[[Vorlage(Getestet, jammy noble ) ]] {{{#!vorlage Wissen [:Swap:] [:Terminal: Ein Terminal öffnen] [:mit Root-Rechten arbeiten:Rootrechte] [:Editor: Einen Editor öffnen] }}} Dieser Artikel konkretisiert einen Teil der Übersicht „[:Schlafender Rechner:]“. [[Inhaltsverzeichnis()]] Vom [wikipedia:Ruhezustand:] spricht man, wenn der Zustand eines laufenden Systems eingefroren, gesichert und der Rechner anschließend [:Herunterfahren:heruntergefahren] wird. Nach einem erneuten Einschalten des Rechners wird der vorherige Zustand 1:1 wiederhergestellt inklusive aller geöffneten Fenster und laufenden Programmen. Andere Begriffe sind ''hibernate'' (deutsch: Winterschlaf) oder ''Suspend-to-disk'' (in etwa: „den Betrieb vorübergehend unterbrechen, indem der Zustand auf die Festplatte geschrieben wird“). Im Gegensatz zum Modus Bereitschaft (englisch: ''Suspend-to-RAM''), ein weniger tiefer Schlafzustand, wird im Ruhezustand keine Energie benötigt. Grundsätzlich kann der Rechner wie unten beschrieben in den Ruhezustand versetzt werden. Dies bzw. das spätere Aufwachen (''resume'') funktioniert nicht immer und dieser Artikel soll bei der Einrichtung von ''"hibernate/resume"'' unterstützen. Am einfachsten ist die Einrichtung von ''"hibernate/resume"'' mit einer separaten Partition für Swap[1], und dieser Artikel beschränkt sich darauf. Es geht aber auch mit einer Auslagerungsdatei (swapfile). Der Artikel Ruhezustand/Auslagerungsdatei beschreibt demnächst die zu beachtenden Besonderheiten. ## [:Baustelle/Ruhezustand/Auslagerungsdatei:] ## Der Artikel [:Ruhezustand/Auslagerungsdatei:] beschreibt die zu beachtenden Besonderheiten. = Voraussetzungen und Vorbereitung = Beim Wechsel in den Ruhezustand wird der Zustand des Arbeitsspeichers in einen Swap-Bereich[1] geschrieben. Ein solcher muss auf einem Massenspeicher (HDD oder [:SSD:]) existieren und ausreichend groß sein. Ein Swap-Bereich im RAM eignet sich nicht. Alle aktiven Swap-Bereiche zeigt der Befehl[2]: [[Vorlage(Befehl, "systemctl --type swap") ]] Alle dem System (z.B. aus der Datei [:fstab:]) bekannten Swap-Bereiche listet der erweiterte Befehl: [[Vorlage(Befehl, "systemctl --type swap --all") ]] Es werden auch die nicht aktiven Swap-Bereiche ausgegeben und die aktiven ggf. mehrfach mit allen Aliasnamen. Wenn es keinen Swap-Bereich gibt, muss man einen [:Swap/#Swap-anlegen:anlegen]. Dabei sind die im Artikel [:Swap:] genannten technischen Restriktionen für Swap zu beachten und zusätzlich die Anforderung: * Der für den Ruhezustand vorgesehene Swap-Bereich soll so groß wie der Arbeitsspeicher sein. Man benötigt bei vorstehender Regel keinen Zuschlag, weil das Arbeitsspeicherabbild komprimiert gespeichert wird, weswegen man in günstigen Fällen sogar mit einem kleineren Swap-Bereich von mindestens dem halben Arbeitsspeicher auskommt. Mit vorstehender Empfehlung liegt man aber auf der sicheren Seite. Man ermittelt die [:UUID:] für das SWAP-Dateisystem in der für ''"hibernate/resume"'' vorgesehenen Swap-Partition: Der vorherige Befehl verrät die [:systemd/Units:Unit] des Swap-Bereiches, beispielsweise `dev-sda4.swap`, und mit dieser Information erfragt man per [:lsblk:] die Kenndaten des daraus abgeleiteten Blockgerätes: [[Vorlage(Befehl, "lsblk -o NAME,PARTUUID,UUID /dev/sda4") ]] In der Firmware des Rechners muss man "Secure Boot" deaktivieren, weil der Rechner sonst nicht aufwacht. -> [#System-wacht-nicht-auf Problembehebung] Ebenfalls in der Firmware des Rechners – und, sofern man es benutzt, auch in Windows – ist Fastboot auszuschalten. Sonst: [#Schlafendes-System-benutzen Datenverlust] = Installation = Die Funktionalität des Ruhezustands ist im Linux-Kernel selbst eingebaut und wird über [:systemd:] gesteuert, somit benötigt man bei Ubuntu-Betriebssystemen ab [:20.04:] keine weitere Software zur Nutzung des Ruhezustandes. Das bedeutet allerdings nicht, dass es bei jeder Hardware funktioniert! Oft lohnt ein Blick in das Setup-Programm des Rechners ("BIOS") und nach diesbezüglichen Einstellmöglichkeiten zu suchen, die natürlich jeder Hersteller individuell benennt. = Einrichtung = == Einschlafen testen == Man testet zuerst nach der hier folgenden Anleitung, ob Hardware und Betriebssystem alle Voraussetzungen erfüllen, per ACPI ordnungsgemäß miteinander kommunizieren und das Systemabbild für den Ruhezustand erstellt und gesichert werden kann. Dafür verwendet man eine [#Links Kernel-Schnittstelle]: Die Datei '''/sys/power/state''' enthält die Methodengruppen, mit denen der Kernel in einen Schlafzustand wechseln kann: [[Vorlage(Befehl, "cat /sys/power/state" ) ]] In der Beispielausgabe {{{freeze mem disk }}} muss das Wort `disk` aufgeführt sein, sonst kann man den Ruhezustand nicht verwenden. -> [#Problembehebung Problembehebung] Wenn der Ruhezustand verfügbar ist, erfragt man aus der Datei '''/sys/power/disk''' die für einen solchen Wechsel möglichen Methoden: [[Vorlage(Befehl, "cat /sys/power/disk" ) ]] Beispielausgabe: {{{[platform] shutdown reboot suspend test_resume }}} Das Wort `platform` bedeutet, dass der Kernel mit Hilfe des ACPI in der Rechner-Firmware in den Ruhezustand wechseln kann, `shutdown` bedeutet, dass er selbst es sich auch ohne eine solche Unterstützung zutraut. Wenn keines dieser beiden Worte auftaucht, kann man den Ruhezustand nicht benutzen. -> [#Problembehebung Problembehebung] Das Wort `test_resume` bedeutet, dass man den Ruhezustand auch testen kann, was man natürlich auch macht: 1. Für diesen Test muss der zur Aufnahme des Speicherabbildes vorgesehene Swap-Bereich[1] aktiv sein, was man mit den im Artikel [:Swap/#Swap-ueberwachen:] genannten Methoden überprüfen und mit [:Swap/#swapon:swapon] erledigen kann. 1. Wenn man mehr als einen Swap-Bereich aktiviert hat, kann automatisch der falsche ausgewählt werden. In diesen Fällen kann man den vorgesehenen als Gerätedatei in die Datei '''/sys/power/resume''' schreiben. 1. Man programmiert mit Rootrechten[2][3] den Test als Standardverfahren für einen Zustandswechsel des Typs `disk`: [[Vorlage(Befehl, "echo test_resume | sudo tee /sys/power/disk" ) ]] 1. Kontrolle: [[Vorlage(Befehl, "cat /sys/power/disk" ) ]] ergibt beispielsweise: {{{platform shutdown reboot suspend [test_resume] }}} 1. Man startet ein zweites Terminal und darin den Befehl: [[Vorlage(Befehl, "journalctl -k -f | grep PM:" ) ]] 1. Im ersten Terminal startet man nun die Erzeugung des Abbildes für den Ruhezustand. Das System wird daraufhin