[[Vorlage(Archiviert)]] [[Vorlage(Fortgeschritten)]] {{{#!vorlage Wissen [:Pakete installieren: Installation von Programmen] [:Terminal: Ein Terminal öffnen] [:Editor: Den Editor Nano benutzen] [:sudo: Rootrechte] [:Systeminformationen_ermitteln#Festplatten:Systeminformationen ermitteln] }}} [[Inhaltsverzeichnis()]] [[Bild(Wiki/Icons/wubi.png, 64, align=left)]] Ist man mit seinem Ubuntu auf der Basis von [:Wubi:] zufrieden und will nun doch eine andere Art der Installation benutzen, so werden in diesem Artikel entsprechende Hinweise und Anregungen dazu gegeben, wie man ein mit Wubi installiertes Ubuntu (oder Derivat) als Betriebssystem auf eine eigene, nicht '''NTFS'''-Partition [wikipedia:Migration_(Informationstechnik):migrieren] kann, ohne den Umweg über * einen Datenauslagerung * eine Neuinstallation * oder einen Datenimport zu beschreiten. Dabei werden zwei Wege aufgezeigt: * Automatisch mit einem Skript * Manuell im Terminal [[Vorlage(Hinweis,'Es muss ein Live-System (gleicher Architektur wie das WUBI, also i386 bzw. amd64) incl. eines Werkzeugs zur Partitionierung (z.B. [:GParted:]) verwendet werden.')]] Für welchen Weg man sich entscheiden soll, kann man nicht eindeutig empfehlen – bei der manuellen Methode kann man aber sicher mehr Erfahrung sowie Verständnis zu seinem System und Linux bzw. Ubuntu ganz allgemein sammeln. = Vorbereitung der Auslagerung = Man muss auf einem Rechner seiner Wahl im Minimum eine freie Partition schaffen können, deren Größe mindestens gleich der des Wubi-Containers ist (in der Regel Dateigröße von '''root.disk''') und entsprechend [:Formatieren:formatieren]. Die Partition kann auf dem Rechner, auf dem Wubi installiert ist, erstellt werden – es kann aber auch ein anderer Rechner gewählt werden. Falls man einen anderen Rechner benutzt, muss man den Container '''root.disk''' auf diesen Rechner oder eine externe Festplatte kopieren. Dabei darf jedoch __nicht__ diejenige Partition verwendet werden, auf die das Ubuntu auslagert werden soll. Sofern auf dem Rechner noch keine [:Swap:SWAP-Partition] vorhanden ist und dieses erforderlich erscheint, kann man diese im Zuge der Vorbereitung des Zielrechners gleich mit erstellen. [[Vorlage(Hinweis,"Man sollte den Container aus seiner bisherigen Umgebung, unter Windows in der Regel ''' \\ubuntu\disks\\root.disk''', herauskopieren und dort nicht löschen. So bleibt das Wubi vorerst erhalten, falls es trotz aller Vorsicht nicht gelingt, die Migration erfolgreich abzuschließen.")]] Diese folgenden Angaben bzw. Annahmen zum Datenträger müssen auf das eigene System [5] abgestellt werden. == Formatierung mit Master-Partitionstabelle (MPT) == * Die Ziel-Festplatte hat eine [:GRUB_2/Grundlagen#MBR-mit-Master-Partitionstabelle-MPT:Partitionstabelle mit MBR] * Partition mit dem Wubi-Container '''root.disk''' sei auf '''/dev/sda1''' * Partition für die Auslagerung sei die '''/dev/sda5''' * SWAP-Partition sei auf '''/dev/sda6''' == Formatierung mit GUID-Partitionstabelle (GPT) == * Die Ziel-Festplatte hat eine Partitionstabelle mit GPT * Es wurde, soweit erforderlich, ein separater [:GRUB_2/Grundlagen#MBR-mit-GUID-Partitionstabelle-GPT:Boot-Bereich] erstellt * Partition mit dem Wubi-Container '''root.disk''' sei auf '''/dev/sda1''' * Partition für die Auslagerung sei die '''/dev/sda5''' * SWAP-Partition sei auf '''/dev/sda6''' [[Vorlage(Hinweis,"Die nachfolgende Beschreibung ist für eine Übertragung auf einen Rechner mit \"(U)EFI-BIOS\" nur als grundsätzliche Anweisung zu betrachten - die Schritte bei der Bearbeitung weichen von der nachfolgenden Beschreibung ab. Dieses wird ggf. zu einem späteren Zeitpunkt aufgegriffen.")]] = Automatisch mit Skript = Hierzu gibt es im englischsprachigen Forum ein fertiges HowTo und ein dazu passendes Skript. * [[Bild(Wiki/Icons/ubuntu.png, 