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nvidia-settings

Dieser Artikel wurde für die folgenden Ubuntu-Versionen getestet:


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Mit dem Programm können u.a. folgende Einstellungen für eine Nvidia-Grafikkarte vorgenommen werden:

Hinweis:

Durch die seit Nvidia-Treiber 304.x gegebene RandR-1.3-Unterstützung sind grundlegende Einstellungen der angeschlossenen Monitore wie Auflösung, relative Position, Ausrichtung auch mit den systemeigenen Konfigurationswerkzeugen (Systemeinstellungen) möglich, wobei diese Einstellungen im jeweiligen Benutzerkonto gespeichert werden und Priorität gegenüber den entsprechenden Einstellungen in nvidia-settings haben. Dadurch lassen sich unterschiedliche Einstellungen auch für die Bildschirmauflösung für verschiedene Benutzerkonten realisieren, was mit nvidia-settings nicht möglich ist, da Einstellungen für die Auflösung systemweit in der xorg.conf gespeichert werden.

Installation

Möchte man die erweiterten graphischen Möglichkeiten seiner Nvidia-Grafikkarte nutzen, müssen zuerst die proprietären Treiber installiert werden. Dabei wird normalerweise auch das grafische Hilfsprogramm nvidia-settings mit installiert. Sollte es fehlen, so kann man das Paket nachinstallieren [1]:

  • nvidia-settings

Befehl zum Installieren der Pakete:

sudo apt-get install nvidia-settings 

Oder mit apturl installieren, Link: apt://nvidia-settings

Programmaufruf

Hinweis:

Möchte man dauerhafte Einstellungen vornehmen, müssen Änderungen durch "Save to X-configuration file" festgeschrieben werden, dabei legt das Programm automatisch eine Sicherung der bestehenden /etc/X11/xorg.conf an. Unter Unity ist es nötig, das Programm mit root-Rechten aufzurufen, damit Änderungen in die xorg.conf geschrieben werden können. Änderung der Farbeinstellungen und der Bildqualität werden nicht in die xorg.conf geschrieben, sondern für jeden Benutzer separat durch "Save Current Configuration" im home-Verzeichnis des jeweiligen Benutzers in der Datei .nvidia-settings.rc festgelegt.

Der Aufruf des Programms erfolgt

  • unter Unity durch Eingabe von nvidia-settings in die Dash.

  • unter GNOME unter "System → Systemverwaltung → NVIDIA X-Server Settings"

  • unter KDE unter "K-Menü → Programme → System → NVIDIA X-Server Settings"

  • in einem Terminalfenster durch [3]:

nvidia-settings 

Unmittelbar nach dem Aufruf werden Informationen zu der installierten Version, dem Betriebssystem und dem X-Server angezeigt.

Der Befehl:

nvidia-settings -l 

lädt ohne Aufruf der grafischen Oberfläche (GUI) die aktuelle Konfiguration.

Hauptmonitor

./nvidia_settings.png ./nvidia_settings_screen1.png
Basisinformationen Standardbildschirm

Die links mit kleinem Dreieck markierten Einträge "X Screen 0" stellen den Monitor, "GPU 0" die Grafikkarte dar. Einstellungen werden mit dem Punkt "X-Server Display Configuration" vorgenommen.

Die Karteikarte "Display" zeigt:

  • das Modell

  • die Konfiguration mit den Optionen "Disabled" = deaktiviert, "Separate X Screen" = eigenständiger Monitor und "TwinView" = mehr als ein Monitor

  • die Auflösung mit der Standardeinstellung "Auto", hinter der nach Anklicken die unterstützten Auflösungen angezeigt werden. Wählt man einen Eintrag aus, eröffnet sich die Möglichkeit, im unter "Auto" abgeschatteten Feld rechts angrenzend die gewünschte Bildwiederhohlfrequenz einzustellen.

Mit der Karteikarte "X-Screen" kann die Farbtiefe eingestellt werden.

Änderungen werden erst sichtbar, wenn man auf "Apply" klickt und dann mit "OK" bestätigt. Andernfalls wird der ursprüngliche Zustand wieder automatisch hergestellt. Änderungen können mit "Save to X Configuration File" gespeichert werden.

