[[Vorlage(Getestet, bionic)]] [[Vorlage(Fortgeschritten)]] {{{#!vorlage Wissen [:Terminal: Ein Terminal öffnen] [:Partitionierung: Festplatten in Partitionen einteilen] [:Pakete_installieren: Installation von Programmen] [:chroot: Rootverzeichnis ändern] [:Editor: Einen Editor öffnen] }}} ## [:Ubuntu_Installation: Ubuntu installieren] entfernt, wenn es notwendig sein sollte, es stand in der obigen Vorlage "Wissen" an 1. Stelle\\ ## der neue Link wäre dann [: Ubuntu_Installation_im_BIOS-_oder_Legacy-_Modus:] [[Inhaltsverzeichnis]] In dieser Anleitung wird beschrieben, wie man Ubuntu von einer bestehenden Linux-Installation aus installieren kann. = Vorbereitungen = Vor der Installation von Ubuntu mittels debootstrap müssen bereits die gewünschten Partitionen für die Installation angelegt werden, beispielsweise mit [:GParted:]. {{{#!vorlage Hinweis '''/dev/sdXY''' muss im Folgenden immer durch die tatsächliche Bezeichnung der Partition ersetzt werden! Wird [wikipedia:btrfs:] verwendet, müssen entsprechend Subvolumes verwendet werden. }}} = Partitionierung = Zwei Partitionen werden benötigt: * '''/dev/sdXY''', hier soll Ubuntu installiert werden. * [:Swap:]-Partition * Ist bereits eine [:Swap:]-Partition vorhanden, kann diese von beiden Systemen gemeinsam genutzt werden. = debootstrap installieren = In Distributionen, die auf Debian oder Ubuntu basieren, ist debootstrap oft bereits in den jeweiligen Paketquellen verfügbar. Ist dies nicht der Fall, muss manuell installiert werden, ansonsten kann mit dem [#Zielpartition-einhaengen Einhängen der Zielpartition] fortgefahren werden. Zur manuellen Installation zunächst ein Arbeitsverzeichnis anlegen und in dieses wechseln: {{{#!vorlage Befehl mkdir work cd work }}} Danach debootstrap herunterladen und im Arbeitsverzeichnis entpacken. Die jeweils aktuelle Version von debootstrap kann von [http://packages.debian.org/sid/all/debootstrap/download packages.debian.org] {en} heruntergeladen werden. Jetzt wird das Paket mit ar entpackt: {{{#!vorlage Befehl ar -xf debootstrap_0.X.X_all.deb }}} Hierbei ist `0.X.X` durch die aktuelle Versionsnummer zu ersetzen. Die benötigten Dateien liegen im Verzeichnis '''data.tar.gz''' und müssen nun ins Wurzelverzeichnis entpackt werden: {{{#!vorlage Befehl sudo tar -xf data.tar.gz -C / }}} {{{#!vorlage Warnung Durch das Entpacken ins Wurzelverzeichnis können unter Umständen Systemdateien überschrieben werden. }}} = Zielpartition einhängen = Jetzt muss die Partition, auf der Ubuntu installiert werden soll, [:mount:eingehängt] werden: {{{#!vorlage Befehl sudo mount /dev/sdXY /mnt }}} Achtung: der Besitzer und die Gruppe des eingehängten Verzeichnisses muss root sein. = Installation des Grundsystems = Danach kann das Grundsystem mittels debootstrap auf die Zielpartition installiert werden: {{{#!vorlage Befehl sudo debootstrap --variant=minbase --arch=ARCHITEKTUR CODENAME /mnt http://de.archive.ubuntu.com/ubuntu/ }}} {{{#!vorlage Befehl sudo debootstrap --variant=minbase --arch=amd64 bionic /mnt http://de.archive.ubuntu.com/ubuntu }}} Weitere mögliche Parameter für `--arch` sind: `alpha`, `arm`, `armel`, `hppa`, `i386`, `ia64`, `m68k`, `mips`, `mipsel`, `powerpc`, `s390` und `sparc`. {{{#!vorlage Hinweis Die im oben angegebenen Befehl verwendete Option `--variant=minbase` installiert nur ein sehr rudimentäres System, welchem unter Umständen für die Arbeit wichtige Programme fehlen (z.B. sudo, ping, route, ifconfig etc.). Wer sich die Arbeit des manuellen Installierens dieser Pakete hinterher sparen möchte, der lässt die Option `--variant` ganz weg. Hierdurch wird ein vollwertiges Kommandozeilensystem installiert. }}} {{{#!vorlage Hinweis Während ein 32-Bit-System auch von einem 64-Bit-System aus installiert werden kann, ist dies umgekehrt nicht möglich! }}} = Ins installierte Grundsystem wechseln = Nun müssen die Verzeichnisse eingebunden werden, die für ein [:chroot:] notwendig sind: {{{#!vorlage Befehl sudo mount -o bind /dev /mnt/dev sudo mount -o bind /dev/pts /mnt/dev/pts sudo mount -t sysfs /sys /mnt/sys sudo mount -t proc /proc /mnt/proc sudo cp /proc/mounts /mnt/etc/mtab }}} Um auch die Internetverbindung weiterzureichen wird noch {{{#!vorlage Befehl sudo cp /etc/resolv.conf /mnt/etc/resolv.conf }}} benötigt. Danach