[[Vorlage(Archiviert, )]] [[Vorlage(Fortgeschritten)]] {{{#!vorlage Wissen [:Paketquellen_freischalten: Bearbeiten von Paketquellen] [:Pakete_installieren: Installation von Programmen] [:Terminal: Ein Terminal öffnen] [:Packprogramme: Eine Archivdatei entpacken] [:Paketinstallation_DEB: Debianpakete installieren] [:Editor: Einen Editor öffnen] }}} [[Inhaltsverzeichnis(1)]] [[Bild(./zarafa_logo.jpg, align=left)]] [http://www.zarafaserver.de/ Zarafa] {en} {de} ist ein kommerzieller [wikipedia:Groupware:]-Server mit Ursprung in den Niederlanden, der die Funktionen eines Microsoft Exchange Servers übernehmen kann. Damit wird Benutzern ermöglicht, gemeinsam E-Mails, Kalender, Kontakte und Notizen zu verwalten. Neben kommerziellen Versionen gibt es eine ''"Community Edition"'' unter der [wikipedia:GNU_Affero_General_Public_License: AGPL Lizenz], die 1. kostenlos verfügbar ist und 1. in diesem Artikel beschrieben wird. Darüber hinaus existiert eine Erweiterung der "Community Edition", die eine Lizenz zur Anbindung von max. 3 Outlook-Clients beinhaltet. Bei diesem [wikipedia:Connector:] handelt es sich aber um [:unfreie_Software:]. Der Schwerpunkt der Software liegt in der Unterstützung oder Migration von [wikipedia:Microsoft_Outlook:Microsoft Outlook]. Eine [https://demo.zarafa.com/ Online-Demo] {en} {de} vermittelt einen ersten Eindruck der Möglichkeiten. Außer Zarafa gibt es noch weitere [http://www.udslinux.de/consulting_linux_groupware.html Alternativen zu Outlook / MS-Exchange unter Linux] {de}. {{{#!vorlage Hinweis Dieser Artikel beschreibt die Installation der Version 6.40 aus der Paketquelle [:Canonical_Partner:]. Zarafa unterstützt offiziell lediglich die [:LTS:]-Versionen von Ubuntu (Quelle: [http://forums.zarafa.com/viewtopic.php?f=11&t=6607#p29564 Beitrag im Zafara-Forum] {en}). }}} = Installation = [[Vorlage(Bildunterschrift, ./zarafa_webaccess.jpg, 250, "Zarafa 6.40 WebAccess", right)]] == Voraussetzungen == * Apache-Webserver mit PHP: [:Apache:Apache 2], [:PHP:PHP 5] * Mailserver: [:Mailserver_Einführung:], [:Postfix:] * Datenbankserver: [:MySQL:MySQL 5] Alternativ kann man zum Testen auch eine z.T. vorkonfigurierte [http://www.zarafa.com/wiki/index.php/Zarafa_VMware_/_VirtualBox_Virtuelle_Appliance virtuelle Maschine] {en} auf Basis von Ubuntu 10.04 verwenden (benötigt [:VMware_Player:] oder [:Archiv/VMware_Server_2:VMware Server]; siehe auch [:Virtualisierung:]). Eine weitere Möglichkeit ist die auf Ubuntu basierende Server-Distribution [:Archiv/Zentyal:]. == MySQL == Zarafa braucht eine Datenbank zur Speicherung der Daten. In der hier beschriebenen Anleitung wird [:MySQL:] als Datenbank verwendet. Falls ein anderes Datenbanksystem verwendet werden soll, wird auf die [http://www.zarafaserver.de/doc Dokumentation] {en} zu Zarafa verwiesen. Weiterhin ist es empfehlenswert, unter Ubuntu auch einen neuen Benutzer `zarafa` anzulegen (siehe [:Benutzer_und_Gruppen:]), der nur über eingeschränkte Rechte verfügen sollte. Allerdings sollte dieser '''alle''' Rechte auf die verwendete Datenbank haben. ##{{{#!vorlage Befehl ##sudo su ##mysqladmin -p create zarafa ##mysql -p ##GRANT ALL PRIVILEGES ON zarafa.