15)]] [https://help.ubuntu.com/community/MigrateWubi HOWTO: Migrate wubi install to partition] {en} Alternativ kann man gleich das Skript * [github:bcbc/Wubi-move/tarball/master: Wubi-move-to-partition] {dl} herunterladen. Dieser Download enthält nach dem Entpacken das Skript und eine kurze Einführung {en}. [[Vorlage(Fremd, Paket, "")]] [[Vorlage(Hinweis,'Es wird empfohlen, die angegebenen Adressen/URLs auf aktuelle Updates und Hinweise zu überprüfen! Eine Suchmaschinenanfrage könnte bspw. lauten: "How to wubi install migrate to partition".')]] = Manuell im Terminal = Nachfolgend wird eine Beschreibung der Arbeitsschritte im Terminal[2] gegeben. Es wird empfohlen, die einzelnen Schritte vorab durch zu gehen und bei Verständnisproblemen im Forum nachzufragen. Man startet ein [:Desktop-CD:Livesystem] von der CD/DVD oder einem USB-Stick und öffnet am Live-Desktop ein Terminal. == Betriebssystem übertragen == Die folgenden Terminaleingaben[2] erfordern z.T. Rootrechte[4] 1. Einbinden der kompletten Windows-Partition, auf der der Wubi-Container liegt: [[Vorlage(Befehl,'sudo mount /dev/sda1 /opt')]] 1. Ermitteln von Verzeichnis+Namen des Containers: [[Vorlage(Befehl,'find /opt/* -type f -name root.disk 2>/dev/null')]] Mögliche Ausgabe:{{{/opt/Windows/ubuntu/disks/root.disk}}} 1. Einbinden des o.g. Pfads+Dateiname (evtl. anpassen!): [[Vorlage(Befehl,'sudo mount -o loop /opt/Windows/ubuntu/disks/root.disk /opt')]] 1. Einbinden der Zielpartition ('''sda5''' muss auf die eigenen Gegebenheiten angepasst werden!): [[Vorlage(Befehl,'sudo mount /dev/sda5 /mnt')]] Man sollte vorab überprüfen, ob die Ziel-Partition unter '''/mnt''' leer ist und sie ggf. bereinigen (z.B. Verzeichnis '''lost+found''' entfernen). 1. Nun kopiert man den Inhalt aus dem Wubi-Container in das neue System – was eine Weile dauern kann: [[Vorlage(Befehl,'sudo cp -apr /opt/* /mnt/')]] Nach Abschluss des Kopiervorganges sollte man überprüfen, ob die Daten im Verzeichnis '''/mnt''' lesbar sind und ob deren Vollständigkeit plausibel erscheint. 1. Nun wird das "neue" Betriebssystem [#Betriebssystem-vorbereiten vorbereitet] und [#Betriebssystem-einrichten eingerichtet]. == Betriebssystem vorbereiten == Sofern man die Übertragung der Daten [#Manuell-im-Terminal manuell im Terminal] erledigt hat, entfällt ein Starten der Live-CD und das Einbinden der Partition (Punkt 1), da man sich ja noch im System befindet. [[Vorlage(Hinweis,'Da alle nachfolgenden Arbeiten mit Rootrechten erfolgen müssen, stellt man das Terminal[ vorab mit [[Vorlage (Befehl,"sudo su")]] darauf um. Eine Passwortabfrage erfolgt dabei im Livesystem nicht! In diesem umgestellten Terminal erfolgen alle Eingaben und es muss bis zum Ende der Sitzung offen gehalten werden.')]] In das auf Rootrechte umgestellte Terminal gibt man nun nacheinander ein: 1. Einbinden der Partition: [[Vorlage(Befehl,'mount /dev/sda5 /mnt')]] 1. Überarbeiten der [:fstab:] mit: [[Vorlage(Befehl,'nano /mnt/etc/fstab')]] Man erhält folgende beispielhafte, wubitypische [:fstab:]-Anzeige im Editor:{{{#!code bash # /etc/fstab: static file system information. # # Use 'blkid -o value -s UUID' to print the universally unique identifier # for a device; this may be used with UUID= as a more robust way to name # devices that works even if disks are added and removed. See fstab(5). # # proc /proc proc nodev,noexec,nosuid 0 0 /host/ubuntu/disks/natty.disk / ext4 loop,errors=remount-ro 0 1 /host/ubuntu/disks/swap.disk none swap loop,sw 0 0 }}} 1. Man navigiert mit der Pfeiltaste [[Vorlage(Tasten,runter)]] auf die Zeilen die mit `/host/ubuntu/disks` beginnen und löscht diese [[Vorlage(Tasten,Strg + k)]] (alle diese Zeilen). Danach speichert man die Datei mit [[Vorlage(Tasten,f3)]] + [[Vorlage(Tasten,enter)]] + [[Vorlage(Tasten,f2)]] wieder ab und schließt den Editor. 