Broot
Dieser Artikel wurde für die folgenden Ubuntu-Versionen getestet:
Ubuntu 22.04 Jammy Jellyfish
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Zum Verständnis dieses Artikels sind folgende Seiten hilfreich:
Broot 🇬🇧 ist ein in Rust 🇬🇧 geschriebener, funktionsreicher Dateimanager für das Terminal. Man kann bei Broot optional in eine 2-Spalten-Ansicht umschalten.
Neben den üblichen Dateioperationen kann man sich in Broot auch Informationen zur Belegung des Laufwerks und von Verzeichnissen sowie Informationen zu Git-Repos anzeigen lassen. Der Dateimanager lässt sich einfach über Kommandos im Rahmen von Broot "Verbs" (auf Deutsch: Verben) bedienen und beherrscht Autovervollständigung für die Verbs. Die Ausgabe von Broot ist farbig.
Auf Wunsch ist Broot sowohl mit eigenen Kommandos als auch im Design vielfältig anpassbar.
Installation¶
Auf der Download Seite 🇬🇧 eine kompilierte Binärdatei von Broot für Linux (und auch anderen Betriebssystemen), zum Download klickt man auf den Link "x86_64-linux".
Hinweis!
Fremdsoftware kann das System gefährden.
Die heruntergeladene Datei muss ausführbar gemacht werden[2], bevor das Programm gestartet werden kann. Es empfiehlt sich, die heruntergeladene Datei nach ~/.local/bin zu kopieren.
Beim ersten Ausführen fragt das Programm, ob eine "Shell function" angelegt werden darf. Hintergrund der Frage ist, dass nur dann ein Wechsel in das aktuell in Broot angezeigte Verzeichnis aus Broot heraus mit gleichzeitigem Beenden des Programms möglich ist. Der Wechsel von Verzeichnissen innerhalb von Broot ist natürlich immer möglich. Beantwortet man die Frage mit y
, wird die entsprechende Funktion installiert, bei n
startet das Programm ohne. Bei Verneinung kann man die Installation der Funktion später über den Aufruf broot --install
nachholen. Weitere Informationen dazu sind auch in der Dokumentation 🇬🇧 zu finden.
Benutzung¶
Das Programm wird über die Eingabe von broot
im Terminal gestartet[1]. Man erhält eine Baumansicht ausgehend von dem Verzeichnis, in dem man sich befunden hat, als broot gestartet worden ist. In der 2. Zeile von unten steht immer ein kurzer Hilfstext zu Aktionen, die man ausführen kann. In der untersten Zeile kann man Befehle ausführen oder einen Suchbegriff eingeben.
Man kann durch den Verzeichnisbaum mit den Pfeiltasten ↑ + ↓ + ← + → navigieren. Mit Druck auf ESC Esc gelangt man zurück zum vorherigen Verzeichnis. Befindet man sich am Ausgangspunkt des Baums und drückt die Enter-Taste ⏎ , gelangt man eine Verzeichnisebene höher.
Navigiert man durch den Baum und befindet sich auf einem Eintrag für ein Unterverzeichnis, kann man mit Enter ⏎ oder Pfeil rechts → das Verzeichnis betreten. Befindet man sich auf einer Datei und drückt Enter oder die Pfeil-rechts-Taste, wird die Datei im Standardbetrachter des Systems geöffnet (wie z.B. unter Ubuntu eog für Bilddateien).
Zum Beenden von Broot tippt man das Kommando :quit
und drückt Enter
⏎ .
Suchen¶
Um im aktuellen Verzeichnisbau inklusive aller Unterverzeichnissen zu suchen, tippt man einfach den Suchbegriff ein. Broot sucht direkt beim Tippen und reduziert die Ansicht auf die Suchtreffer.
Broot kann auch mit Hilfe von regulären Ausdrücken suchen. Um dem Programm mitzuteilen, dass man mittels eines regulären Ausdrucks suchen möchte, muss man die Suche mit dem Slash /
beginnen, gefolgt vom regulären Ausdruck. So würde z.B. der Suchbegriff /.+.txt$
alle Dateien finden, die auf .txt.
enden.
Außerdem kann Broot textbasierte Dateien durchsuchen. Dazu beginnt man die Suche mit c/
, gefolgt vom Suchbegriff.
Die Suche wird mit ESC Esc beendet, dann sieht man wieder den kompletten Verzeichnisbaum. Weitere Informationen zur Suche sind in der Dokumentation 🇬🇧 zu finden.