einfrieren und unbedienbar und vielleicht auch nicht mehr aufwachen: [[Vorlage(Befehl, "echo disk | sudo tee /sys/power/state" ) ]] 1. Wenn das System glücklicherweise wieder erwacht, * findet man im Systemlog im zweiten Terminal hilfreiche Meldungen, deren weitere Ausgaben man nun beendet. * Im anderen Fall muss man den Rechner zwangsweise ausschalten und neu starten. Man kann den Ruhezustand nicht verwenden. * Der Test ist erfolgreich, wenn keine Fehlermeldungen (z.B. „Kein passendes Gerät gefunden“ oder "Cannot find swap device", "Cannot get swap writer") erscheinen. 1. Man soll diesen Test ab Punkt 4 mindestens noch einmal direkt wiederholen. In seltenen Fällen misslingt dies, auch bei erfolgreichem ersten Durchlauf. 1. Nach dem Test deaktiviert man diesen wieder, indem man den vorher gültigen Wert, z.B. `platform` wieder in die Datei '''/sys/power/disk''' schreibt. == Aufwachen konfigurieren == Dieser Abschnitt setzt voraus, dass der Leser das Kapitel [#Voraussetzungen-und-Vorbereitung „Voraussetzungen und Vorbereitung“] durchgearbeitet hat, sich die benötigten Informationen beschafft hat und der Rechner auch den [#Einschlafen-testen vorstehenden Test] erfolgreich bestanden hat. [[Anker(Beispieldaten) ]] In diesem Abschnitt werden in den Beispielen konkrete Werte verwendet, die natürlich auf die für das eigene System passenden zu ändern sind: * Swap-Partition für das Speicherabbild: '''/dev/sda4''' * UUID des SWAP-Dateisystems in der Swap-Partition: `b20f08ae-d5f5-4829-8e66-e03274606a50` ## * Name der Auslagerungsdatei für das Speicherabbild: '''/swapfile''' ## * UUID des Dateisystems, welches die Auslagerungsdatei enthält: `ac1a1834-0d05-4e8c-9dad-458eb0244737` ## * Offset der Auslagerungsdatei zum Anfang der Partition, welche das Dateisystem mit der Datei enthält: `2195456` Damit das System beim Aufwachen aus dem Ruhezustand den vorherigen Zustand wiederherstellen kann (''resume''), muss es dessen Speicherort kennen. Diesen Speicherort kann man ihm über unterschiedliche Wege mitteilen lassen: 1. Der Speicherort kann [#Methode-Ia automatisch] die Datei '''initrd.img''' (der Dateiname wird noch um die Kernelversion ergänzt) übertragen werden. 1. Es kann [#Methode-Im konfiguriert] werden, was `update-initramfs` als Ort des Speicherabbildes in die Datei '''initrd.img''' schreiben soll. 1. Man kann im [#Methode-B Bootmanager] die Startdaten ändern. 1. Man kann beim Start dem Kernel den Speicherort als Bootparameter von [#Methode-G Grub] mitteilen lassen. === Methode Ia === {{{#!vorlage Hinweis Diese Methode setzt voraus, dass das installierte Betriebssystem zur Erzeugung der Datei '''initrd.img''' die Infrastruktur '''initramfs-tools''' verwendet, dies ist bei Ubuntu bis mindestens 24.04 der Fall. Es gibt aber Überlegungen, zukünftig hierfür '''dracut''' einzusetzen und dann wird diese Methode möglicherweise nicht mehr funktionieren. }}} Bei jeder Installation eines neuen Kernel wird mit `update-initramfs` automatisch für diesen ein zum System individuell passende Datei '''initrd.img''' erstellt und auch der vermutliche Ort des Speicherabbildes für Hibernate wird geraten. Man muss prüfen, ob die Ausgabe von `update-initramfs` konsistent mit den selbst ermittelten Informationen ist: 1. Der zur Aufnahme des Speicherabbildes vorgesehene Swap-Bereich[1] muss aktiv sein. Das gilt übrigens nicht nur für diese Prüfung, sondern für jeden Lauf von `update-initramfs`, also auch bei der Installation eines neuen Kernels während einer Systemaktualisierung (update). 