Problembehebung
Archivierte Anleitung
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Bei dem Zusammenspiel zweier unterschiedlicher Betriebssysteme kann es immer zu Problemen kommen, mal mit kleinen Auswirkungen - mal will gar nichts mehr funktionieren. Dieses Unterkapitel zum Leitartikel Wubi geht darauf ausführlich ein.
Diese Beschreibung setzt da an, wenn nach der Auswahl von Ubuntu im Bootmenü von Windows etwas nicht funktioniert.
Probleme unter Windows¶
Sollten nach der Auswahl von Ubuntu Probleme auftreten, sollte man zuerst die Einträge unter Windows überprüfen. Danach dann die Hinweise unter Probleme unter Ubuntu abarbeiten.
VISTA, Windows 7 und 8¶
Die Bearbeitung des Bootmanagers mit bcdedit ist prinzipiell im Windows-Terminal [2] (unter Windows "Eingabeaufforderung" genannt) mit Administrator-Rechten möglich, im Kontexmenü mit der -Taste aufrufbar. Eine Übersicht der aktuellen BCD-Einträge erhält man im Windows-Terminal [2] mit
bcdedit /v
bzw. mit
bcdedit /enum
Jedoch wird auch aus anderen Gründen die Installation der Anwendung EasyBCD empfohlen, mit der man die Einstellungen vom Bootmanager einfachst vornehmen und verändern kann. Bei Windows 7 bzw. 8 mit einem EFI Bootmanagement empfiehlt sich die Installation der Anwendung EasyUEFI.
Probleme unter Ubuntu¶
Hinweis:
Zur Behandlung von Start-Problemen sind in der Regel die relevanten Wiki-Artikel z.B.: GRUB 2 nicht anwendbar. Dies ist begründet darin, dass das System zum Zeitpunkt der GRUB-Bootmenü-Anzeige unter Windows läuft. Nur die im Artikel explizit ausgewiesenen Links verweisen auf anwendbare Beschreibungen. Nach dem Start aus dem GRUB-Menü sind wieder die Wiki-Beschreibungen für Ubuntu weitestgehend anwendbar.
Bekannte Fehler¶
Bei einer normalen Installation können immer mal Fehler auftreten, auf die man keinen Einfluss hat. Nachfolgend werden gravierende Fehler aufgelistet, die in der Installation oder anderweitig begründet sind:
BusyBox nach Start¶
Nach einem Versions- bzw.Paket-Upgrade einer Wubi-Installation kann es nach der Auswahl im GRUB 2-Menü dazu kommen, dass das System mit der Meldung:
BusyBox v1.22.1 (Ubuntu xxxx) built-in shell (ash) Enter 'help' for a list of built-in commands: (initramfs) _ |
hängen bleibt. Dann sollte man durch die Eingabe von
reboot
den Rechner neu starten und im GRUB_2-Menü nach der Auswahl der Menüzeile mit
E in den Bearbeitungsmodus wechseln und die Kernelzeile durch ANgebe von rw
ändern:
linux /vmlinuz-3.13.0-76-generic root=UUID=18FF69102E32BB40 loop=/ubuntu/disks/root.disk rw quiet splash vt.handoff=7
Nach dem Starten mit der F10 -Taste sollte das System wieder starten.
Um diese Option bis zum FIX vom 1317437 dauerhaft zu erhalten, kann man die
/etc/default/grub
dahingehend bearbeiten, dass man die Zeile
GRUB_CMDLINE_LINUX="rw"
mit Rootrechten ergänzt und nach dem Abspeichern mit
sudo update-grub
dauerhaft einbringt.
GRUB_2 wubildr¶
Vor Anzeige des GRUB-Menüs¶
Auf UEFI-Systemen erscheint direkt nach der Auswahl von Ubuntu im Windows Bootmenü:
Datei: \ubuntu\winboot\wubildr.mbr Status: 0xc000007b |
Dieses Problem kann in der Regel nur dadurch behoben werden, indem mit einem EFI-GRUB2-Bootloader gestartet wird. Fertige Lösungen existieren dazu bei WubiUEFI. Alternativ sind auch eigene Lösungen mittels Skripte zum Fremdstarten möglich.