2-Spalten-Ansicht¶
Broot kann zwischen 1- und 2-Spalten-Ansicht umschalten. Befindet man sich im Verzeichnisbaum auf einem Verzeichnis und drückt Strg + → , öffnet sich rechts die 2. Spalte (im Kontext von Broot "Panel" genannt) mit einem Verzeichnisbaum, ausgehend von dem Verzeichnis, dass man ausgewählt gehabt hat. Durch diesen Baum kann man wie gewohnt mit den Pfeiltasten navigieren. Man kann zwischen den Spalten mittels Strg + → und Strg + ← hin- und herwechseln. Befindet man sich auf der obersten Ebene der rechten Spalte und drückt ESC Esc schließt sich die 2. Spalte.
Befindet man sich im Verzeichnisbaum auf einer Datei und drückt Strg + → , öffnet man die Datei in der rechten Spalte. Da man sich in einem textbasierten Terminal befindet, funktioniert das in der Regel nur mit textbasierten Dateien. Versucht man so z.B. eine Bilddatei zu öffnen, erscheint rechts einfach nur eine leere Spalte.
Weitere Informationen sind in der Dokumentation 🇬🇧 zu finden.
Kommandos ausführen¶
Broot kennt eine ganze Reihe von Kommandos (im Kontext von Broot "Verbs" genannt), z.B. zum Verschieben und Kopieren von Dateien, Anzeigen von Datei- und Verzeichnisgrößen etc. Tippt man das Fragezeichen ?
? ein, erhält man eine Übersicht über alle Kommandos. Kommandos werden in Broot immer mit dem Doppelpunkt :
eingeleitet
Broot beherrscht das Autovervollständigen von Kommandos ähnlich wie z.B. die Bash. Tippt man z.B. tog
ein und drückt dann die Tabtaste
Tab ⇆ , ergänzt das Programm automatisch auf toggle_
. Außerdem zeigt Broot beim Tippen des Kommandos alle Möglichkeiten an, die in Frage kommen. Tippt man also z.B. :t
, zeigt Broot alle Kommandos, die mit t
beginnen.
Für das Kopieren oder Verschieben von Dateien ist besonders die 2-Spalten-Ansicht praktisch. Befindet man sich in einer Spalte auf einer Datei und tippt :move_to_panel
oder :copy_to_panel
, schlägt Broot direkt vor, die Datei in das in der anderen Spalte gewählte Verzeichnis zu verschieben bzw. zu kopieren. Natürlich beherrscht Broot auch das Verschieben und Kopieren mit der Eingabe des Zielpfades.
Interessant sind auch die Kommandos, die mit toggle_
beginnen. So zeigt z.B. das Kommando :toggle_sizes
alle Datei- und Verzeichnisgrößen in Byte (bzw. MOB oder GiB) an. Außerdem wird in der obersten Zeile die Belegung der Partition angezeigt, auf der man sich zur Zeit befindet. Mit :toogle_count
wird die Anzahl der Dateien in jedem Verzeichnis angezeigt, mit toggle_perm
die Rechte pro Datei/Verzeichnis. Es lassen sich auch mehrere Ansichten kombinieren, z.B. Dateirechte und Anzahl der Datei. Zum Ausschalten der Ansicht muss das Kommando nochmals ausgeführt werden.
Broot kennt noch eine Vielzahl weiterer Kommandos, Details sind in der Dokumentation 🇬🇧 zu finden.
Anpassungen¶
Broot kann bei Bedarf sehr detailliert angepasst werden, sowohl in Bezug auf Kommandos als auch in Bezug auf ddas Design. Details dazu sind in der Dokumentation zu finden:
Deinstallation¶
Zur Deinstallation löscht man die Datei broot sowie das Verzeichnis ~/.config/broot inklusive aller Unterverzeichnisse.
Hat man die Shell-Funktion für Broot aktiviert, muss man zusätzlich
das Verzeichnis ~/.local/share/broot/ inklusive Unterverzeichnissen löschen
die Zeile
source /home/BENUTZERNAME/.config/broot/launcher/bash/br''' aus der Datei
~/.bashrc entfernen
Links¶
Dateimanager - Übersicht von Dateimanagerprogrammen
Homepage 🇬🇧 von Broot inklusive umfangreicher Dokumentation
Github Seite des Projekts