[[Vorlage(archiviert)]] {{{#!vorlage Wissen [:Pakete_installieren: Installation von Programmen] [:Terminal: Ein Terminal öffnen] [:Editor: Einen Editor öffnen] [:sudo: Root-Rechte] [:Programme kompilieren: Pakete aus dem Quellcode erstellen] }}} [[Inhaltsverzeichnis(1)]] Dieser Artikel beschäftigt sich mit dem Einbinden von Ressourcen eines Novell NetWare-Servers in das Dateisystem, z.B. innerhalb einer Firma oder innerhalb eines Uni-Netzwerkes. Als Client steht dazu die GPL-Software '''ncpfs''' zur Verfügung. {{{#!vorlage Hinweis Es gibt derzeit niemanden mehr, der das Paket für diese Software betreut. Nach dem Löschantrag [debianbug:712779:] für die Debian-Paketquelle ist das Paket auch aus den Paketquellen von Ubuntu 14.04 ersatzlos entfernt worden - siehe [launchpad:ubuntu/+source/ncpfs/+changelog:Changelog]. Die letzte, verfügbare Version dieser Software kann möglicherweise noch aus dem Quelltext kompiliert [5] werden. Allerdings ist eine Projektseite im Internet nicht mehr zu finden und der Quelltext muss notfalls aus einer anderen Quelle (bspw. [launchpad:ubuntu/+source/ncpfs:ncpfs] oder [packages:ncpfs:]) bezogen werden. }}} = Installation = Folgendes Paket kann bis Ubuntu 13.10 aus den offiziellen Paketquellen installiert [1] werden: {{{#!vorlage Paketinstallation ncpfs, universe }}} = Benutzung = {{{#!vorlage Hinweis Das Ein- und Aushängen von Dateisystemen erfordert unter Umständen [:sudo:Root-Rechte] }}} == Parameter == Die notwendigen Parameter können recht kniffelig sein und müssen bei Schwierigkeiten vom Netzwerkadministrator erfragt werden. Da es in großen Netzwerken häufig so ist, dass Ressourcen auf verschieden Server verteilt werden, kann es sein, dass der physikalische Standort des persönlichen Verzeichnisses von Benutzer zu Benutzer unterschiedlich ist. Manchmal ist es der Fall, dass Ubuntu "nur" als zweites Betriebssystem neben einem Windowssystem auf dem Rechner fungiert. In diesem Fall können die Parameter den Einstellungen des NovellClient unter Windows entnommen werden. Folgende Informationen werden benötigt: {{{#!vorlage Tabelle Parameter Kommandozeilenparameter Beispiel Erklärung +++ Servername -S SERVER Name des Netware Servers +++ Serveradresse -A server.ourdomain.com Vollständige Name oder IP-Adresse des Servers +++ Volume -V /Volume/To/Mount Pfad des Volumes auf dem Server +++ Benutzername -U username.context.path Benutzername zur Anmeldung am Server +++ Passwort -P xyz123 Passwort des Benutzers }}} == Manuelles Einbinden == Zuerst braucht man einen lokalen Einhängepunkt (genau so wie bei '''mount'''), den man selbst erstellt, indem man an dem gewünschten Ort einen entsprechenden Ordner anlegt [2]: {{{#!vorlage Befehl mkdir /PFAD/ZUM/EINHÄNGEPUNKT }}} Die allgemeine Syntax zum Einhängen einer NCP-Freigabe ist dann: {{{#!vorlage Befehl ncpmount [Parameter] /PFAD/ZUM/EINHÄNGEPUNKT }}} Die einzelnen Parameter sind der obigen Tabelle zu entnehmen. Für eine problemlose Integration in das System empfiehlt es sich, einen lokalen Benutzer (Parameter `-u`) und eine zugehörige Gruppe (Parameter `-g`) mit anzugeben. Dann werden die Dateien so behandelt, als wären sie im Besitz eines lokalen Benutzers, so dass es nicht zu Problemen mit den Dateirechten kommt. Ein kompletter ncpmount könnte dann so aussehen: {{{#!vorlage Befehl sudo ncpmount -S SERVER -A server.ourdomain.com -U username.context.path -V /Volume/To/Mount -u lokalerBenutzername -g