Beispiele, die die Verwendung von paco demonstrieren [2]:
tar xvf foo-1.0.tar.gz cd foo-1.0 ./configure make sudo paco -lp foo-1.0 "make install"
Der einzige Unterschied zum sonst üblichen Dreisatz aus configure
, make
und sudo make install
ist in der letzten Zeile zu finden. Die Option -lp
besteht aus zwei Parametern: -l
(log) sorgt dafür, dass ein Installationsprotokoll angelegt wird, während -p
(package) sich auf das Programm foo
in der Version 1.0
bezieht.
Eine Deinstallation erfolgt mit dem Befehl:
sudo paco -r foo-1.0
Weitere Beispiele¶
Welche Programme wurden über paco installiert?
paco -a
foo-1.0
Welche Dateien gehören zum Programm
foo-1.0
?paco -f foo-1.0
/usr/local/bin/foo /usr/local/bin/bar /usr/local/bin/foobar
Zu welchem Programm gehört die Datei
foo
:paco -q /usr/local/bin/foo
/usr/local/bin/foo: foo-1.0
Neben diesen Beispielen besitzt das Programm eine Reihe weiterer Optionen, die der lesenswerten Manpage zu entnehmen sind. paco verwendet /var/log/paco/ als Standardordner für Installationsprotokolle und die Datei /etc/pacorc für systemweite Einstellungen.
pacoball¶
Mit diesem Zusatzprogramm können Binärpakete im TGZ-Format erzeugt werden. Des Weiteren kann es benutzt werden, um diese Pakete zu (re)installieren.
Grafische Oberfläche¶
Wenn die grundlegenden Vorgänge verstanden worden sind, kann man alternativ zur Kommandozeilenversion auch eine ausschließlich englischsprachige grafische Oberfläche nutzen. Diese kann allerdings kein Installationsprotokoll erstellen, sondern dient in erster Linie zur Verwaltung der über paco installierten Programme.
gpaco (universe)
Befehl zum Installieren der Pakete:
sudo apt-get install gpaco
Oder mit apturl installieren, Link: apt://gpaco
Anschließend kann das Programm bei Ubuntu-Varianten mit einem Anwendungsmenü über den Eintrag „System → Package Organizer“ oder den Befehl gpaco
gestartet werden. Zum Entfernen eines systemweit installierten Programms werden Root-Rechte benötigt [3].
Problembehebung¶
Nachträgliche Nutzung¶
Um ein selbstkompiliertes und bereits per sudo make install
installiertes Programm mit paco deinstallieren zu können, wiederholt man die Installation des selbstkompilierten Programms wie oben angegeben.
Daneben gibt es eine zweite Möglichkeit, ein bereits installiertes Programm mit paco zu verwalten. Diese Variante funktioniert aber nur, wenn bekannt ist, dass ausschließlich ein bestimmter Ordner verwendet wird. Beispiel:
find /opt/bar-1.1 | paco -lp bar-1.1
Einschränkungen¶
Grundsätzlich werden von paco nur Dateien protokolliert, aber keine Verzeichnisse (Ordner). Falls eine Installationsroutine einen neuen Ordner anlegt, aber keine Datei in diesem speichert, wird das nicht erfasst. Das gilt auch für während der Laufzeit eines Programms erstellte Dateien und Ordner, z.B. im Homeverzeichnis.
Durch Beschränkungen von LD_PRELOAD
kann paco nicht mit SUID-Programmen verwendet werden. Als Beispiel soll der folgende Befehl dienen:
paco -lp foobar-1.0 "sudo make install"
Zwar wird nun das Programm foobar-1.0
wie gewünscht installiert, aber ein Installationsprotokoll kann nicht erstellt werden.
Links¶
Projektseite 🇬🇧
Programme kompilieren Übersichtsartikel