* TO 'zarafa'@'localhost' IDENTIFIED BY 'veryinsecure' WITH GRANT OPTION; ##quit ##exit ##}}} Zum Anlegen der Datenbank und des MySQL-Benutzers kann auch [:MySQL/Werkzeuge#phpMyAdmin:phpMyAdmin] verwendet werden. Die entsprechende URL im Webbrowser lautet: `http:///phpmyadmin` oder `http://localhost/phpmyadmin` (nur auf dem Server selbst möglich). Nach Anmeldung als Root (Benutzername `root`, ohne Kennwort) wird der Menüpunkt ''"Rechte -> Neuen Benutzer hinzufügen"'' ausgewählt und dann ein Nutzer mit folgenden Daten angelegt: * Benutzername: beliebig, z.B. `zarafa` * Host: `localhost` (die Datenbank befindet sich auf dem gleichen Rechner) * Kennwort: `********` (beliebig wählbar) * Datenbank für Benutzer: erstelle eine Datenbank mit gleichem Namen und gewähre alle Rechte ## * [color=red]To-Do[/color] Globale Rechte: ''"Alle auswählen"'' anklicken und ??? Es empfiehlt sich, an dieser Stelle auch ein MySQL-Passwort für den Benutzer `root` zu vergeben, falls nicht schon bei der Installation von MySQL geschehen. == Fremdquelle == Zarafa ist nicht in den offiziellen Paketquellen enthalten. Man kann aber [:Canonical_Partner:] als Paketquelle [1] nutzen. Anschließend lassen sich die Pakete: * '''zarafa''' * '''zarafa-webaccess''' * '''zarafa-libs''' * '''zarafa-licensed''' installieren [2] (siehe auch [http://www.zarafa.com/wiki/index.php/Install_Zarafa_from_Ubuntu_Repository Installing Zarafa from Ubuntu Repository] {en}). == Manuell == Vor der eigentlichen Installation müssen noch folgende Pakete, falls nicht vorhanden, installiert werden: * '''libcurl3''' * '''libldap-2.4-2''' (nur wenn [wikipedia:Lightweight Directory Access Protocol:LDAP] zur Benutzerverwaltung verwendet werden soll) === Version 6.40 === Die Community-Version von Zarafa kann als vorkompilierte Binärversion von der [http://www.zarafaserver.de/download-zarafa Downloadseite] {en} heruntergeladen werden. Da die Installation von Zarafa nur auf einem Server sinnvoll ist, werden dort auch nur die Serverversionen mit [:LTS:]-Support aufgeführt. Es werden '''.tar.gz'''-Archive (die '''.deb'''-Pakete enthalten) für * [:Dapper:Ubuntu 6.06] (nicht mehr durch Canonical unterstützt) * [:Hardy:Ubuntu 8.04] und * [:Lucid:Ubuntu 10.04] angeboten. Des weiteren kann man zwischen der reinen Open Source-Variante und einer Version, die einen Outlook-Connector enthält, wählen. Nachdem man das Paket heruntergeladen hat, wird es mit folgenden Befehl [3] in das aktuelle Verzeichnis entpackt [4]: {{{#!vorlage Befehl tar -xzvpf zarafa-VERSION-Ubuntu-VERSION-SYSTEMARCHTEKTUR.tar.gz }}} Hierbei ist `VERSION-Ubuntu-VERSION-SYSTEMARCHTEKTUR` durch die für das eigene System zutreffenden Angaben zu ersetzen, also beispielsweise `i386` für 32-Bit und der `x86_64` für 64-Bit Systeme. Anschließend installiert man die Pakete. Dazu wechselt man in das Verzeichnis, in das die Dateien entpackt wurden: {{{#!vorlage Befehl cd zarafa-VERSION-Ubuntu-VERSION-SYSTEMARCHTEKTUR }}} Danach installiert man die einzelnen Pakete mit dem folgenden Befehl [5] und [:sudo:Root-Rechten]: {{{#!vorlage Befehl sudo dpkg -i zarafa* sudo dpkg -i lib* }}} Alternativ kann auch das mitgelieferte Script '''install.sh''' ausgeführt werden, welches die benötigten Pakete installiert, Einstellungen abfragt und diese gleich in die Konfigurationsdateien einträgt. Bei einer Erstinstallation sollte `install.sh` verwendet werden, bei einem Upgrade besser `sudo