Internetverbindungsfreigabe
Dieser Artikel sammelt die Möglichkeiten für die Einrichtung einer Internetverbindungsfreigabe (engl. Internet Connection Sharing, ICS) mit Ubuntu-Linux. Bereits seit Ubuntu 8.10 ist die Freigabe der bestehenden Internetverbindung mit dem Network-Manager möglich.
Das Basissystem bringt bereits alle erforderlichen Programme mit, um eine Verbindung herzustellen und die Internetverbindung zu teilen. Zugriff auf freigegebene Verzeichnisse aller Rechner im Verbund erlangt man einfach mittels Samba User-Shares.
Die Internetverbindungsfreigabe ist keine Spezialität von Linux, sondern auch über Windows möglich.
Eine Internetverbindungsfreigabe kann technisch über eine Netzwerkbrücke oder über Einrichtung eines Routers mit Zusatzfunktionen realisiert werden, wobei die Art der beteiligten Netzwerkschnittstellen die Möglichkeiten bestimmt. Der Weg über die Einrichtung eines Routers ist immer möglich, während für eine Netzwerkbrücke alle beteiligten Schnittstellen vom Typ Ethernet sein müssen bzw. die Netzwerkpakete auf dieser Basistechnik bereit gestellt werden müssen. Die folgende Tabelle ordnet die Möglichkeiten nach den Arten der Schnittstellen zum Internet (uplink) und der weiteren Nutzer (downlinks) :
Möglichkeiten für Internetfreigabe | ||||
Nr | uplink | downlinks | Brücke | Router |
1 | Ethernet | Ethernet | ja | ja |
2 | WiFi/WLAN | Ethernet | nein | ja |
3 | andere (Basis Ethernet) | Ethernet | ja | ja |
4 | andere (Basis IP) | Ethernet | nein | ja |
5 | Ethernet | WiFi/WLAN | (s.u.) | ja |
6 | WiFi/WLAN | WiFi/WLAN | nein (s.u.) | ja |
7 | andere (Basis Ethernet) | WiFi/WLAN | (s.u.) | ja |
8 | andere (Basis IP) | WiFi/WLAN | nein | ja |
Die Zeilen mit „andere“ für uplink bezeihen sich auf sonstige Zugangstechniken wie beispielsweise pppoe, DSL, GPRS und weitere Funktelefonnetze; bei diesen ist entscheidend, ob sie eine Schnittstellen auf Layer 2 (= Ethernet) oder auf Layer 3 (= IP) bereit stellen.
Die Einrichtung einer Netzwerkbrücke ist technisch einfacher als die Einrichtung eines Routers und sollte daher, wenn möglich, bevorzugt werden. Dies wird im Artikel Netzwerkbrücke beschrieben. Speziell für den Fall Nr. 5 siehe auch den Artikel systemd/WLAN mit systemd-networkd, Fall Nr. 7 kann mit derselben Methodik gelöst werden. Diese beiden Fälle lassen sich als Brücke konfigurieren, wenn man den in der WLAN-Software versteckten Router benutzt. (Siehe: WLAN Router (Abschnitt „hostapd“) und in der Dokumentation von hostapd zu Bridge-Modus)
Der Fall Nr. 6 kann nicht mit einer Ethernet-Brücke realisiert werden, jedoch mit einer Brücke für IEEE802.11-Pakete. Dies erfordert jedoch spezielle Unterstützung und Konfiguration der WLAN-Hardware und -Treibersoftware; dies wird daher hier nicht weiter behandelt.
Der alternative Weg über einen Router mit Zusatzfunktionen wird im Artikel Router/Multifunktionsgerät diskutiert. Man benötigt für die Internetverbindungsfreigabe das eigentliche Routing sowie DHCP-Server, DNS-Cache und NAT.
Internetverbindungsfreigabe mit dem Network-Manager¶
Die Freigabe über den NetworkManager ist im Artikel Internetverbindungsfreigabe/ICS mit NetworkManager beschrieben.
Internetverbindungsfreigabe mit der Datei interfaces¶
Die Freigabe über die Datei interfaces ist im Artikel Internetverbindungsfreigabe/interfaces beschrieben.
Links¶
Internetzugang, Internet und Netzwerk und Netzwerk - Übersichten zu verschiedenen Netzwerkthemen
WLAN - alles rund um Wireless LAN
Heimnetzwerk - Daten in einem LAN austauschen
Internet Connection Sharing 🇬🇧 - Ubuntu-Dokumentation