Déjà Dup
Dieser Artikel wurde für die folgenden Ubuntu-Versionen getestet:
Ubuntu 20.04 Focal Fossa
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Zum Verständnis dieses Artikels sind folgende Seiten hilfreich:
Déjà Dup, unter Ubuntu nur "Datensicherungen" genannt, ist ein sehr einfach gehaltenes Programm zur Datensicherung. Es integriert sich gut sowohl in die Unity- als auch in die GNOME-Oberfläche. Mittels Déjà Dup lassen sich automatisiert Daten sichern, sowohl lokal (USB-Festplatte), auf einem Server (SSH, Windows-Freigaben u.a.), als auch in der Cloud.
Die Daten können GnuPG verschlüsselt und komprimiert abgelegt werden. Das von Michael Terry 🇬🇧 entwickelte Programm nutzt im Hintergrund duplicity 🇬🇧. Das Programm wurde in Vala geschrieben und unter der GNU GPL v3 veröffentlicht.
Hinweis:
In der Vergangenheit wurde wiederholt über Probleme mit der Wiederherstellung von gesicherten Dateien berichtet. Wer Déjà Dup bereits im Einsatz hatte, sollte daher vorhandene Sicherungen verwerfen und neue erstellen (Stand: 01/2016). Eine zuverlässige Wiederherstellung einzelner Dateien mit Umlauten ist erst ab Déjà Dup 34.2 möglich.
Installation¶
Déjà Dup ist nur bei Ubuntu vorinstalliert. Es ist in den offiziellen Paketquellen enthalten [1]:
deja-dup
Befehl zum Installieren der Pakete:
sudo apt-get install deja-dup
Oder mit apturl installieren, Link: apt://deja-dup
Gestartet wird Déjà Dup über die Sitzungsanzeige oben rechts in der Ecke oder mit einem Klick innerhalb der "Systemeinstellungen → Sicherung" [2].
Einrichtung der Sicherung¶
Nach dem Öffnen des Programms stehen je nach Ubuntu-Version verschiedene Registerkarten zur Verfügung:
"Übersicht"
"Speicher"
"Ordner" und
"Zeitplan"
Soll eine externe USB-Festplatte zur Sicherung genutzt werden, muss diese vor der Konfiguration angeschlossen werden und bei einer automatisierten Sicherung auch später immer angeschaltet am PC verbleiben.
Übersicht¶
In der Übersicht von Déjà Dup lässt sich als erster Punkt die "Automatische Datensicherung" mittels Schieber "AN" und "AUS" schalten. Danach folgen die allgemeinen Informationen der Sicherungseinstellungen: Wohin soll gesichert werden, was soll und was soll nicht gesichert werden, wann wurde zuletzt und wann wird als Nächstes gesichert.
"Wiederherstellen..." öffnet den Dialog für das Zurückspielen der Sicherung (siehe Punkt "Daten wieder herstellen").
Mit "Jetzt sichern" kann eine Sicherung manuell angestoßen werden. Das erste Mal folgt noch der Dialog, ob und mit welchem Passwort die Daten verschlüsselt werden sollen. Bei den folgenden Aufrufen startet die Sicherung ohne weitere Meldungen.
Speicher - Wohin soll gesichert werden?¶
Mit Klick auf das Aufklappmenü auf der Registerkarte "Speicher" wird unter "Ort der Datensicherung" definiert, wo die Sicherung abgelegt werden soll. Zur Auswahl stehen eingehängte und lokale Datenträger sowie FTP, Windows-Freigabe und weiteres.
Unter "Ordner" wird ein Verzeichnis unterhalb des definierten "Ort der Datensicherung" festgelegt, in welchen die Sicherungen abgelegt werden. Bei Verwendung von SSH müssen hier absolute Pfade (bsw. /home/benutzer/backup) angegeben werden.
Ordner - Was wird gesichert, was ignoriert?¶
Registerkarte "Ordner": Im linken Fenster können die zu sichernden Verzeichnisse hinzugefügt werden. Meist wird vermutlich der vorgewählte "Persönliche Ordner" bzw. das Homeverzeichnis gesichert, wobei versteckte Dateien und Verzeichnisse automatisch mitgesichert werden (z.B. der Profilordner von Firefox bzw. Thunderbird). Um diese oder andere Daten nicht zu sichern, können im rechten Fenster auch zu ignorierende Ordner festgelegt werden. Damit bleibt die Datensicherung übersichtlich und dauert nicht so lang.
Was nötig ist, kann jeder Benutzer für sich selbst definieren. Über die Symbole und das können die Verzeichnisse den eigenen Wünschen entsprechend ausgewählt und entfernt werden. Weitere Denkanstöße finden sich auch in Datensicherung.
Zeitplan - Wie oft wird für wie lang gesichert?¶
Registerkarte "Zeitplan": Hier wird zum einen eingetragen, ob täglich, wöchentlich oder seltener gesichert werden soll. Zum anderen kann hier die Zeit begrenzt werden, wie lange die Daten aufgehoben werden.
Experten-Info:
Es stehen nur noch "täglich" und "wöchentlich" zur Verfügung. Andere Angaben können mit dem dconf-editor unter dem Pfad org → gnome → deja-dup eingetragen werden, indem man den Wert für periodic-period manuell einträgt. Der Wert entspricht Tagen und kann nach der Einstellung im dconf-editor auch in den Einstellungen von Déjá Dup ausgewählt werden.
Um hierbei keine Probleme zu erzeugen, sollte ggf. auch der Wert für den Schlüssel full-backup-period so angepasst werden, dass zwischen Vollbackups eine realistische Zahl an inkrementellen Sicherungen verbleibt (z.B. 270 Tage bei Backup alle 30 Tage).
