Service Units
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Ubuntu 20.04 Focal Fossa
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Dieser Artikel befasst sich mit systemd Service Units. Diese dienen dazu, Dienste zu starten und zu stoppen. Zur Steuerung dient der systemd-eigene Befehl systemctl.
Wer eigene Service Units anlegen (oder bestehende Service Units editieren) möchte, sollte sich zunächst mit dem allgemeinen Aufbau der systemd/Units vertraut machen. Ein praktisches und funktionierendes Beispiel für eine komplette Service Units befindet sich im Howto/systemd Service Unit Beispiel.
Allgemein sieht eine minimale Service-Unit wie folgt aus:
1 2 3 4 5 6 7 8 9 | [Unit] # Abschnitt wird im Artikel systemd/Units beschrieben [Service] Type=simple ExecStart=/PFAD/ZUM/BEFEHL/befehl [Install] # Abschnitt wird im Artikel systemd/Units beschrieben |
Der Schlüssel ExecStart
enthält den Befehl zum Starten des Dienstes. Wichtig ist, dass immer der volle Pfad zum Befehl angegeben wird. In diesem Abschnitt kann z.B. auch eingetragen werden, welche Befehle vor oder nach dem Start des eigentlichen Services ausgeführt werden sollen, unter welchem Benutzer und welcher Gruppe der Dienst läuft (Standard: root). Außerdem wird hier festgelegt, welchen Typ der Service haben soll. Das Type=simple
im obigen Beispiel müsste nicht explizit angegeben werden, da dies der Vorgabewert ist.
Optionen für die [Service]-Sektion¶
Es können unter anderem folgende Schlüssel eingefügt werden:
Schlüssel | Erklärung |
ExecStart | der Befehl, der beim Start der Unit ausgeführt wird |
ExecStartPre | der Befehl, der vor dem Start der Unit (also vor der Ausführung von ExecStart ) ausgeführt werden soll |
ExecStartPost | der Befehl, der nach dem Start der Unit (also nach der Ausführung von ExecStart ) ausgeführt werden soll |
WorkingDirectory | legt das Arbeitsverzeichnis fest, in dem die Prozesse ausgeführt werden. Das Verzeichnis muss als absoluter Pfad angegeben werden oder als ~ . Bei letzterem wird das Homeverzeichnis des im Schlüssel User angegebenen Nutzers gewählt. |
User | legt fest, unter welchem Benutzer der Service laufen soll (Standard: root) |
Group | legt fest, unter welcher Gruppe der Service laufen soll |
Die Schlüssel ExecStarPre
und ExecStartPost
dürfen auch mehrmals mit verschiedenen Befehlen vorkommen. Wichtig ist, dass bei den Werten für die Exec*
Schlüssel immer der vollständige Pfad zum Programm/Skript mit angegeben wird, also z.B. ExecStart=/user/local/bin/mein_programm
Wie bei allen Units ist zu beachten, dass die Schlüssel immer mit Großbuchstaben beginnen und in CamelCase-Schreibweise geschrieben werden: ExecStart=...
Service-Typen¶
Wie oben erwähnt gibt es verschiedene Typen für einen Service. simple
ist der Standardwert und die richtige Wahl für Dienste, welche permanent laufen, aber nicht "forken".
"Forkt" ein Service, d.h. erzeugt ein Dienst weiter Prozesse (wie es z.B. einige Webserver tun), dann muss der Service-Typ auf forking
gesetzt werden.
Soll ein Service nur einmal laufen (z.B. ein "Aufräumskript", welche eine bestimmte Aufgabe erfüllt und dann beendet ist), dann wählt man als Service-Typ oneshot
.
Eine vollständige Übersicht auch weiterer Typen inklusive Erklärungen ist in der systemd Dokumentation 🇬🇧 zu finden.
systemd kennt noch eine Vielzahl weiterer Schlüssel für diesen Abschnitt. Eine ausführliche Auflistung und Erklärung ist in der Dokumentation für Service 🇬🇧 als auch in der Dokumentation systemd.exec 🇬🇧 zu finden.
Links¶
intern¶
systemd - Einführung in systemd
systemd/Units - Einführung in systemd_Units, inkl. Beispielen zum Anlegen und Aktivieren von Units
systemd/systemctl - Steuern von Units
Howto/systemd Service Unit Beispiel - Howto, in dem eine funktionierende Service-Datei für einen einfachen Server erstellt und erklärt wird
systemd-analyze - den Startvorgang des Systems und der Units analysieren und ggf. optimieren
extern¶
Systemd/Eigener_Service 🇩🇪 Artikel im ArchLinux-Wiki zu systemd Services
Dokumentation 🇬🇧 zu systemd Services
systemd Wiki 🇬🇧 - Dokumentation