TimeVault
Archivierte Anleitung
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Achtung!
Das Programm wurde von den Entwicklern nicht als stabil freigegeben und die Entwicklung wird nicht aktiv fortgeführt. Die letzte Änderung am Quellcode 🇬🇧 fand Ende Oktober 2007 statt. Es eignet sich daher nicht für den produktiven Einsatz!
Update: Seit Anfang Mai 2008 tut sich wieder was. Es wurde an Entwicklerzweigen für externe Festplatten und KDE gearbeitet. Allerdings hat sich sonst nichts getan. Eine mögliche (stabile) Alternative ist Back In Time.
TimeVault 🇬🇧 (auf Deutsch "Zeittresor") wurde von Ubuntu-Entwicklern als Reaktion auf die Ankündigung von Apples Time Machine 🇩🇪 im aktuellen Mac OS X Leopard entwickelt. Es handelt sich hierbei um ein Backupsystem, welches Abbilder, sogenannte Snapshots, bestimmer Ordner anlegt und später erlaubt, den Zustand von einem bestimmten Zeitpunkt wiederherzustellen. Dadurch, dass die angelegten Snapshots auf Hardlinks basieren wird nicht so viel Speicherplatz benötigt. Ironischer Weise konnte das Programm schon vor der Veröffentlichung von Leopard zufriedenstellende Ergebnisse liefern. Leider handelt es sich momentan um eine Beta-Software, welche noch entwickelt wird. Vor allem Backupsysteme sollten aber möglichst fehlerfrei sein, da man sich schließlich auf das erfolgreiche Sichern der Daten verlassen muss. Aus diesem Grund sollte man zusätzlich weiterhin Sicherheitskopien auf gewohntem Wege anfertigen lassen.
Hinweis:
Installation¶
Leider ist momentan noch keine Version in den Ubuntu-Quellen vorhanden. Allerdings werden auf der Projektseite 🇬🇧 DEB-Pakete für Ubuntu angeboten, welche lediglich heruntergeladen und installiert [1] werden müssen.
Hinweis!
Fremdpakete können das System gefährden.
Damit die Änderungen in Nautilus auch sichtbar werden muss dieser durch ein Ab- und Anmelden des Benutzer oder einen Neustart des Computers neu geladen werden. Desweiteren ist es durchaus sinnvoll TimeVault bei jedem Systemstart automatisch zu laden, dazu muss nur eine Eintrag im Autostart angelegt [2] werden.
Anschließend ist TimeVault installiert und kann im GNOME-Menü unter "Systemwerkzeuge → TimeVault" oder mit dem Befehl timevault-notifier gestartet [3] werden. Nach dem Starten erscheint ein Icon im Systembenachrichtigungsfeld des Panels.
Panel-Icon¶
Panel-Icon | |
Icon | Status |
normal: TimeVault ist im Hintergrund aktiv | |
normal: TimeVault ist aktiv hat ausstehende Snapshots | |
normal: TimeVault ist inaktiv, weil noch keine Einstellungen vorgenommen worden sind | |
Fehler: Der Hintergrundprozess von TimeVault ist nicht aktiv - mögliche Problembehebung | |
Fehler: TimeVault hat einen Fehler festgestellt und kann nicht arbeiten - mögliche Problembehebung |
Konfiguration¶
Um TimeVault konfigurieren zu können muss der Einstellungsdialog durch Auswählen aus dem Kontextmenü des Panel-Icons oder durch den Befehl timevault-config geöffnet [3] werden. Dort wählt man als wichtigstes den Ort, wo die Backups gespeichert werden.
Einstellungen | |
Menü-Reiter | Funktion |
"Advanced" | Hier kann der für die Backups reservierte Speicherplatz festgelegt werden. Es macht auch Sinn automatische Snapshots zu erlauben, durch einen Haken neben "Enable automated snapshots". |
"Include" | Hier kann man die Liste der Ordner festlegen, von denen Backups erstellt werden sollen. Ein neuer Ordner wird durch Klick auf "Add" hinzugefügt. Ein Klick auf den "Baseline"-Knopf stellt sicher, dass auch die Daten gespeichert werden, die seit der Installtion von TimeVault nicht mehr geändert wurden. |
"Exclude" | Dieser ist dem vorigen ähnlich, nur das hier die Ordner festgelegt werden, die nicht mitgesichert werden. In den meisten Fällen passen die Standardeinstellungen. |
"Expire" | In "Expire" legt man fest, wie lange die Daten gespeichert werden, bevor sie durch neue ersetzt werden. Kürzere Zeiten sparen Speicherplatz, haben aber den offensichtlichen Nachteil, dass man auf ältere Daten nicht zugreifen kann. Auch hier sind die Standardeinstellungen für die meisten Benutzer geeignet. |
Achtung!
Laut Entwickler soll man nicht das Homeverzeichnis (/home) von TimeVault beobachten lassen, da in diesem viel Programme temporäre Dateien anlegen. So kann passieren, dass durch das Löschen einer einzigen Datei ein Duzend andere Dateien verändert werden und dadurch ensteht eine Menge unnötige Snapshots, welche zusätzlichen Speicher benötigen. Allerdings werden viele temporäre Dateien so schnell wieder entfernt, dass TimeVault diese nur registrieren aber nicht speichern kann. (Quelle 🇬🇧 )
Auch soll für die Zeitverzögerung zwischen dem Registrieren einer Änderung und dem Anlegen eines Snapshots, die man in den Einstellungen unter "Include verändern kann, nicht weniger als eine Minute eingestellt werden, da sonst mehrere Änderungen einer Datei, die durch regelmäßiges Abspeichern während dem Bearbeiten einer Datei vom Benutzer verursacht werden, nicht zusammengefasst werden können. (Quelle 🇬🇧 )
Wenn man mit der Konfiguration fertig ist, klickt man auf "Save". Danach wird TimeVault automatisch im Hintergrund Änderungen an den Ordnern registrieren und diese speichern. Die detailierte Information kann man durch Links-Klick auf das TimeVault-Benachrichtigungssymbol bekommen.
