[[Vorlage(Getestet, bionic,jammy)]] {{{#!vorlage Wissen [:Programme_starten: Starten von Programmen] [:Terminal: Ein Terminal öffnen] [:mit_Root-Rechten_arbeiten:] }}} [[Inhaltsverzeichnis()]] [[Vorlage(Warnung,"Dieser Artikel ist nur für Rechner mit einem [:EFI_Bootmanagement:] und darauf basierendem Betriebssystemen anwendbar! Es werden hier die speziellen Möglichkeiten beschrieben, ein im EFI-Modus installiertes Betriebssystem selektiv vom Rechner zu entfernen, ohne dabei weitere Betriebssysteme in ihrer Funktionalität zu beeinflussen. Wer Ubuntu auf älterer Hardware deinstallieren möchte, kann ggf. in [:Archiv/Ubuntu entfernen:] Hinweise finden.")]] Seit mehreren Jahren kommen zunehmend Computer-Systeme auf den Markt, die mit einem [wikipedia:Unified_Extensible_Firmware_Interface:(U)EFI] statt mit dem lange Zeit genutzten [wikipedia:BIOS:]-Firmware ausgestattet sind. Daraus ergeben sich eine Reihe von Fragen bei der Deinstallation von Ubuntu {*} und dem Zusammenspiel speziell mit einem parallel installierten Windows bzw. auch umgekehrt beim Entfernen vom Windows- und dem Erhalt vom Ubuntu-Betriebssystem. = Einführung = Möchte man ein Betriebssystem von seinem Rechner entfernen, so wird man in der Regel einfach * seine Daten sichern * die Festplatte(n) löschen * eine neue Partitionstabelle anlegen * neu formatieren / installieren Das ist aber nicht gegeben, wenn man auf seinem Rechner zwei (oder mehr) Betriebssysteme eingerichtet hat, in der Regel ein [:Dualboot:]. Wollte man das zweite Betriebssystem nur ausprobieren, so verwendet man, solange man den Rechner nicht weiter verändern will: * ein Live-System als [:Desktop-CD:] bzw. [:UNetbootin:USB-Stick] * auf einem System im BIOS-Modus Eine native Installation auf einem Rechner im BIOS-Modus greift immer in die Basis ein und beeinflusst das Bootverhalten - es wird unter [:GRUB_2:] u.a. ein neuer [:GRUB_2/Grundlagen#MBR-mit-Master-Partitionstabelle-MPT:MBR] gesetzt. Anders sieht es aus, wenn man einen Rechner mit einem [:EFI_Bootmanagement:] hat, dann kann man (im Prinzip) beliebig viele Betriebssysteme auf diesem Rechner installieren, betreiben sowie wenn erforderlich auch deinstallieren, ohne das diese sich gegenseitig beeinträchtigen. [[Vorlage(Experten,"Eingeschränkt wird diese Unabhängigkeit der Betriebssysteme innerhalb eines [:EFI_Bootmanagement:] nur durch die interne System-ID (ubuntu, kubuntu, linuxmint usw.). Hier muss man dann manuell eingreifen und Regeln aufstellen, welches der Betriebssysteme das primäre und welche die sekundären sind - es kann außerhalb des [:EFI_Grundlagen#Das-EFI-Menue:EFI-Menü] nur ein ([:GRUB_2:])-Bootmenü geben - siehe dazu auch [:EFI_Nachbearbeitung#Anderes-Bootverzeichnis-erstellen:Bootverzeichnis]. Auch ist vor einer selektiven Deinstallation in einem \"Multiboot-System\" das Bootloader-Management zu überarbeiten / neu zuzuordnen.")]] Die nachfolgende Beschreibung berücksichtigt jeweils nur das Entfernen __eines__ Betriebssystemes aus einem [:Dualboot:]. Dazu ist in beiden Fällen das Ubuntu (bzw. Derivat) normal zu starten und alle Befehle