Daten wiederherstellen¶
Alle Daten wiederherstellen¶
Hinweis:
Déjà Dup ist nur innerhalb einer Ubuntuversion abwärtskompatibel zu sich selbst. Wurde also nach einem Datenverlust "die Gelegenheit genutzt" und die nächsthöhere Version installiert, so sollte die Wiederherstellung von einem Livemedium der ursprünglich installierten Version erfolgen.
Um zum Beispiel nach einem Festplatten-Ausfall alle persönlichen Daten auf einer neuen Festplatte wieder herzustellen, wird "Sicherung" aufgerufen und "Wiederherstellen ..." ausgewählt (siehe oben). Anschließend kann ausgewählt werden, von welchem Datensicherungs-Zeitpunkt wiederhergestellt werden soll. Nach der Auswahl des Ziels der Rücksicherung (ursprünglicher Ort oder ein frei wählbarer) folgt eine Zusammenfassung der gewählten Optionen und die Wiederherstellung kann gestartet werden.
Achtung!
Vorhandene Dateien und Verzeichnisse werden ohne Rückfrage überschrieben.
Einzelne gelöschte Dateien und Verzeichnisse wiederherstellen¶
Um versehentlich gelöschte Dateien und Verzeichnisse wiederherstellen zu können, muss wie folgt vorgegangen werden: Den Dateimanager Nautilus öffnen und in das Verzeichnis wechseln, in welchem die Dateien bzw. Verzeichnisse gelöscht wurden. Nun im "Menu" auf "Datei" → "Fehlende Dateien wiederherstellen..." klicken oder alternativ im Kontextmenü (per ) diesen Punkt auswählen.
Jetzt sucht Déjà Dup in den Backup-Daten nach Dateien und Verzeichnissen, die dort einmal waren und nicht mehr vorhanden sind, was eine Zeit dauern kann. Die gewünschten Dateien und Verzeichnisse können nun ausgewählt und zurück gesichert werden.
Seit Vers.42 ist diese Möglichkeit der Wiederherstellung per Nautilus entfernt, da Déjà Dup nun einen eigenen Dateibrowser integriert hat. Die Wiederherstellung einzelner Dateien erfolgt nun direkt in Déjà Dup über den Menüpunkt "Wiederherstellung".
Problembehebung¶
Passwortfehler beim Wiederherstellen¶
Wenn die Dateien aufgrund eines fälschlicherweise nicht als richtig erkannten Passworts nicht wiederhergestellt werden können, kann folgendes Thema im Forum helfen: Deja-Dup verschlüsseltes Backup wiederherstellen. Nach dem Entschlüsseln müssen im Python-Skript oben zwei Ordner eingetragen werden. Danach muss man das Skript als Textdatei abspeichern und ausführbar machen. Ausgeführt wird es mit dem Befehl:
cd scriptordner ./scriptname
Déjà Dup findet alte Datensicherung nicht¶
Durch einen Bug in der Version 37.0 wird wohl die Eingabe des Verzeichnisses im Schritt "Wiederherstellen" vom Programm ignoriert. Es muss stattdessen vorher im Menü "Speicherort" zuerst das Verzeichnis eingetragen werden, in dem die alte Sicherung liegt. Dann am Besten das Programm einmal schließen und wieder starten. Im Schritt "Wiederherstellen" sollte automatisch das richtige Verzeichnis eingetragen sein. Wenn nicht, dann die Schritte wiederholen.
Alternativ kann man auch nach einer Neuinstallation von Ubuntu z.B. zuerst eine neue Datensicherung im gleichen Verzeichnis anlegen, wobei man jedoch darauf achten sollte, dass die alte nicht komplett gelöscht oder überschrieben wird. Nach Abschluß der Datensicherung "Wiederherstellen" wählen, dann das entsprechende Datum aus der Liste auswählen, und dem Programm folgen.
Wiederherstellung mit dem Befehl duplicity
¶
Wenn die Wiederherstellung mittels Déjà Dup nicht möglich ist, z.B. wenn unter 20.04 bei den gesicherten Daten ein oder mehrere Ordner außerhalb des Home-Verzeichnisses enthalten sind, dann kann eine Wiederherstellung mittels des Backends duplicity versucht werden:
duplicity --no-encryption file:///Pfad/zum/Ordner/der/Sicherung /zum/anderen/Ordner/restore
--no-encryption
entfällt falls das Backup verschlüsselt ist.
Ein konkretes Beispiel:
duplicity --no-encryption file:///media/mein-test/TOSHIBA/sich-2022-01-11-3 /media/mein-test/sicherung/rueck1
/media/mein-test/TOSHIBA/sich-2022-01-11-3 ist der Pfad einer externen Festplatte mit der Bezeichnung TOSHIBA und dem Ordner sich-2022-01-11-3 (Quelle)
/media/mein-test/sicherung/rueck1 ist der Pfad zu der externem Festplatte mit der Bezeichnung sicherung und dem Ordner rueck1 (Ziel)
Die Fehlermeldung Fehler »[Errno 1] Operation not permitted ...
kann ignoriert werden.
Wiederherstellung mittels PPA¶
Wer PPAs nicht scheut, der kann eine aktuellere Version einsetzen. Das Layout ist überarbeitet und unterscheidet sich in einigen Punkten von dem hier beschriebenen.
Déjà Dup Wiederherstellung unter 18.04¶
Um Déjà Dup nutzen zu können, müssen die Pakete Duplicity und python-gi installiert werden.
duplicity
python-gi
Befehl zum Installieren der Pakete:
sudo apt-get install duplicity python-gi
Oder mit apturl installieren, Link: apt://duplicity,python-gi
Links¶
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