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dconf

Dieser Artikel wurde für die folgenden Ubuntu-Versionen getestet:


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Zum Verständnis dieses Artikels sind folgende Seiten hilfreich:

dconf-icon.png dconf 🇬🇧 ist ein Konfigurations-System von GNOME 3, das auch von Unity eingesetzt wird und das alte gconf-System von GNOME 2 ersetzt. Dieser Artikel soll zeigen, wie mittels eines grafischen Konfigurationswerkzeugs als auch im Terminal Einstellungen abgefragt, bearbeitet und zurückgesetzt werden.

Die Einstellungen werden für jeden Benutzer getrennt im Homeverzeichnis in der Datei

gespeichert. Diese Datei kann bei Problemen gelöscht werden. Sie wird beim nächsten Anmelden neu erstellt und alle Standardeinstellungen werden wieder geladen.

Installation

Um mit dem grafischen Konfigurationswerkzeug arbeiten zu können, muss das folgende Paket installiert[1] sein:

  • dconf-editor (universe)

Befehl zum Installieren der Pakete:

sudo apt-get install dconf-editor 

Oder mit apturl installieren, Link: apt://dconf-editor

Verwendung

Grafisch

Der grafische Konfigurations-Editor kann über ein Terminal[2] mit dem Befehl:

dconf-editor 

oder über die Kommandozeile ( Alt + F2 ) aufgerufen werden. Alternativ kann auch ein Programmstarter erstellt werden. Dabei ist zu beachten, dass man das Programm immer ohne Root-Rechte startet, da die Änderungen sonst nicht für den eigenen Benutzer gelten!

dconf-editor.png Nach dem Aufrufen des Programms werden die verfügbaren Einstellungen in einem Baumverzeichnis sortiert anzeigt und können bearbeitet werden.

Hinweis:

Das Baumverzeichnis lässt sich nur über einen Klick auf das kleine Dreieck vor dem jeweiligen Element öffnen.

Zu jedem Schlüssel werden detaillierte Informationen zu Verfügung gestellt.

Informationen über den jeweiligen Schlüssel
Information Erläuterung
Schema Angabe des Schemas, zu dem dieser Schlüssel gehört
Zusammenfassung Eine kurze Zusammenfassung über die Funktion dieses Schlüssels.
Beschreibung Es werden die Auswirkungen und Einstellungsmöglichkeiten dieses Schlüssels näher erläutert.
Typ Der Typ des Schlüssels wird angegeben.
Standardwert Hier hat man die Möglichkeit mit einem Klick auf "Auf Standardwert setzen" den Schlüssel zurückzusetzen.

Entspricht der Wert eines Schlüssel nicht dem Standardwert, dann erkennt man dies daran, dass der Name des Schlüssels fett dargestellt wird. Mit einem Klick linke Maustaste auf einen Wert wird dieser beschreibbar und kann verändert werden. Die Änderung werden nach einem Klick außerhalb des Textfelds gespeichert und sind sofort wirksam.

Kommandozeile

Möchte man einen Schlüssel lieber über ein Terminal[2] verändern, dann kann das mit dem Befehl gsettings erfolgen. gsettings berücksichtigt nur die Schemata, welche in /usr/share/glib-2.0/schemas/ gespeichert sind. Alle Schemata, welche in einem anderen Verzeichnis liegen, werden nicht beachtet. Für diese Schemata muss man auf den grafischen dconf-Editor zurückgreifen, der alle Schemata berücksichtigt. Im Folgenden werden die einzelnen Möglichkeiten des Befehls gsettings kurz beleuchtet und an einem Beispiel vorgestellt.

Der Befehl gsettings setzt sich folgendermaßen zusammen:

gsettings BEFEHL [SCHEMA] [SCHLÜSSEL] 

Die nachfolgende Liste zeigt alle vorhandenen Befehlen (BEFEHL):