dann in einem Terminal [2] am Desktop auszuführen. {{{#!vorlage Hinweis Zum Wechsel in die Verzeichnisstruktur der EFI-Partition muss mit [:mit_Root-Rechten_arbeiten:mit Root-Rechten gearbeitet] werden. Am bequemsten wechselt man dazu in eine [:mit_Root-Rechten_arbeiten/#in-einer-Root-Shell-arbeiten:Root-Shell]. }}} [[Bild(Wiki/Icons/hd-linux.png, 48, right)]] = Ubuntu entfernen = Um das Ubuntu bzw. eines der Derivate vom Rechner zu entfernen, werden am Desktop die nachfolgenden Schritte ausgeführt: Es ist dabei darauf zu achten, ob diese Beschreibung mit den real vorhandenen Gegebenheiten übereinstimmt um ggf. bei Abweichnungen vorab zu prüfen, was dann alternativ zu tun ist. Das ist begründet in der zur Zeit noch unterschiedlichen Auslegung vom EFI-BIOS bei den diversen Herstellern und daraus resultierenden Abweichungen bei der Installation. Es wurden in den einzelnen Befehlsfolgen zur Überprüfung geeignete Abfragen eingearbeitet * gekennzeichnet mit `##Abfrage` die über den aktuellen Sachstand für die folgenden Befehle informieren und keine Veränderung vornehmen. Das Terminal kann man bis zum Ende der Sitzung geöffnet halten. == EFI-Partition bereinigen == Zur Anzeige der in der EFI-Partition vorhandenen Verzeichnisse und damit der bootfähigen Systeme: {{{#!vorlage Befehl cd /boot/efi/EFI ls -la ##Abfrage! }}} Hier sollten jetzt mindestens die Verzeichnisse '''Boot, ubuntu, Microsoft''' erscheinen. Desweiteren können auf der EFI-Partition auch noch Hersteller spezifische Einträge für die Wiederherstellung (Recovery) vorhanden sein bzw. sofern man noch [:EFI_Nachbearbeitung#Anderes-Bootverzeichnis-erstellen:eigene Verzeichnisse] angelegt hat auch diese. Nun entfernt man alle mit der Installation von Ubuntu im Zusammenhang stehenden Verzeichnisse mit: {{{#!vorlage Befehl rm -rf ubuntu rm -rf cd / }}} Gleich im Anschluss führt man dann, ohne das Termial vorher zu verlassen, die Bereinigung des NVRAM durch. == NVRAM von Ubuntu bereinigen == Um das [wikipedia:NVRAM:] wieder für zukünftige Verwendung zu bereinigen, gibt man zur Information in das Terminal [2] ein: {{{#!vorlage Befehl efibootmgr ##Abfrage! }}} Hier kann man nun die Einträge herausfinden, die für das Ubuntu angelegt wurden - das können durchaus mehrere sein, die Ausgabe kann beispielhaft wie folgt aussehen: {{{ BootCurrent: 0002 Timeout: 1 seconds BootOrder: 0002,0004,0000,0005,0006,0007,0008,000A Boot0000* SAMSUNG SSD 830 Series Boot0002* Precise Pangolin Boot0004* Windows Boot Manager Boot0005* SAMSUNG SSD 830 Series Boot0006* ST3500413AS Boot0007* Hitachi HTS545050B9A300 Boot0008* Optiarc DVD RW AD-7290H Boot000A* ubuntu }}} Nun entfernt man __nur__ die Einträge, die das Ubuntu betreffen, (dem Beispiel folgend) mit der Eingabe in das Terminal [2] von: {{{#!vorlage Befehl efibootmgr -b 000A -B efibootmgr -b 0002 -B }}} Nach jeder Eingabe werden die verbliebenen Einträge im '''NVRAM''' zur Kontrolle angezeigt. Sind noch weitere Einträge vom Ubuntu bzw. eigener Einträge vorhanden, so muss man diese analog zum obigen Befehl (laufende Nummer beachten) gleichfalls