kann mittels {{{#!vorlage Befehl sudo chroot /mnt }}} in das installierte Grundsystem gewechselt werden. == Konsolensprachdefinitionen anpassen == Die entsprechende Zeichentabelle kompilieren, sodass die locale-Funktion darauf zugreifen kann: {{{#!vorlage Befehl localedef -i de_DE -c -f UTF-8 de_DE.UTF-8 }}} Dieser Schritt ist nicht zwingend notwendig. == Kernel und Bootloader installieren == Dem Grundsystem fehlt noch das [:Kernel:]-Image. Dieses wird per {{{#!vorlage Befehl apt install linux-generic }}} nachinstalliert. Bei [:LTS:]-Versionen können statt dessen auch deren HWE-Metapakete installiert werden. Der [wikipedia:Bootloader:] [:GRUB_2:] wird dabei mitinstalliert. Ist dies nicht gewünscht, kann bei der Installation die Ubuntu-Systempartition anstatt des [wikipedia:Master Boot Record:]s der Festplatte ausgewählt werden. {{{#!vorlage Warnung Nach einem Neustart ist das Linux-System, von welchem debootstrap gestartet wurde, nicht in der Bootauswahl! Dazu muss die Installation erst [#Installation-abschliessen abgeschlossen] werden. }}} == Editor installieren == Nun wird ein [:Editor:] der Wahl zum Anpassen der Konfigurationsdateien installiert. Der Einfachheit halber wird hier beispielhaft [:Nano:] genannt, natürlich kann hier auch [:VIM:] (oder jede andere Kommandozeilen-Editor) verwendet werden: {{{#!vorlage Befehl apt install nano }}} == fstab anlegen == Als nächster Schritt muss noch eine [:fstab:] für das neuinstallierte System angelegt werden: {{{#!vorlage Befehl nano /etc/fstab }}} Dort werden die entsprechenden Daten eingesetzt. {{{#!vorlage Hinweis Die [:UUID:UUID-Werte] müssen im Folgenden immer durch die tatsächlichen Bezeichnung der Partition ersetzt werden! }}} Die '''/etc/fstab''' hat nun folgendes Muster: {{{ UUID=18055918-6045-42e9-9492-66e3fd29c199 swap swap defaults 0 0 UUID=69b5fb9c-774d-4d35-82f2-6a17faa446a1 / ext4 defaults 0 1 UUID=f28de325-683b-46e1-b3b5-e5d999696fff /home ext4 defaults 0 1 }}} == Paketquellen eintragen == Im nächsten Schritt werden die [:Paketquellen:] eingetragen. Diese können dem Artikel [:sources.list#Offizielle-Quellen:] entnommen werden. Nach der Änderung müssen die Paketquellen noch mittels {{{#!vorlage Befehl apt update }}} neu eingelesen werden. Anschließend können beliebige Pakete aus den Quellen installiert werden, ein Standard-Ubuntu über {{{#!vorlage Befehl apt install ubuntu-desktop }}} == Benutzer anlegen == Es fehlt auch noch ein Benutzerkonto, welches durch{{{#!vorlage Befehl adduser BENUTZERNAME }}} angelegt werden kann. Wer sein Homeverzeichnis mit [:ecryptfs:] verschlüsseln möchte, installiert '''ecryptfs-utils''' und nutzt alternativ: {{{#!vorlage Befehl adduser --encrypt-home BENUTZERNAME }}} Anschließend den Benutzer noch in die notwendigen Gruppen eintragen. Die standardmäßigen Gruppenzugehörigkeiten können unter [:Benutzer und Gruppen:] für die jeweiligen Ubuntuversionen eingesehen werden. == Hostname festlegen == Das System hat noch keinen hostname. Wie dieser angelegt werden kann, ist dem Artikel [:Rechnername:] zu entnehmen. == Zeitzone festlegen == Die gewünschte Zeitzone kann durch {{{#!vorlage Befehl dpkg-reconfigure tzdata }}} ausgewählt werden. = Installation abschließen = {{{#!vorlage Hinweis Falls Ubuntu nicht den Hauptbootloader stellen soll, reicht es, den Bootloader im und vom entsprechenden (Haupt)System zu aktualisieren. Falls Ubuntu das einzige System auf der Festplatte sein soll, muss nicht extra neugestartet werden, um den Bootloader zu aktualisieren. }}} Mit einem Neustart schließt man die Installation ab und bootet in das neue System. Um alle auf dem Rechner installierten Systeme im GRUB-Menü der debootstrap-Installation aufzulisten, muss nach dem Neustarten dieses Ubuntus dort folgender Befehl durchgeführt werden: {{{#!vorlage Befehl sudo update-grub }}} Nach dem ersten Booten in das neue System steht u.u. noch kein Netzwerk zur Verfügung. Die Netzwerkverbindung muss zunächst noch z.B. über [:Netplan:] eingerichtet werden. = Links = * [:Installation:] {Übersicht} * [:chroot:] * [:GRUB 2:] {Übersicht} * [man:debootstrap.8:debootstrap-manpage] {en} * [debian:/de/Debootstrap: Anleitung im Debian Wiki] * [debian:Multistrap:] - ähnlich debootstrap mit stark erweiterter Funktionalität #tag: Installation