Zusätzliche Monitore

Wird ein externer/zweiter Monitor angeschlossen, so erkennt nvidia-settings diesen und bietet dessen Konfiguration an.

./nvidia_settings_screen4_cut.png ./nvidia_settings_screen2_cut.png ./nvidia_settings_screen3_cut.png
erkannter externer Monitor, disabled erkannter externer Monitor geclonter externer Monitor"

Nach Klick auf den entsprechenden Monitor wählt man rechts neben "Configuration" den Modus:

  • "disabled" = deaktiviert

  • "separate" = unabhängiger Monitor, verschiedene Auflösungen und Farbtiefen sind möglich

  • "twin" = im Verbund betriebene Monitore, die voneinander abhängig oder auch geklont sind.

Nach Auswahl von "separate" können die Einstellungen nach Bedarf gewählt werden. Dieser Modus erfordert einen Neustart des XServers.

Hinweis:

Der Modus "separate" sollte nicht mehr verwendet werden, da er veraltet ist und nicht mehr unterstützt wird.

Nach Auswahl von "twin" kann man jeweils die Auflösung einstellen und das Verhältnis der beiden Monitore zueinander festlegen:

  • absolute (nur für den ersten Monitor)

  • rechts oder links des Hauptmonitors

  • oberhalb oder unterhalb des Hauptmonitors

Bei diesen Modi können im Gegensatz zu "separate" Fenster vom einen Monitor in den nächsten verschoben werden.

Der Modus "clone" ist für Präsentationen, insbesondere mit dem Projektor interessant. Die Auflösung stellt man zweckmäßig für beide Bildschirme gleich ein, andernfalls werden rechts und/oder unten Teile des Bildes beim kleineren Monitor abgeschnitten. Auf welchem Monitor dies geschieht, kann durch Festlegen des Hauptmonitors "make primary display" beeinflusst werden. Unter "Configure" wählt man "TwinView" und anschließend unter "Position" einfach "Clones".

Übertakten

Achtung!

Dies könnte zu Überhitzung führen und die Grafikkarte bzw. den Laptop zerstören! Durch leichtfertiges "Herumspielen" kann man die Grafikkarte leicht irreversibel beschädigen. Für eventuell auftretende Schäden wird keine Haftung übernommen.

Hinweis:

Funktioniert nicht mit Grafikkarten ab Fermi Architektur (Geforce ab 400er Serie, Quadro ab 2000)

Let's tweak

Zuerst öffnet man mit einem Editor [4] die /etc/X11/xorg.conf mit Root-Rechten.

Dort geht man in die "Device section" fügt die Zeile

Option "Coolbits" "1"

ein. Natürlich kann die Bezeichnung je nach Modell abweichen, wichtig jedoch ist, dass man die 1 in Anführungszeichen schreibt.

Section "Device"
      Identifier "Videocard0"
      Driver "nvidia"
      Vendorname "Gigabyte" 
      Boardname "GeForce6800"
      Option "Coolbits" "1" 
EndSection

Die neuen Einstellungen werden nach einem Neustart des X Servers wirksam. Dazu meldet man sich ab und startet den X-Server im Anmeldungsmanager mittels Alt + E neu. Das Programm wird aufgerufen mit [3]

nvidia-settings 

wodurch sich das Fenster NVIDIA X Server Settings (siehe Screenshot) öffnet.

Danach geht man auf "Clock Frequencies" und es öffnet sich ein Fenster, worin steht, dass Nvidia keine Haftung für das folgende Fenster übernimmt. Erst wenn man die Vereinbarung akzeptiert, kann man den Takt der Grafikkarte einstellen. Wenn man "Autodetect" anklickt, versucht der Treiber den maximal möglichen Takt zu ermitteln. Mit "Apply" werden die Einstellungen übernommen.

Lüfterdrehzahl einstellen

thermal-settings-fanspeed.jpg

Im Unterpunkt Thermal Settings kann man die automatische Regelung der Lüftergeschwindigkeit abschalten und manuell in Prozent die Drehzahl des Lüfters einstellen.