Benutzung¶
Pending Snapshots¶
Durch einen einfachen Klick auf das Panel-Icon erscheint das Fenster "Pending Snapshots", welches Auskunft über ausstehende Snapshots gibt, also Snapshots für die Dateien, bei denen Änderungen registriert worden sind. Die einzelnen Aufgaben (Tasks) sind chronologisch geordnet und können mit dem Knopf "Löschen" entfernt werden. Normalerweise sind hier aber keine Eingriffe notwendig.
Snapshot-Browser¶
Den Snapshot-Browser kann man durch Auswählen aus dem Kontextmenü des Panel-Icons, durch den Button in Nautilus oder durch den Befehl timevault-browser aufrufen [3]. Ruft man den Browser aus Nautilus heraus auf, so öffnet sich gleich der passende Ordner im Browser.
Im Snapshot-Browser sieht man zunächst nur eine Zeitleiste, auf die gespeicherten Änderungen markiert sind. Dunkelblau steht hierbei für neu erstellte Dateien, Grün für geänderte Dateien und Schwarz für gelöschte Dateien.
Ein Doppelklick auf einen bestimmten Punkt zoomt in die Skala hinein und vergrößert die Genauigkeit, mit dem "Rückwärts"-Pfeil ganz rechts zoomt man wieder hinaus. Mit den Pfeilen links und rechts kann man die Ansicht zu einem früheren oder späteren Zeitraum verschieben. Ein Klick auf eine bestimmte Stelle auf der Zeitskala gibt detaillierte Informationen über die geänderten Dateien zu einem bestimmten Zeitpunkt. Die meisten dieser Veränderungen sind die Veränderungen der Metadaten, hervorgerufen durch Archiv/Beagle oder Tracker, welche nur ein Mal pro Sitzung gespeichert werden. Diese Daten kann man in der Übersicht verstecken indem man auf "Hide Meta" auswählt. Ein Klick auf "Hide real" versteckt wirkliche Veränderungen.
Mit dem Button "Zurücksetzen" kann man den gewählte Zustand wiederherstellen. Dabei wird man nach dem Ort gefragt, wo die wiederherstellte Dateien abgespeichert werden sollen. Mit "Öffnen" kann man den ausgewählten Eintrag in der passenden Anwendung öffnen lassen. Bei manchen Dateien wird auch die Option "Diff" angezeigt. Diese zeigt die Differenzen der zwischen der aktuellen und der ausgewählten Version der Datei mit Hilfe des mitinstallierten Programmes Meld auf. Mit "Löschen" kann man einen Snapshot aus der Datenbank löschen. Die wirkliche Datei wird dadurch nicht verändert.
Eigenschaften-Dialog in Nautilus¶
Nach der Installation findet man im Eigenschaften-Dialog von Nautilus für Dateien und Ordner einen neuen Reiter mit dem TimeVault-Symbol. Wählt man diesen Reiter aus, bekommt man Informationen über vorhandene Snapshots der Datei / des Ordners und deren Größe. Auch aus diesem Dialog heraus lässt sich der Snapshot-Browser starten, welcher dann den ausgewählten Ordner anzeigt.
Problembehebung¶
Hintergrundprozess läuft nicht¶
Wird im Panel dieses Icon angezeigt, so bedeutet das, dass das Benachrichtigungsprogramm, welches für das Panel-Icon zuständig ist, aus irgendeinem Grund keine Verbindung zum Hintergrundprozess hat. Das heißt TimeVault ist nicht aktiv.
Um das Problem zu beheben muss der Prozess im Terminal [4] mit folgendem dem Befehl (neu) gestartet werden:
sudo /etc/init.d/timevault restart
Anschließend sollte bald das normale Icon erscheinen, wenn TimeVault wieder aktiv ist.
Zu viele Verzeichnisse werden beobachtet¶
Es kann vorkommen, dass man eine Fehlermeldung bekommt, weil man zu viele Verzeichnisse von TimeVault beobachten lässt. Standardmäßig können maximal 8192 Verzeichnisse beobachtet werden. Das Limit lässt sich allerdings anpassen. Dazu muss lediglich die Datei /proc/sys/fs/inotify/max_user_watches in einem Editor [6] mit Root-Rechten [7] geöffnet und ein neues Anzahl-Limit (z.B. 16384) hineingeschrieben werden. (Quelle 🇬🇧 )
Deinstallation¶
Zunächst muss folgendes Paket deinstalliert [5] werden:
timevault
Damit die Änderungen in Nautilus auch sichtbar werden muss dieser durch ein Ab- und Anmelden des Benutzer oder einen Neustart des Computers neu geladen werden. Allerdings werden die Snapshots nicht automatisch gelöscht. Diese kann man durch Löschen des Backupordners von TimeVault auch von Hand entfernen. Dazu werden ggf. Root-Rechte [7] benötigt.
Links¶
Ubuntu-Wiki 🇬🇧