1. Man generiert für den laufenden Kernel dessen Datei '''initrd.img''' erneut und speichert die Mitteilungen:[[Vorlage(Befehl, "sudo update-initramfs -v -u -k $( uname -r ) | tee /tmp/initrd.log") ]] 1. Man durchsucht die Ausgaben des Befehls nach dem Begriff `resume`: [[Vorlage(Befehl, "grep -A3 resume /tmp/initrd.log") ]] Beispielausgabe: {{{ Calling hook resume I: Configuration sets RESUME= I: Checking swap device /dev/sda4 I: The initramfs will attempt to resume from /dev/sda4 I: (UUID=b20f08ae-d5f5-4829-8e66-e03274606a50) I: Set the RESUME variable to override this. Calling hook thermal }}} 1. In der Ausgabe müssen [#Beispieldaten die selbst ermittelten Informationen] stehen. Dies trifft im Beispiel zu. Wenn dieser Test fehlschlägt, kann man weitermachen mit Methode [#Methode-Im IM] oder [#Methode-B B] oder [#Methode-G G]. === Methode Im === Bei dieser Methode macht man genau das, was `update-initramfs` mit der Zeile > I: Set the RESUME variable to override this. empfiehlt. Dazu editiert man mit einem Editor[4] mit Rootrechten[3] die Datei '''/etc/initramfs-tools/conf.d/resume''', die man möglicherweise selbst anlegen muss, und die [#Beispieldaten Beispieldaten] sind anzupassen: {{{# /etc/initramfs-tools/conf.d/resume RESUME=UUID=b20f08ae-d5f5-4829-8e66-e03274606a50 }}} Bei manchen Versionen von Ubuntu funktioniert wegen Fehler in den Init-Skripten die Identifizierung des Speicherabbildes über die UUID nicht, sondern leider nur über unzuverlässige temporäre Gerätebezeichner, z.B. {{{# /etc/initramfs-tools/conf.d/resume RESUME=/dev/sda4 }}} Nun [#Methode-Ia Methode Ia] erneut versuchen. === Methode B === Diese Methode eignet sich nicht für eine dauerhafte Einrichtung, aber zum Test. Man benutzt den Editor des Bootmanagers zur Abänderung der Startdaten und fügt den Bootoptionen des Kernels die für ''resume'' benötigten Angaben hinzu ([#Beispieldaten Beispieldaten] anpassen!): {{{resume=UUID=b20f08ae-d5f5-4829-8e66-e03274606a50 }}} Wenn dies gelingt, dann kann man dieses Verhalten mit [#Methode-G Methode G] dauerhaft konfigurieren. === Methode G === {{{#!vorlage Warnung Unsachgemäßen Änderungen an den Konfigurationsdateien von [:GRUB 2/Konfiguration:GRUB] können einen späteren Neustart das Systems stören, möglicherweise startet es nicht mehr. }}} Man ändert mit einem Editor[4] mit Rootrechten[3] die Datei '''/etc/default/grub''' und ergänzt den Wert der Variablen `GRUB_CMDLINE_LINUX_DEFAULT` um die Daten zur Identifizierung des für das Speicherabbild benutzten Swap-Bereiches[1]. Dies kann direkt in der Zeile für die Variable geschehen, besser aber fügt man am Ende der Datei eine weitere Definition dieser Variablen an ([#Beispieldaten Beispieldaten] anpassen!): {{{# /etc/default/grub … GRUB_CMDLINE_LINUX_DEFAULT="… … …" # Diese Zeile nicht ändern! … #-------------------------------------------------------------------------- GRUB_CMDLINE_LINUX_DEFAULT+=" resume=UUID=b20f08ae-d5f5-4829-8e66-e03274606a50" }}} === Abschluss