1. Nun trägt man in die bereinigte '''/etc/fstab''' die neuen Partionen ein ('''sda5 + sda6''' anpassen): * '''sda5''': [[Vorlage(Befehl,'echo "UUID=$(blkid -c /dev/null -o value -s UUID /dev/sda5) / ext4 errors=remount-ro 0 1" >> /mnt/etc/fstab')]] * '''sda6''' [[Vorlage(Befehl,'echo "UUID=$(blkid -c /dev/null -o value -s UUID /dev/sda6) none swap sw 0 0" >> /mnt/etc/fstab')]] 1. Man überschreibt danach die Datei '''/etc/initramfs-tools/conf.d/resume''' mit: [[Vorlage(Befehl,'echo "RESUME=UUID=$(blkid -c /dev/null -o value -s UUID /dev/sda6)" > /mnt/etc/initramfs-tools/conf.d/resume')]] 1. Man deaktiviert die Datei '''/etc/grub.d/10_lupin''' mit: [[Vorlage(Befehl,'chmod -x /mnt/etc/grub.d/10_lupin')]] == Betriebssystem einrichten == In das (noch) auf Rootrechte umgestellte Terminal gibt man nun nacheinander ein: 1. [[Vorlage(Befehl,'for i in dev proc sys dev/pts; do mount --bind /$i /mnt/$i; done')]] 1. [[Vorlage(Befehl,'chroot /mnt')]] 1. Man korrigiert in dieser [:chroot/Live-CD:chroot]-Umgebung das System nun mit: * [[Vorlage(Befehl,'apt-get purge lupin-support')]] * [[Vorlage(Befehl,'update-initramfs -u -k all')]] * [[Vorlage(Befehl,'grub-install /dev/sday 2>/dev/null')]] * [[Vorlage(Befehl,'grub-mkconfig')]] Man sollte sich das Ergebnis der Ausgabe genau ansehen, ob jetzt {{{### BEGIN /etc/grub.d/10_linux ### .... ### END /etc/grub.d/10_linux ###}}} * als Bereich anstelle "10_lupin" angelegt * die Kernel alle erfasst * die UUIDs richtig eingebracht [[BR]] wurden. Wenn dem so ist, erfolgt der Abschluss mit: 1. [[Vorlage(Befehl,'update-grub')]] 1. Sofern alles ohne Fehler durchgeführt wurde beendet man die chroot-Umgebung mit [[Vorlage(Befehl,'exit')]] und kann das System nun neu starten. == Alternativer Bootloader == [[Vorlage(Experten,"Man sollte beachten, dass eine Installation von [:GRUB_2:] nur unter besonderen Bedingungen in einen Partitionsbereich (PBR) möglich ist. Soll der bestehende MBR erhalten bleiben, muss ein anderer Bootloader/Bootmanager benutzt werden, um das System zu starten. Dann sind entsprechende [:GRUB_2/Installation#Zusaetzliche-Massnahmen:Vorbereitungen] zu treffen.")]] Man kann (muss) jetzt auswählen, ob man einen eigenen GRUB_2-Bootloader anlegen will oder das migrierte System von einem externen Bootmanager aus aufrufen will. Dazu gibt man in das Terminal (optional) ein: * mit eigenem Bootloader und Eintrag in den '''MBR''' * [[Vorlage(Befehl,'grub-install /dev/sda')]] * ohne eigenen Bootloader und Eintrag in den '''PBR''' * [[Vorlage(Befehl,'grub-install --force /dev/sda5')]] Die [:chroot:]-Umgebung kann nun verlassen werden mit: [[Vorlage(Befehl,exit)]] [[Vorlage(Befehl,'for i in dev/pts dev proc sys; do umount /mnt/$i; done')]] [[Vorlage(Befehl,'umount /dev/sda5')]] Hat man sich für die Variante ohne eigenen Bootloader entschieden, muss das Hostsystem anschließend entsprechend aufgerufen und und dort die relevanten Maßnahmen eingeleitet werden. Ansonsten sollte nach einem Reboot das migrierte System vom Bootloadermenü aufrufbar sein. = Links = * [:Wubi:] {Übersicht} Übersichtsartikel * [:Archiv/Wubi/Konfiguration:] – Erweiterte Einstellungen unter Ubuntu und andere Hinweise * [:Archiv/Wubi/Problembehebung:] – Hinweise zum Testen und Reparieren von Wubi * [:Archiv/Wubi/Erweiterungen:] – GRUB_2 Funktionalität unter Wubi einbringen * [:GRUB_2:Übersichtsartikel zu Grub 2] * [:GRUB_2/Reparatur:] – Mit `chroot` den Bootloader bearbeiten * [:GRUB_2/Konfiguration:] – Bootloader technisch anpassen * [http://neosmart.net/dl.php?id=1 EasyBCD] {en} – Tool zum Bearbeiten des Bootmanagers (Vista/Windows 7) * [uf_thread:1519354: HOWTO: migrate wubi install to partition] – Migration der Wubi-Installation in eigene Partition (Ubuntu 9.10, 10.04 oder 10.10) # tag: Ubuntu, Fortgeschritten, Installation