Auch hier sollte auf die Temperatur geachtet werden, wenn man eine kleine Drehzahl einstellt. Gerade ältere Grafikkarten überhitzen schnell und haben keine Abschaltautomatik.

Auch bei der Übertaktung sollte über eine Erhöhung der Drehzahl nachgedacht werden.

Einstellungen anwenden

Mit Klick auf "Apply" wird die gewählte Konfiguration probeweise angewandt. Wenn man nicht ausdrücklich bestätigt, wird sie automatisch wieder zurückgesetzt.

./nvidia_settings_confirm.png ./nvidia_settings_really_quit.png
Abfrage Probelauf Abfrage beenden

Ist man zufrieden, können die Einstellung durch "Save to X-configuration file" gespeichert werden. Anschließend wird das Programm geschlossen.

Problemlösungen

Auflösung in nvidia-settings wird nach Neustart der grafischen Oberfläche nicht übernommen

Für dieses Problem gibt es mehrere Ursachen mit verschiedenen Lösungsmöglichkeiten.

Vorhandene monitors.xml

nvidia-settings speichert die Bildschirmauflösung in der Datei /etc/X11/xorg.conf. Hat man vormals das systemeigene Programm zur Konfiguration der Bildschirme in Ubuntu verwendet, wird diese im Home Verzeichnis des jeweiligen Benutzers in der Datei ~/.config/monitors.xml ( Xubuntu verwendet ~/.config/xfce4/xfconf/xfce-perchannel-xml/displays.xml) gespeichert. Beim Einloggen werden dann die nvidia-settings-Einstellungen in der xorg.conf durch diese Datei quasi überschrieben, weswegen eine bestehende monitors.xml gelöscht und auf den parallelen Einsatz des systemeigenen Konfigurationsprogramms verzichtet werden sollte.

nvidia-settings wird nicht gestartet

nvidia-settings muss bei jedem Start aufgerufen werden, damit die eingestellten Änderungen wirksam werden. Die folgenden Befehle sollten dazu entweder in die Autostart oder z.B. in die .xinitrc Datei eingefügt werden:

nvidia-settings -l 

oder

nvidia-settings --load-config-only 

Die Manpage der installierten nvidia-settings listet weitere Optionen und lässt sich mittels

zcat /usr/share/man/man1/nvidia-settings.1.gz | groff -man | ps2pdf - nvidia-settings.pdf 

in ein PDF verwandeln 🇬🇧

Einstellungen löschen, ändern oder vergleichen

Die Einstellungen zur Bildqualität sind benutzerspezifisch und werden in der versteckten Datei ~/.nvidia-settings-rc als Klartext abgespeichert. Man kann die Datei ohne sudo-Rechte umbenennen, damit die Einstellungen nicht mehr wirksam sind, falls eine Änderung Probleme bereitet, die man nicht mehr anders rückgängig machen kann:

mv ~/.nvidia-settings-rc ~/.nvidia-settings-rc.backup 

Auch sind manuelle Änderungen in der Datei mit einem beliebigen Editor[4] jederzeit möglich.

Temperatur als Terminalabfrage

Um die aktuelle Betriebstemperatur des Grafikprozessors im Terminal [2] zu ermitteln, sofern man sich auf einer grafischen Oberfläche befindet, reicht

nvidia-settings -q gpucoretemp -t 

Sofern kein X-Server zur Verfügung steht, ist dies mit

nvidia-smi -q -d TEMPERATURE | grep Gpu | cut -c35-36   

möglich.

So ist diese Zahlenwertausgabe z.B. in Conky auch leicht zu integrieren.

Unscharfes Bild mit Kwin und Desktop-Effekten

Siehe Kwin: Problembehebung.

Diese Revision wurde am 9. Dezember 2020 20:28 von JDerschang erstellt.
Die folgenden Schlagworte wurden dem Artikel zugewiesen: unfreie Software, Multimedia, Hardware, System, nvidia, Grafikkarten