Die Anzeige direkt nach der Auswahl von Ubuntu im Windows Bootmenü:
Try (hd0,0): NTFS5: no wubildr found Try (hd0,1): NTFS5: |
ist normal und zeigt an, das die Datei wubildr.mbr die Datei wubildr sucht. Diese Suche startet immer mit der ersten physikalischen Partition und endet, sobald die Datei wubildr gefunden wurde. Wird in dieser Reihenfolge eine für DOS nicht lesbare Partition (z.B. ext2) gefunden, bricht die Suche ab
Eine Anzeige direkt nach der Auswahl von Ubuntu im Windows Bootmenü:
Try (hd0,0): NTFS5: error: "prefix" is not set |
ist eine von der eingesetzten Hardware und Formatierung des Laufwerkes abhängiges Problem, aber hat keinen Einfluss auf den weiteren Ablauf.
Nach Auswahl im Grub-Menü¶
Wird nach der Auswahl im GRUB-Menü
error: file not found |
angezeigt und der Startvorgang läuft trotzdem durch, so ist zu vermuten, dass die Einstellungen in der Datei /etc/default/grub nicht richtig gesetzt wurden. Hat man das Skript grub-mkimage gemäß dieser Beschreibung verändert, so könnte es durch einen Update überschrieben worden sein.
Kein Multiarch auf 64-bit-System¶
Auf 64-bit-Systemen wird MultiArch nicht aktiviert (1093819). Das hat zur Folge, dass Software wie Wine oder Skype nicht installiert werden kann, da die Paketabhängigkeiten nicht aufgelöst werden können. Das Problem wird behoben, indem Multiarch manuell aktiviert wird und die Paketquellen neu eingelesen werden. Dazu werden im Terminal [2] folgende zwei Befehle ausgeführt:
sudo dpkg --add-architecture i386 sudo apt-get update
Anzeige GRUB_2 Shell¶
Sollte nach der Auswahl von Ubuntu das GRUB-Auswahlmenü nicht angezeigt und stattdessen nur die Anzeige der GRUB Shell mit grub> _
erscheinen, kann man dort versuchen, nachfolgende Befehle abzuarbeiten (jede Eingabe mit
⏎ abschließen, Laufwerke anpassen, US-Tastatur beachten):
Hinweis:
Manchmal verschiebt Windows den Ubuntu-Ordner x:\ubuntu\disks
in das versteckte Verzeichnis c:\found.000
, dann muss man dies unter Windows oder mit einer Live-CD rückgängig machen und man kann das System danach normal starten. Man sollte dann gleich unter Windows für das relevante Laufwerk eine Defragmentierung ausführen.
GRUB 2 Shell | Befehls-Syntax am Prompt |
grub> _ | insmod ntfs |
grub> _ | set root=(hd0,1) |
grub> _ | loopback loop0 /ubuntu/disks/root.disk |
grub> _ | set root=(loop0) |
grub> _ | linux /vmlinuz root=/dev/sda1 loop=/ubuntu/disks/root.disk ro single |
grub> _ | initrd /initrd.img |
grub> _ | boot |
Damit wird der Recovery Modus gestartet, mit dem man versuchen kann, das System zu untersuchen sowie zu reparieren. Dazu wählt man im Auswahlmenü friendly recovery die Optionen:
root → zur Eingabe von (beispielhafte bzw. erforderliche Befehle):
nano /etc/default/grub # GRUB_HIDDEN_TIMEOUT=0 auskommentieren. update-initramfs -u -k all # Kernelimages werden neu geschrieben update-grub # /boot/grub/grub.cfg wird neu geschrieben /usr/share/lupin-support/grub-mkimage # Datei wubildr wird neu geschrieben
sofern erforderlich - weitere Maßnahmen
reboot # Rechner neu starten
oder mit Strg + D → ins Auswahlmenü
resume
→ zum Login
Reparatur am System¶
Erscheint zwar das GRUB-Menü, startet aber eine Auswahl danach nicht, so muss man zum Untersuchen des Systems mit einer Live-CD ein Desktop gestartet werden. Diese Live-CD muss die gleiche Architektur (32 bit bzw. 64 bit) haben, wie das zu untersuchende System. Am Live-Desktop wird ein Terminal [2] aufgerufen und je nach Erfordernis dort die jeweiligen Befehle eingegeben.