dpkg -i`. Jetzt ist Zarafa bereits gestartet und läuft somit. Allerdings sind noch einige Einstellungen anzupassen. === Version 7.0 === Die aktuelle Version 7.0.x steht bei Zarafa zum [http://download.zarafa.com/community/final/7.0/ Download] {dl} bereit. Der Name der erforderlichen Archivdatei '''zcp-VERSION-ubuntu-VERSION-SYSTEMARCHITEKTUR-LIZENZ.tar.gz''' setzt sich aus folgenden Bestandteilen zusammen: * `zcp` - "Zarafa Collaboration Platform" * `VERSION` - Zarafa Version * `ubuntu` - Zielplattform bzw. Linuxdistribution * `VERSION` - Version der Zielplattform * `SYSTEMARCHITEKTUR` - "i386" oder "x86_64" * `LIZENZ` - "free" oder "opensource" (mit bzw. ohne Outlook-Connector) Nach dem Herunterladen folgt man der Anleitung für Version 6.40. = Konfiguration = Man muss Zarafa noch den angelegten Benutzer für die MySQL-Datenbank mitteilen. In der Datei '''/etc/zarafa/server.cfg''' trägt man im Abschnitt "MySQL" die Daten des oben angelegten Benutzers ein [6]. == Lizenz == Wer keine Serien-Nummer hat, lässt diese leer: {{{#!vorlage Befehl sudo echo "Serien-Nummer" > /etc/zarafa/license/base }}} == Postfix == Auch der Mailserver [:Postfix:] muss noch konfiguriert werden. Dazu wird die Datei '''/etc/postfix/main.cf''' editiert und folgende Zeilen angefügt. {{{ mailbox_command = /usr/bin/zarafa-dagent "$USER" mailbox_transport = zarafa: zarafa_destination_recipient_limit = 1 }}} Wer eine eigene Maildomain berücksichtigen möchte, sucht den Eintrag `mydestination = ...` in dieser Datei und ändert ihn ab: {{{ # eigene Maildomain statt example.com eintragen, ansonsten entfernen mydestination = hostname.local, example.com, localhost.hostname.local, localhost }}} Auch die Datei '''/etc/postfix/master.cf''' muss noch bearbeitet werden: {{{ zarafa unix - n n - 10 pipe flags=DRhu user=vmail argv=/usr/bin/zarafa-dagent -R ${recipient} }}} Abschließend wird noch ein eigener Benutzer `vmail` angelegt: {{{#!vorlage Befehl sudo adduser --system --no-create-home vmail }}} Dieser Benutzer muss auch in der Datei '''/etc/zarafa/server.cfg''' der Variablen `local_admin_users` hinzugefügt werden. == Dienste neu starten == Nun werden der Web- und der E-Mail-Server neu gestartet: {{{#!vorlage Befehl sudo /etc/init.d/apache2 restart sudo /etc/init.d/postfix restart }}} Nachdem man dies erledigt ist, muss Zarafa die Datenbank mit Werten füllen. Hierzu reicht es aus, den Dienst zu starten: {{{#!vorlage Befehl sudo /etc/init.d/zarafa-server start }}} oder - falls der Dienst schon gestartet sein sollte - mit: {{{#!vorlage Befehl sudo /etc/init.d/zarafa-server restart }}} neuzustarten. Nun sollte die Datenbank mit Standardwerten gefüllt worden sein. = Verwendung = Der Zugriff auf Zarafa erfolgt wahlweise über * die Weboberfläche (WebAccess) via * `http:///webaccess` oder * `http://localhost/webaccess` (nur auf dem Server selbst möglich) * geeignete E-Mail Programme wie z.B. [:Thunderbird:] (bei Bedarf inkl. [:Thunderbird/Lightning:Lightning]) * Mobilgeräte wie Smartphones und PDAs via [http://z-push.sourceforge.net/soswp/ Z-Push] {en} Um einen neuen Benutzer in Zarafa einzurichten (der dafür keinen Account/Zugang auf dem Rechner benötigt), kann man folgenden Befehl verwenden: {{{#!vorlage Befehl sudo /usr/bin/zarafa-admin -c benutzername -p password -e