lokaleGruppe /Pfad/zum/Einhängepunkt }}} Zum Aushängen benutzt man folgenden Befehl: {{{#!vorlage Befehl ncpumount /PFAD/ZUM/EINHÄNGEPUNKT }}} == Automatisches Einbinden == Um die Netware-Volumes dauerhaft in das Dateisystem zu integrieren, kann man sie in der Datei [:fstab:/etc/fstab] eintragen. Die Datei '''/etc/fstab''' muss in einem Editor [3] mit Root-Rechten [4] bearbeitet werden. Derartige Einträge in '''fstab''' haben folgende Grundstruktur, die jeweils noch durch zusätzliche Optionen ergänzt werden müssen: {{{ # Allgemein: BeliebigerName ncp 0 0 # Beispiel: LaufwerkS /mnt/S ncp auto,uid=LokalerNutzer,gid=LokaleGruppe,user=username.context.path,ipserver=server.ourdomain.com,server=SERVER,volume=/Volume/To/Mount,passwdfile=/home/user/.novellpw 0 0 }}} Optionen für das Einbinden: * `auto` und `noauto`: Die Option `auto` ist standardmäßig voreingestellt. Sie bewirkt, dass die Freigabe beim Abarbeiten der Datei '''fstab''' beim Systemstart automatisch eingebunden wird, falls das Netzwerk bereits zur Verfügung steht (ist z.B. bei WLAN nicht unbedingt der Fall). Trägt man statt dessen die Option `noauto` ein, wird das Einbinden nur vorbereitet. Es muss dann zu einem späteren Zeitpunkt von Hand oder über ein Skript vorgenommen werden. * `user` und `passwdfile`: Diese Optionen ermöglichen es Benutzername und Passwort für die Anmeldung am Novell-Server zu übergeben. Die Option `passwdfile` ermöglicht es, das Passwort in einer Datei zu speichern, die nur vom Benutzer `root` gelesen werden kann und nicht wie `fstab` von jedem Benutzer des Systems. In dieser Datei ist für jeden Server eine Zeile in folgendem Format nötig:{{{ SERVER/username.context.path:Passwort }}} * `server`, `ipserver` und `volume`: Diese Angaben entsprechen den Kommandozeilenparametern `-S`, `-A` und `-V` von ncpmount. (Siehe Tabelle oben) * `uid` und `gid`: Mit diesen Optionen wird ein lokaler Benutzer und eine lokale Gruppe angegeben. Der Benutzer und die Gruppe erscheinen dann im Dateisystem als Eigentümer der Dateien auf dem eingebundenen Volume. {{{#!vorlage Hinweis Hierfür ist das Setzen des [wikipedia:Setuid:SUID-Bit] notwendig. Der Befehl hierfür lautet `chmod u+s /usr/bin/ncpmount`. Aus Sicherheitsgründen ist das SUID-Bit nur mit Bedacht zu verwenden. }}} * `iocharset` und `codepage`: Diese Optionen sorgen für die richtige Übersetzung der Dateinamen in den Zeichensatz des Systems. Während Netware-Server einen Windows-Zeichensatz benutzen arbeitet Ubuntu mit utf-8-Kodierung. Der richtige Eintrag wäre hier also: `iocharset=utf8,codepage=cp850`. Letzterer ist eventuell nicht nötig. = Weitere Einzelheiten = == Graphische Benutzeroberfläche == Eine rudimentäre Oberfläche für ncpmount ist [freshmeat:gtknw:] {en}. Allerdings ist das Programm selbst zu kompilieren [5]. == Zugriff außerhalb des Netzwerkes == Oft ist der Zugriff auf Netware-Server nur innerhalb eines Netzwerkes möglich. Hierzu kann man sich von außerhalb eventuell per VPN in das Netzwerk einloggen. Dies erfordert die Einrichtung eines VPN-Clients. Siehe hierzu [:VPNC:] für ein Cisco-VPN oder [:OpenVPN:] für OpenVPN-Server. = Links = == Verwandte Seiten == * [:mount:]: Dateisysteme ins System einbinden * [:fstab:]: Aufbau der Datei '''/etc/fstab''' * [:Samba:]: {Übersicht} Einbinden von Windows-Freigaben == Extern == * [http://www.novell.com/coolsolutions/tip/15229.html Informationen zu ncpfs von Novell] {en} #tag:Netzwerk, Server, Freigaben