entfernen. Damit das Windows dann beim nächsten Start wieder automatisch startet, sollte man dieses bei noch weiteren, intern bedingten Einträgen, auf die erste Position in der Liste der BootOrder [:efibootmgr:bringen], sofern das nicht schon automatisch erfolgte. {{{#!vorlage Befehl efibootmgr -o 0004,0000,0005,0006,0007,0008 }}} [[Vorlage(Experten,"Man darf nur Einträge im '''NVRAM''' löschen, die man eindeutig einem Betriebssystem / Installation zuordnen kann. Einträge wie im obigen Beispiel mit den laufenden Nummern `0000,0005,0006,0007,0008` dürfen __nicht__ manuell im [:efibootmgr:] gelöscht noch anderweitig verändert werden.")]] == Partitionen freigeben == [[Vorlage(Warnung,"Die EFI-Partition darf nicht gelöscht noch anderweitig verändert werden, ansonsten besteht die Gefahr, dass das Windows oder andere Betriebssysteme nicht mehr starten.")]] Alle anderen Partitionen, die vom Ubuntu benutzt werden, muss man dann anschließend * in einem Livesystem * im Windows entfernen bzw. einer anderen Verwendung zuweisen. Dazu startet man das Windows und öffnet am Desktop die Systemsteuerung, gibt dort in die Suchzeile: * ''"Verwaltung"'' ein -> mit [[Vorlage(Tasten,enter)]] abschließen * ''"Festplattenpartitionen erstellen und formatieren"'' -> mit der [[Vorlage(Tasten,lmt)]]-Taste auswählen und dort dann die Datenträger / Partitionen der zukünftigen Verwendung entsprechend bearbeiten. [[Bild(Wiki/Icons/hd-windows.png, 48, right)]] = Windows entfernen = Um das Windows vom Rechner zu entfernen, werden am Ubuntu Desktop die nachfolgenden Schritte in der angegeben Reihenfolge ausgeführt: Es ist dabei darauf zu achten, ob diese Beschreibung mit den real vorhandenen Gegebenheiten übereinstimmt um ggf. bei Abweichnungen vorab zu prüfen, was dann alternativ zu tun ist. Das ist begründet damit, dass das Windows in den verschiedenen Ausgaben Windows7, Windows8 bzw. Windows8.1 unterschiedliche Partitionen anlegt / benutzt: * EFI-Partition * System-reserviert * Wiederherstellung * Partition '''C:''' für das Betriebssystem die durch weitere vom Hersteller genutzte Partitionen, wie z.B. ''"Recovery"''-Optionen ergänzt sein können. Diesen Sachverhalt __muss__ man sehr sorgfältig klären, bevor man irgend etwas verändert / löscht. == Partitionen freigeben == [[Vorlage(Warnung,"Die '''EFI-Partition''' darf nicht gelöscht noch anderweitig verändert werden, ansonsten besteht die Gefahr, dass das Ubuntu oder andere Betriebssysteme nicht mehr starten.")]] Nachdem man eindeutig geklärt hat, welche Partitionen vom Windows benutzt werden, kann man diese mit [:GParted:] oder mit der [:Laufwerksverwaltung:] * aushängen * bearbeiten / löschen == EFI-Partition bereinigen == {{{#!vorlage Befehl cd /boot/efi/EFI ls -la ## Abfrage! }}} Hier sollten jetzt die Verzeichnisse '''Boot, ubuntu, Microsoft''' erscheinen bzw. sofern man noch [:EFI_Nachbearbeitung#Anderes-Bootverzeichnis-erstellen:eigene Verzeichnisse] angelegt hat auch diese. Nun leert man das Verzeichnis '''Boot''' und entfernt das Verzeichnis '''Microsoft''' mit: {{{#!vorlage Befehl rm -f Boot/* rm -rf Microsoft