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Radicale

Dieser Artikel wurde für die folgenden Ubuntu-Versionen getestet:

Dieser Artikel ist mit keiner aktuell unterstützten Ubuntu-Version getestet! Bitte teste diesen Artikel für eine Ubuntu-Version, welche aktuell unterstützt wird. Dazu sind die Hinweise zum Testen von Artikeln zu beachten.

./Radicale_Logo.png Radicale 🇬🇧 ist ein Kalender- (CalDAV) und Adressbuch-Server (CardDAV). Er eignet sich besonders für kleine Netze, in denen keine eigene Nutzerkontrolle notwendig ist. In Kombination mit einem separaten Webserver kann man allerdings auch größere Benutzergruppen inkl. Authentifizierung versorgen.

Radicale ist komplett in Python geschrieben.

Dieser Artikel beschreibt Radicale in der Versin 1.x, welches bis einschließlich Ubuntu 18.04 in den Paketquellen ist. Für Ubuntu 20.04 und neuer ist Radicale 2 in den Paketquellen.

Installation

Radicale 1.x ist in den offiziellen Paketquellen enthalten.

  • radicale (universe)

Befehl zum Installieren der Pakete:

sudo apt-get install radicale 

Oder mit apturl installieren, Link: apt://radicale

Konfiguration des Servers

Manuell starten

Nach der Installation ist es nötig, das Verzeichnis für die Log-Dateien zu erstellen, da dieses im manuellen Modus nicht automatisch erstellt wird.

sudo mkdir /var/log/radicale 

Danach kann der Server mit dem Befehl:

sudo radicale 

gestartet werden.

Automatisch starten

Damit der Radicale-Server automatisch gestartet werden kann, muss in der Datei /etc/radicale/config bei der Zeile:

#daemon = False

das Zeichen # entfernt und der Status von "False" auf "True" gesetzt werden. Anschließend führt man das Gleiche in der Datei /etc/default/radicale durch, um den Server automatisch starten zu lassen:

#ENABLE_RADICALE=yes

Beim nächsten Neustart des Systems wird dann Radicale via systemd automatisch gestartet.

Authentifizierung und Benutzerrechte

In der Grundkonfiguration gibt es keine Authentifizierung, d.h. grundsätzlich kann jeder auf den Server zugreifen. Außerdem sind keine Benutzer und Gruppen eingerichtet, so dass jeder Nutzer auf jeden Kalender zugreifen kann.

Dies kann natürlich geändert werden. Radicale unterstützt verschiedene Möglichkeiten zur Authentifizierung (z.B. HTTP BasisAuth, IMAP, LDAP, PAM) und es können Benutzer und Gruppen angelegt werden. Eine ausführliche Anleitung hierzu findet man in der Dokumentation 🇬🇧.

Radicale als WSGI-Applikation

Wie (fast) alle in Python geschriebenen Webanwendungen unterstützt Radicale WSGI und kann über einen entsprechenden Server (z.B. Gunicorn oder Apache 2.4 mit mod_wsgi ) ausgeliefert werden. Dadurch eignet sich der Kalenderserver auch für den Zugriff über das Internet und viele Zugriffe von Nutzern.

Details zur Konfiguration findet man in der Dokumentation 🇬🇧.

Konfiguration des Clients

Aufgrund der Vielfalt der möglichen Clients wird hier nur auf die Grundstruktur eingegangen, alles andere findet sich auf der offiziellen Dokumentation der Entwickler 🇬🇧.

Der Server ist unter der Adresse http://Server-IP_ADRESSE:5232 erreichbar, die einzelnen Kalender und Kontakte (auf dem Server) befinden sich in jeweils einem Ordner pro Benutzer im Pfad /var/lib/radicale/collection/. Auf einzelne Kalender kann somit über die Adresse:

Server-IP:5232/Benutzer/Kalender
#oder
Server-IP:5232/Benutzer/Kalender.ics

zugegriffen werden.

Auf Kontakte wird hingegen über:

Server-IP:5232/Benutzer/Kontakte.vcf

zugegriffen.

Wenn für den jeweiligen Benutzer die Kontakte-/Kalender-Datei nicht existiert, wird sie automatisch erstellt.

Problembehebung

radicale-Problem in Ubuntu 18.04 beheben

radicale legt unter Ubuntu 18.04 eine Datei collections in dem Verzeichnis /var/lib/radicale an, es braucht aber ein Verzeichnis, um dort die Kalender zu speichern. Der Fehler kann folgendermaßen behoben werden, Pfade je nach Eintrag in filesystem_folder in /etc/radicale/config anpassen:

sudo service radicale stop 
sudo test -d /var/lib/radicale/collections || sudo rm /var/lib/radicale/collections 
sudo mkdir -p /var/lib/radicale/collections
sudo chown -R radicale:radicale /var/lib/radicale/collections
sudo service radicale start 

Thunderbird

Thunderbird kann mit Hilfe von SOGo 🇬🇧 auch auf CardDAV zugreifen und synchronisieren. Alternativ kann die relativ neue Thunderbird-Erweiterung Cardbook 🇬🇧 genutzt werden.

Alternativen

Diese Revision wurde am 30. Juni 2021 06:52 von noisefloor erstellt.
Die folgenden Schlagworte wurden dem Artikel zugewiesen: Netzwerk, Adressbuch, Server, Kalender, Kommunikation, ungetestet