der Konfiguration === Wer Methode Ia oder Im benutzt, muss ggf. noch die Dateien '''initrd.img*''' für alle installierten Kernel aktualisieren: [[Vorlage(Befehl, "sudo update-initramfs -u -k all") ]] Wer Methode G verwendet, muss noch die Konfigurationsdatei für [:GRUB 2:] aktualisieren: [[Vorlage(Befehl, "sudo update-grub") ]] = Bedienung = ##Ruhezustand ausführen == System schlafen legen == Voraussetzung für einen erfolgreichen Wechsel in den Ruhezustand ist, dass der dafür vorgesehene Swap-Bereich aktiv ist. Im produktiven Betrieb benutzt man natürlich nicht die oben beschriebene [#Einschlafen-testen Schnittstelle zum Kernel], sondern die vom Init-System dafür bereit gestellten Befehle. Auch diese benutzt man besser indirekt über die GUI: [[Vorlage(Befehl, "pkexec systemctl hibernate" ) ]] In manchen Versionen von Ubuntu funktioniert dieser Befehl auch ohne `pkexec` oder `systemctl`. Immer wird man aber nach dem Passwort eines [:Administrator:Administrators] gefragt. -> [#Passworteingabe-abschalten Problembehebung] [[Anker(Tiefschlaf-Verzug) ]] Als Variante kommt auch der Befehl [[Vorlage(Befehl, "pkexec systemctl suspend-then-hibernate" ) ]] in Frage. Bei diesem erfolgt zunächst ein Wechsel in den Modus Bereitschaft. Es wird aber zuvor ein Wecker in der Firmware des Rechners gestellt, der den Rechner nach einer einstellbaren Wartezeit weckt. Die weitere Bearbeitung hängt von der Version ab: * [:22.04:Vor 24.04] wurde der Rechner geweckt um in den Tiefschlaf zu fallen. * Ab [:24.04:] (systemd Version ab 255) wird er im Batteriebetrieb periodisch geweckt zur Prüfung des Ladezustandes des Akkus und der Rechner geht nur dann in den Ruhezustand, wenn der Akku fast entladen ist. In der GUI ist gewollt die Einstellung des Ruhezustandes bei den Optionen für ''Energie'' gesperrt oder die Existenz des Ruhezustandes wird komplett verschwiegen. Der Artikel [:Desktop-Dateien/Beispiele/Einschlafen:] beschreibt eine Desktop-Datei, mit der man selbst die in diesem Abschnitt vorgestellten (und weitere) Befehle an [:systemd:] in die GUI integrieren kann. [[Anker(Hibernate-Extensions) ]] Alternativ findet man auf [https://extensions.gnome.org/ extensions.gnome.org] {en} mit dem Suchbegriff "Hibernate" einige Erweiterungen, womit man z.B. eine Option ''Hibernate'' ins Status-Menü aufnehmen kann. Erweiterungen funktionieren oft nur mit bestimmten Versionen der Gnome-Shell. -> [:GNOME_Shell/Extensions/#extensions-gnome-org:] Schließlich gibt es noch das Paket [:Herunterfahren/#qshutdown:qschutdown], welches allerdings nicht Gtk sondern Qt benutzt und vorwiegend für [:Kubuntu:] eine Alternative darstellt. Alle genannten Bedienoberflächen sind reine Bedienoberflächen und machen unter der Haube nichts außer systemd zu beauftragen. Wenn es mit dem oben genannten Befehl [[Vorlage(Befehl, "pkexec systemctl hibernate" ) ]] nicht funktioniert, wird das durch eine GUI nicht besser. == Schlafendes System benutzen == Das ist technisch möglich, aber man sollte es nicht tun. {{{#!vorlage Warnung Jede Änderung an einer von einem schlafenden System offen gehaltenen Datei oder einem eingebundenen Dateisystem oder am im Swap-Bereich[1] gespeicherten Abbild des Arbeitsspeichers führt zum Datenverlust.