cd / }}} == NVRAM von Windows bereinigen== Man muss nun das Ubuntu neu starten - auch um zu testen, dass dieses noch einwandfrei startet - denn nur so kann man den folgenden Schritt ausführen. Man öffnet am Desktop ein Terminal [2] und gibt dort ein: {{{#!vorlage Befehl efibootmgr ## Abfrage! }}} Man erhält nun eine [#NVRAM-von-Ubuntu-bereinigen Liste] der im [wikipedia:NVRAM:] eingetragenen Betriebssysteme und Hardwarekomponeneten, aus der man dann die Einträge für Windows identifizieren muss. Danach kann man diese (dem Beispiel folgend) aus der [#NVRAM-von-Ubuntu-bereinigen Liste] löschen mit: {{{#!vorlage Befehl efibootmgr -b 0004 -B }}} Damit das Ubuntu dann beim nächsten Start wieder automatisch startet, sollte man dieses bei noch weiteren, intern bedingten Einträgen, auf die erste Position in der Liste der BootOrder [:efibootmgr:bringen], sofern das nicht schon automatisch erfolgte. Dem [#NVRAM-von-Ubuntu-bereinigen Beispiel] folgend im Terminal [2] mit: {{{#!vorlage Befehl efibootmgr -o 000A,0002,0000,0005,0006,0007,0008 }}} [[Bild(Wiki/Icons/hd.png, 48, right)]] = Alles löschen = Will man ohnehin den gesamten Rechner neu aufsetzen, so muss man diesen mit * einem Livesystem starten * [:Desktop-CD:Desktop DVD / CD] * [:UNetbootin:USB-Stick] und am Desktop dann mit [:GParted:] bzw. der [:Laufwerksverwaltung:] einfach eine neue * [wikipedia:Partitionstabelle:] anlegen. [[Vorlage(Hinweis,"Für diese Arbeiten wird dringend empfohlen, ein {*} Ubuntu zu verwenden - nicht alle Derivate können Festplatten mit [wikipedia:GUID_Partition_Table:GPT] bearbeiten!")]] Je nach geplanter weiterer Verwendung entweder als * [wikipedia:GUID_Partition_Table:GPT] * [wikipedia:Master_Boot_Record:MBR] * [wikipedia:Apple_Partition_Map:APM] Damit kann man dann eine neue Installation durchführen. [[Vorlage(Experten,"Soll die Festplatte / der Rechner in fremde Hände abgegeben werden, dann sollte man Festplatten tiefergehend im Terminal [2] mit [:shred:] oder alternativen Methoden bereinigen.")]] = Links - intern= * [:EFI_Bootmanagement:EFI_Bootmanagement] {Übersicht} Übersicht zur Artikelserie * [:EFI_Grundlagen:EFI_Grundlagen] - Alles Wissenwerte rund um Ubuntu mit einem (U)EFI-BIOS] * [:EFI_Installieren:EFI_Installieren] - Hinweise vor einer und zur Installation * [:EFI_Nachbearbeitung:EFI_Nachbearbeitung] - Hinweise und Maßnahmen nach einer Installation * [:EFI_Modus_umstellen:] - Umstellung der Boot-Modi von (U)EFI nach BIOS * [:efibootmgr:Das EFI_Werkzeug] - (U)EFI-Menü einstellen und prüfen * [:EFI_Problembehebung:EFI_Problembehebung] - eine Sammlung von Erfahrungen, Fragen und Abhilfen * [:UNetbootin:] - Eine ISO-Datei auf einen USB-Stick bringen * [:Live-USB:Startmedienersteller] - Eine ISO-Datei auf einen USB-Stick bringen ## * [:Dualboot:] - Installation von Ubuntu neben Windows = Links - extern= * [wikipedia:Extensible_Firmware_Interface:UEFI] - Unified Extensible Firmware Interface * [https://uefi.org/ UEFI Spezifikation] {en} - Aufbau und Grundsätze * [wikipedia:NVRAM:] - Non-Volatile Random-Access Memory #tag: Ubuntu, System, Deinstallation