[[Vorlage(getestet, bionic, focal, jammy)]] {{{#!vorlage Wissen [:Pakete installieren: Installation von Programmen] [:Terminal:Einen Terminal öffnen] }}} [[Inhaltsverzeichnis(2)]] [[Bild(Wiki/Icons/python.png, 48, align=left)]] Ein [https://docs.python.org/3/library/venv.html Virtual Environment] {en} (Kurzform: virtualenv oder ganz kurz: venv) dient zum Einrichten von ein oder mehreren unabhängigen [:Python:]-Umgebungen. Normalerweise werden alle Python-Module in die allgemeine Benutzer- oder Systemumgebung installiert. Dies gilt sowohl für Installation über die Paketverwaltung als auch über den [http://pypi.python.org Python Package Index] {en}. Aus Kompatibilitätsgründen oder zu Testzwecken möchte man aber eventuell ältere oder neuere Module installieren, ohne die „Standardinstallation“ zu gefährden. Hier kommt das Virtual Environment ins Spiel. Diese erzeugt voneinander isolierte Python-Umgebungen, in welchen dann beliebige Python-Module installiert werden können, ohne das Hauptsystem oder andere Umgebungen zu "stören". Technisch gesehen werden nur die Dateien der Python-Umgebungen voneinander isoliert, d.h. Virtual Environments sind sehr "leichtgewichtig". Es wird keine virtuelle Maschine oder Container-Technologie genutzt. = Installation = Ab Python 3.3 ist ein Modul zum Erzeugen einer virtuellen Pythonumgebung direkt in Python enthalten. Das Modul heißt `venv`. Dafür muss zusätzlich das Paket {{{#!vorlage Paketinstallation python3-venv, universe }}} installiert werden. Dabei wird das Modul immer für die Python-Version installiert, die das System standardmäßig nutzt. Hat man noch andere Python-Version aus den Paketquellen installiert, muss man zur Installation von `venv` für die Python-Version die Versionsnummer explizit mit angeben, also z.B. `python3.9-venv` = Benutzung = Zum Anlegen einer virtuellen Umgebung wird das venv-Modul direkt beim Aufruf des Python-Interpreters mit aufgerufen. Der Befehl {{{#!vorlage Befehl python3 -m venv /home/BENUTZER/venv-test }}} legt im Homeverzeichnis von `BENUTZER` eine virtuelle Umgebung namens '''venv-test''' an. Hat man eine virtuelle Umgebung angelegt, muss man diese noch aktivieren. Passend zum obigen Beispiel lautet der Befehl: {{{#!vorlage Befehl source /home/BENUTZER/venv-test/bin/activate }}} Darauf hin ändert sich das Shell-Prompt, es ist ein `(venv-test)` vorangestellt. In einer virtuellen Umgebung wird automatisch [:pip:] mit installiert. Python-Module, die systemweit installiert sind, werden nicht automatisch mit in die virtuelle Umgebung kopiert. In der virtuellen Umgebung sind somit "nur" die Module aus der Standardinstallation von Python sowie pip installiert. Um Python-Module innerhalb der aktivierten virtuellen Umgebung zu installieren nutzt man die Version von pip der virtuellen Umgebung. Diese wird automatisch benutzt, wenn die virtuelle Umgebung aktiviert ist. Die Nutzung von `pip` erfolgt genau so wie im Artikel [:pip:] beschrieben. Um die virtuelle Umgebung zu verlassen, beendet man diese durch die Eingabe von `deactivate` am Shell-Prompt. Alternativ kann man das Terminal auch mit `exit` beenden. == Deinstallation von virtuellen Umgebungen == Eine Deinstallation im eigentlichen Sinne ist nicht notwendig. Es reicht, das für die virtuelle Umgebung angelegte Verzeichnis inklusive Unterverzeichnissen zu löschen. = Links = * [:Python:] - Hauptartikel #tag: Programmierung, Python