Befehle zu "gsettings"
BEFEHL Bedeutung
help [BEFEHL] Zeigt die Hilfeseite an. Gibt man zusätzlich einen Befehl an, wird zu diesem Befehl eine Hilfeseite angezeigt.
list-schemas Listet alle nicht verschiebbaren Schemata auf.
list-relocatable-schemas Listet alle verschiebbaren Schemata auf.
list-keys SCHEMA[:PFAD] Listet alle zum Schema gehörende Schlüssel auf.
list-children SCHEMA[:PFAD] Listet alle Unterelemente des Schemas auf.
list-recursively [SCHEMA[:PFAD]] Listet alle Schlüssel und deren Werte eines Schemas auf. Falls man kein Schema angibt, werden alle Schlüssel aus allen Schemata ausgegeben.
range SCHEMA[:PFAD] SCHLÜSSEL Fragt den Bereich der gültigen Werte eines Schlüssel ab.
get SCHEMA[:PFAD] SCHLÜSSEL Gibt den aktuellen Wert eines Schlüssels aus.
set SCHEMA[:PFAD] SCHLÜSSEL WERT Setzt den Wert eines Schlüssels auf WERT.
reset SCHEMA[:PFAD] SCHLÜSSEL Setzt einen Schlüssel auf den Standardwert zurück.
reset-recursively SCHEMA[:PFAD] Setzt alle Schlüssel des angegeben Schemas auf den Standardwert zurück.
writable SCHEMA[:PFAD] SCHLÜSSEL Prüft, ob der Schlüssel beschreibbar ist.
monitor SCHEMA[:PFAD] [SCHLÜSSEL] Überwacht den Schlüssel auf Veränderungen. Falls kein Schlüssel angegeben wird, wird das komplette Schema überwacht.

Ausgaben von range

Mit dem Befehl:

gsettings range SCHEMA[:PFAD] SCHLÜSSEL 

kann man sich den Wertebereich eines Schlüssels anzeigen lassen. Die folgende Tabelle zeigt, was die häufigsten Ausgaben zu bedeuten haben:

Bedeutung der Ausgaben des Befehls range
Ausgabe Bedeutung mögliche Werte
type b Wahrheitswert true oder false
type u Ganzzahl positive ganze Zahlen von [0..4294967295]
type i Ganzzahl ganze Zahlen zwischen [-2147483648..2147483647]
type d Gleitkommazahl Zahlen zwischen [2.2250738585072014e-308..1.7976931348623157e+308]
range u ZAHL1 ZAHL2 Ganzzahl Ganzzahlen zwischen ZAHL1 und ZAHL2 zugelassen; maximal zwischen [0..4294967295]
range i ZAHL1 ZAHL2 Ganzzahl Ganzzahlen zwischen ZAHL1 und ZAHL2 zugelassen; maximal zwischen [-2147483648..2147483647]
range d ZAHL1 ZAHL2 Gleitkommazahl Zahlen zwischen ZAHL1 und ZAHL2 zugelassen; maximal zwischen [2.2250738585072014e-308..1.7976931348623157e+308]
type (ii) zwei Ganzzahlen Zwei mit einem Kommata getrennte und einer Klammer eingefasste Ganzzahlen des Typs i.
enum festgelegte Zeichenkette die vorgegeben Möglichkeiten werden angezeigt
type s Zeichenkette Mehrere getrennte Zeichenketten werden mit ' ' eingefasst. Eine Pfadangabe beginnt immer mit file://file:///home/user/
type as mehrere Zeichenketten Alle Elemente werden mit [ ] eingefasst und jede einzelne Zeichenkette wird mit einem Kommata getrennt. [] bedeutet einen leeren Eintrag.

Beispiel

Nachfolgend wird am Beispiel der Anzeige der Festplatten im Startmenü die Vorgehensweise erläutert. Zuerst fragt man die vorhandenen vorhandenen Schlüssel des zu bearbeitenden Schemas ab:

gsettings list-keys com.canonical.Unity.Devices 
devices-option

Ausgehend von dieser Ausgabe kann man nun die zulässigen Werte abfragen:

gsettings range com.canonical.Unity.Devices devices-option 
`type as`
'Never'
'OnlyMounted'
'Always'

Am 'type as' erkennt man, dass man bei diesem Schlüssel nur einen der vorgegebenen Zeichenketten eingeben darf. Nun fragt man den eingestellten Wert ab:

gsettings get com.canonical.Unity.Devices devices-option 
'OnlyMounted'

Will man diesen ändern, so setzt man jetzt einen zulässigen Wert aus obiger Ausgabe ein. Dabei ist darauf zu achten, dass der Wert beim Schreiben, wie in der Ausgabe vorgegeben, (soweit zutreffend) in " eingefasst wird und Trennkommas, Hochkommas, Leerzeichen sowie eckige Klammern übernommen werden!

gsettings set com.canonical.Unity.Devices devices-option 'Never' 

Zum Schluss kontrolliert man die erfolgreiche Umstellung mit:

gsettings get com.canonical.Unity.Devices devices-option 
'Never'

Intern

Extern

Diese Revision wurde am 7. Mai 2021 07:19 von frustschieber erstellt.
Die folgenden Schlagworte wurden dem Artikel zugewiesen: Desktop, GNOME, Dateimanager, System