benutzername@example.com -f "Vorname Nachname" }}} {{{#!vorlage Hinweis Eine grafische Weboberfläche zur Verwaltung von Zarafa gab es bisher nicht. [sourceforge:zarafa-admin:] {en} ist offiziell nur für die älteren Versionen 6.20 und 6.30 verfügbar und wurde im Rahmen dieses Artikels nicht getestet. Diese Lücke will [http://www.zarafa.com/content/z-admin-web-based-administration-interface-zcp Z-Admin] {en} (ab Version 7.0) füllen. }}} = Problembehebung = == Dateianlagen == In der Standardeinstellung werden alle Anlagen (attachments) in der Zarafa-Datenbank gespeichert. Dies hat den Vorteil, dass man diese einfach komplett sichern kann. Nachteilig ist unter Umständen aber die wachsende Größe der Datenbank, insbesondere da viele Benutzer ihr Postfach nicht pflegen bzw. das Postfach als Datensicherung/Backup für ihre Anlagen verwenden. Ab Version 6 ist in Zarafa das Werkzeug [http://www.zarafa.com/wiki/index.php/Store_attachment_outside_of_the_database /usr/share/zarafa/db-convert-attachments-to-files] {en} enthalten, das Anlagen aus der Datenbank entfernt und im Dateisystem ablegt. == max_allowed_packet is read-only == Wenn der verwendete MySQL-Benutzer nicht genügend Rechte besitzt, kann folgende Fehlermeldung in der Datei '''/var/log/zarafa/server.log''' auftauchen: {{{ 082FB6D0: SQL Failed: SESSION variable 'max_allowed_packet' is read-only. Use SET GLOBAL to assign the value, Query: -SET max_allowed_packet = 16777216- Unable to connect to database: SESSION variable 'max_allowed_packet' is read-only. Use SET GLOBAL to assign the value }}} Diese SQL-Meldung sagt aus, dass der gegenwärtige Benutzer die Option `read-only` nicht ändern darf. In diesem Falle sollten die Berechtigungen nochmals kontrolliert werden. Alternativ kann in der Datei '''/etc/mysql/my.cnf''' auch direkt `max_allowed_packet = 16M` gesetzt werden. Anschließend muss der MySQL-Server neu gestartet werden. {{{#!vorlage Warnung Diese Änderung in der Datei '''/etc/mysql/my.cnf''' muss im Abschnitt "[mysqld]" erfolgen! }}} = Links = * [http://www.zarafaserver.de/ deutsche Homepage] {de} * [http://www.zarafaserver.de/faq FAQ] {en} - immer wieder gestellte Fragen * [http://www.zarafa.com/wiki/index.php/Main_Page Wiki] {en} - Dokumentation * [http://forums.zarafa.com/ Community-Forum] {en} * [wikipedia:Zarafa_(Software):Zarafa] - Wikipedia * [https://help.ubuntu.com/community/Zarafa Zarafa] {en} - Ubuntu Community Documentation * [http://michaelwenzl.de/dw/it:lucid_lynx_zarafa Zarafa Groupware unter Ubuntu 10.04 LTS installieren] {de} * [http://www.linux-magazin.de/Heft-Abo/Ausgaben/2010/05/A-la-Giraffe Open-Source-Mapi und Active Sync mit Zarafa 6.40 - A la Giraffe] {de} - Artikel Linux Magazin 05/2010 * [http://www.ubuntu-forum.de/artikel/39265/howto-zarafa-6-2-auf-ubuntu-8-04-1-mit-postfix-und-fetchmail.html Howto Zarafa 6.2 auf Ubuntu 8.04.1 mit Postfix und Fetchmail] {de} * [:Archiv/Zentyal:] - grafische Oberfläche für einen Ubuntu-Server, die bereits ein Modul für Zarafa mitbringt * [http://www.bitbone.de/bitkit4FREE.385.0.html bitkit4FREE] {de} - Serverlösung mit Zarafa und PDF-Drucker * [http://davmail.sourceforge.net/ DavMail Gateway] {en} - POP/IMAP/SMTP/Caldav/Carddav/LDAP [wikipedia:Gateway_(Informatik):Gateway] für Exchange #tag: Internet, Server, Büro, Kommunikation