\\ -> [#Links Swap suspend in der Dokumentation des Linux Kernels] }}} Das gilt natürlich auch für das Abziehen von USB-Sticks oder Entfernen von anderen Datenträgern, und auch Netzlaufwerke können in solchen Situationen Datenverlust verursachen. Die Warnung gilt übrigens unabhängig vom Namen des schlafenden Betriebssystems. Es ist auch Irrsinn, Windows schlafen zu legen und dann mit Linux auf die noch von Windows belegten Ressourcen zugreifen zu wollen. Linux erkennt (in günstigen Fällen, nicht immer) den Wahnsinn seines Benutzers und weigert sich dann, das NTFS-Dateisystem beschreibbar einzubinden und stürzt lieber mit Fehlermeldung ab. Genauso ist unzulässig, mit Windows oder mit Linux oder jedem anderen Betriebssystem auf die Ressourcen eines schlafenden Linux zuzugreifen. == System aufwecken == Zum Wecken des System schaltet man den Rechner einfach ein, je nach Konfiguration durch Betätigung der Einschalttaste, Aufklappen des Bildschirms, automatisch durch den Wecker in der Firmware, etc. Der Rechner führt zunächst einen ganz normalen Bootvorgang aus und startet den Bootmanager, bei Ubuntu standardmäßig [:GRUB 2:]. '''An dieser Stelle ist nun wichtig, dass genau das Betriebssystem (Kernel und Datei '''initrd.img''') gestartet wird, welches auch den Ruhezustand ausgelöst hat.''' Die Software in der Datei '''initrd.img''' erkennt automatisch, dass dies kein Neustart, sondern ein Aufwachen aus dem Ruhezustand (''resume'') ist und restauriert das frühere Betriebssystem und die Anwendungsprogramme mit geöffneten Dateien und Fenstern. Man kann weiterarbeiten, als hätte es keinen Schlaf gegeben. ## [[Vorlage(Befehl, "") ]] = Problembehebung = == Arbeitsspeicherabbild wird nicht erstellt == Wenn obiger [#Einschlafen-testen Test für das Einschlafen] nicht funktioniert, kann das verschiedene Ursachen haben: * Die vom Kernel benötigte Unterstützung durch die Hardware kann in der Firmware des Rechners deaktiviert sein. Das kann man dann nur durch Aufruf der Setup-Routine der Firmware prüfen und ggf. korrigieren. Wie diese Firmware aufzurufen ist, steht in der Bedienungsanleitung des Rechners. Man suche dort auch unter dem Stichwort "Bios". Vielleicht hilft auch eine Aktualisierung der Firmware. * Es kann auch sein, dass die eigentliche Funktionalität für Hibernation in der Hardware gar nicht deaktiviert ist, der Rechner aber nicht über einen einstellbaren Wecker ("Alarm") verfügt, der für den Test, aber nicht für Hibernation benötigt wird. * Wenn zum Zeitpunkt des Tests irgendwelche Hardware mit maroder Energieverwaltung angeschlossen ist, kann der Rechner möglicherweise nicht einschlafen, weil diese Teile nicht kontrolliert abschaltbar sind. Man entferne also z.B. alle USB-Geräte außer Tastatur und Maus sowie überhaupt alles nicht unbedingt benötigte. * Es gibt keinen ausreichend großen Swap-Bereich[1], oder es wird der falsche verwendet. Dann prüfe man, ob die [#Voraussetzungen-und-Vorbereitung Voraussetzungen] erfüllt sind. Bei Hibernation wird nur ein einziger Swap-Bereich benutzt und dieser muss das komprimierte Arbeitsspeicherabbild vollständig aufnehmen können. == System