root
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Der Begriff "root" (engl. für Wurzel, Ursprung) hat bei Ubuntu, wie auch generell bei Linux und in der Unix-Welt mehrere Bedeutungen; es kann sowohl ein Benutzer, aber auch eine Datei gemeint sein, was man aus dem Kontext erschließen muss:
Jede Unix-Installation kennt den Benutzernamen
root
; dies ist möglicherweise (aber in der Praxis selten) auch der einzige Benutzer. Dieser Benutzer hat auch immer die numerische Benutzerkennung0
. Beim Zugriff auf Dateien hat dieser Benutzer Sonderrechte, effektiv werden bei diesem Benutzer definierte Zugriffsbeschränkungen nicht beachtet.Der Verwalter (auch Administrator oder Admin) eines Rechners verwendet bei seiner Arbeit gerne den Benutzernamen
root
, weil dafür eben oft die Sonderrechte benötigt werden. Deshalb wird auch eine solche natürliche Person gelegentlich "Root" gerufen.Der Linux-Kernel besitzt zur Einbindung eines Dateisystems eine interne Datenstruktur
root
, die „Dateisystem-Wurzel“.Das auf die vorstehend genannte Datenstruktur im Kernel tatsächlich eingebundene Dateisystem wird „Root-Dateisystem“ genannt und kann aus dem laufenden System heraus mit "
/
" referenziert werden. Die auch gelegentlich verwendeten Benennungen „root-Ordner“ und „root-Verzeichnis“ sollte man wegen Verwechslungsgefahr mit Bedeutung 5 vermeiden.Jedes Dateisystem, welches sich zur Einbindung auf die interne Datenstruktur
root
des Linux-Kernels eignen soll, muss u.a. eine Datei mit dem Namen /root und dem Dateityp Verzeichnis (auch: Ordner, directory, folder) enthalten. Dieser Ordner dient als persönliches Verzeichnis (auch: home) des Benutzersroot
.
Der natürlich auch bei Ubuntu tatsächlich vorhandene Benutzername root
(Bedeutung 1) kann standardmäßig nicht bei der Benutzeranmeldung verwendet werden, da bei Ubuntu dieser Benutzer sicherheitshalber dafür gesperrt ist. Es ist vorgesehen, dass Personen in der Rolle Root
(Bedeutung 2) sich zunächst mit einem eigenen Benutzernamen anmelden und dann die Sonderrechte von root
mit Hilfe der Programme sudo, su
oder pkexec erlangen. Es ist jedoch möglich, mit passwd diesen Benutzer zu aktivieren, ein Kennwort festzulegen und sich mit diesem anzumelden, wie bei anderen Linux-Distributionen üblich.
Die Bedeutungen 3 und 4 werden oft miteinander vermengt, weil nur in der kurzen Initialisierungsphase nach Start der Kernels noch kein Root-Dateisystem tatsächlich eingebunden ist. Allerdings ist es auch im laufenden Betrieb möglich, wenn auch ungebräuchlich, das Root-Dateisystem zu wechseln.