System einbinden¶
Nachfolgend wird angenommen, es liegt das defekte Wubi-System mit der Datei root.disk auf der
Windows-Partition /dev/sda1
im Verzeichnis /ubuntu/disks
Befehlsübersicht¶
# | Eingaben im Live-Desktop-Terminal | Erläuterung |
1A | sudo blkid | Informationen zu Partition |
1B | sudo mount /dev/sda1 /mnt | Partition einbinden |
2 | sudo e2fsck -pv /mnt/ubuntu/disks/root.disk | virtuelle Partition überprüfen |
3A | sudo mkdir /wubi | Mountpoint anlegen |
3B | sudo mount -o loop /mnt/ubuntu/disks/root.disk /wubi | System unter /wubi einhängen |
4A | sudo mount -o bind /mnt /wubi/host | Verbindung Windows-Partition herstellen |
4B | sudo mount -o bind /dev /wubi/dev | Verbindung zu den Systemdaten herstellen |
4C | sudo mount -o bind /proc /wubi/proc | Verbindung zu den Systemdaten herstellen |
4D | sudo mount -o bind /sys /wubi/sys | Verbindung zu den Systemdaten herstellen |
5 | sudo chroot /wubi | Zur Bearbeitung in das System |
6 | Eingabe erforderlicher Befehle | Arbeitsbereich Konsole |
7A | exit | Das System verlassen |
7B | sudo umount -a | Das System aushängen |
Arbeitschritte¶
Mit den lfd. Nummern 1 werden die Informationen zu den Partitionen im Rechner ermittelt
UUID, Label und Zuordnung der Partition
das defekte System eingegrenzt und in das Live-System eingebunden. Das erfolgreiche Einbinden sowie die Inhalte der Partition werden überprüft mit
ls /mnt
Mit der lfd. Nummer 2 wird das Filesystem der virtuellen Partition vom defekten System überprüft. Die Ausgabe sollte (beispielhaft) so aussehen:
root.disk: sauber, 163797/305216 Dateien, 860311/1220608 Blöcke
Mit den lfd. Nummern 3 wird das defekte System zum direktem Auslesen und Beschreiben eingebunden. Die Anzeige vom Inhalt der Wubi-Root-Partition erhält man nun mit:
ls /wubi
Mit den lfd. Nummern 4 wird das defekte System zur aktiven Benutzung mit den Systemdaten vom Livesystem verbunden.
Mit der lfd. Nummer 5 wechselt man in das defekte System, um hier notwendige Arbeiten auszuführen
Mit der lfd. Nummer 6 ein Beispiel:
apt-get update && apt-get upgrade
zur Überprüfung PaketstatusMit den lfd. Nummern 7 verlässt man das nun hoffentlich intakte System. Diese Schritte sollte man auf jeden Fall ausführen, um Datenverluste zu vermeiden.
Skript 10_lupin¶
Allgemeiner Aufbau¶
Das Skript /etc/grub.d/10_lupin setzt in Abhängigkeit von
den im Verzeichnis /boot vorhandenen Kernel-Images
den Einstellungen in der /etc/default/grub
(beispielhaft) das Folgende als Menüeintrag für die /boot/grub/grub.cfg um:
1 2 3 4 5 6 7 8 9 | menuentry "Ubuntu, with Linux 3.2.0-47-generic" { insmod ntfs set root=(hd0,1) search --no-floppy --fs-uuid --set=root 47ab1c9051b1d12c loopback loop0 /ubuntu/disks/root.disk set root=(loop0) linux /boot/vmlinuz-3.2.0-47-generic root=uuid=47ab1c9051b1d12c loop=/ubuntu/disks/root.disk ro quiet splash initrd /boot/initrd.img-3.2.0-47-generic } |
Links¶
Wubi Übersichtsartikel
Archiv/Wubi/Konfiguration Erweiterte Einstellungen unter Ubuntu und andere Hinweise
Archiv/Wubi/Erweiterungen - Grub_2-Funktionalität unter Wubi einbringen
Archiv/Wubi/Migration Wie man sein Wubi auf eine eigene Partition verschiebt
GRUB_2 Leitartikel Die Übersicht zu den GRUB_2 WIKI-Artikeln, diese sind jedoch nur eingeschränkt als Informationquelle zu benutzen:
GRUB 2/Konfiguration Den Bootloader "technisch" anpassen
GRUB 2/Shell Bearbeitungs- und Rettungsmodus
GRUB 2/Skripte Eigene Bedürfnisse verwirklichen
Anwendungen¶
Informationen¶
US-Tastatur ansehen (Bild entnommen aus Tastaturbelegung)
BCDEdit 🇬🇧 Command-Line Options (Windows Client TechCenter)