geht nicht in Ruhezustand mit einer Extension == Es kann vorkommen, dass das System zwar mit dem [#System-schlafen-legen Basis Befehl an systemd] in den Ruhezustand geht, aber dass trotzdem manche der [#Hibernate-Extensions Hibernate-Extensions] nicht funktionieren. Die Entwickler mancher Desktops (z.B. Gnome) sehen den Ruhezustand skeptisch, weil er Probleme verursachen kann, vor denen die Entwickler glauben die Anwender schützen zu müssen und behindern die Programmierer solcher Erweiterungen. Man kann dies berechtigt als Bevormundung kritisieren, was aber gar nichts hilft. Man wähle eine andere Erweiterung oder einen anderen Desktop. == System schaltet nicht ab == Es kann vorkommen, dass das System nicht ganz abschaltet, was dazu führt, dass der Akku sich entlädt bzw. ein Desktop PC die ganze Zeit Strom verbraucht. Je nach Version von systemd kann ein [#Tiefschlaf-Verzug verzögerter Beginn des Tiefschlafs] beabsichtigt sein, meistens gibt es aber ein Problem mit der maroden Energieverwaltung eines angeschlossenen Gerätes, welches sich nicht abschalten lässt. Man entferne alle nicht unbedingt erforderlichen Geräte. Siehe auch Artikel [:Herunterfahren:]. == System wacht nicht auf == * Prinzipbedingt darf das System bei aktivem "Secure Boot" nicht das Systemabbild starten. Wer den Ruhezustand benutzen möchte, muss dafür also im Setup-Menü des Rechners "Secure Boot" deaktivieren. * Wenn man vor einem schwarzen Bildschirm sitzt oder nur ein Splash-Bild bewundern kann, sollte man zuerst das Bootverhalten anders konfigurieren. Der Bootmanager muss so konfiguriert werden: * Anzeige des Bootmenüs * Abschalten des Boot-Splash, welcher die Meldungen während des Bootens verbirgt. Bei [:GRUB 2:] muss man dafür die Option `splash` entfernen. * Einschalten der Meldungen des bootenden Systems. Bei Grub 2 muss man dafür die Option `quiet` entfernen. * Die Grafik-Karte auf einen Kompatibilitätsmodus schalten. * Für die Grafikkarten von Nvidea und AMD sind ggf. mehrere Treiber verfügbar. Man konfiguriere sein System um und aktualisiere die Dateien '''initrd.img*''' * Die benötigten Bootparameter sind individuell zu ermitteln und können ähnlich wie [#Methode-G oben] beschrieben an Grub übergeben werden. == Passworteingabe abschalten == Es ist vom System so vorgesehen, dass der Winterschlaf dem [:Administrator:] vorbehalten ist und dafür die Eingabe eines Passworts verlangt wird. Viele Anwender, insbesondere auf Systemen mit nur einem regelmäßigen Benutzer empfinden das aber als lästig. Eine Änderung des Verhaltens bedarf eines Eingriffs in den Regelsatz von [:PolicyKit:] bzw. in die [:sudo/Konfiguration:Konfiguration von sudo] und dort muss man die Ausführung des Kommandos für den Ruhezustand ohne Passwort zulassen. Durch einen Fehler bei einem solchen Eingriff kann der Rechner unbenutzbar werden. = Links = * [https://docs.kernel.org/power/swsusp.html Swap suspend] {en} in der Dokumentation des Linux Kernels * [https://www.kernel.org/doc/html/latest/admin-guide/pm/sleep-states.html#basic-sysfs-interfaces-for-system-suspend-and-hibernation Basic sysfs Interface…] {en} – Dokumentation der Kernel-Schnittstelle für Schlafzustände #tag: System, Energie, Hibernate, Ruhezustand