Portable Instantbird
Archivierte Anleitung
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Mit einem portablen Archiv/Instantbird hat man die Möglichkeit, Instantbird-Profile, neue Instantbirdversionen oder Erweiterungen gefahrlos auszuprobieren. Tester und Entwickler schätzen die Möglichkeit, eine zweite Instantbird-Instanz auf dem eigenen Computer nutzen zu können, ohne die eigentliche Instantbirdversion (und deren Profil) zu „zerschießen“.
Ein weiterer komfortabler Nebeneffekt ist, dass man sich den portablen Instantbird – der Name verrät es bereits – auch auf einen USB-Stick kopieren kann und so seinen eigenen auf PC und Notebook genutzten Instantbird mit allen Erweiterungen (Add-ons) und Lesezeichen immer dabei hat. Natürlich kann man diese Version auch als Backup der eigentlichen Instantbird-Installation nutzen.
Hinweis:
Es wird in diesem Artikel vorausgesetzt, dass man sich im Homeverzeichnis befindet und dort einen neuen Ordner anlegt (instantbird-portable), der dann für den zweiten (portablen) Instantbird benutzt wird. Natürlich muss der Ordner nicht im Homeverzeichnis liegen oder wie vorgeschlagen heißen; dann jedoch muss dies vom Anwender angepasst werden.
Vorbereitung und Download¶
Man legt sich zuerst einen neuen Ordner (z. B. instantbird-portable) an. Dies kann im Homeverzeichnis oder einem beliebigen anderen Verzeichnis erfolgen (gegebenenfalls Rechte beachten). Auch ein USB-Stick kann dazu benutzt werden; dieser muss dazu vorher eingebunden werden.
Hinweis!
Fremdsoftware kann das System gefährden.
Nun muss man sich zwei Dateien herunterladen:
Profil und Skript: die beiden im Format tar.bz2 gepackten Dateien (Profilverzeichnis und Shellskript) herunterladen: instantbird-portable.tar.bz2 ⮷ (Checksum: 3b027611d2d9ffab14e5cd91f21bea6b instantbird-portable.tar.bz2).
Instantbird: Von der Instantbird-Seite 🇬🇧 lädt man sich die gewünschte Instantbirdversion im Format tar.bz2 herunter, um den Ordner instantbird zu erhalten. Wichtig ist hierbei, dass es sich um die Linuxversion des Instantbird handelt. Informationen und Downloads zu anderen Versionen des Instantbird sind unter Links zu finden.
Entpacken¶
Man entpackt (siehe Packprogramme (Abschnitt „Archive-entpacken-3“)) nun beide Dateien [1] in den zuvor erstellten Ordner (in diesem Beispiel ~/instantbird-portable). Dies kann entweder grafisch über die GUI oder über das Terminal [2] gemacht werden.
Im Ordner ~/instantbird-portable sollten sich jetzt drei Dateien befinden: instantbird, profilordner und loader.sh. Weitere Informationen dazu unter dem Punkt Wissenswertes.
Achtung!
Man sollte sich spätestens an dieser Stelle davon überzeugen, dass man von seinem eigentlichen Instantbird-Profilordner (sofern vorhanden) eine Sicherungskopie (Backup) gemacht hat.
Portable Instantbird nutzen¶
Nachdem die beiden Dateien entpackt wurden, kann man den neuen Instantbird auch schon benutzen. Dazu kann man einerseits das Terminal nutzen [3] oder sich einen Starter anlegen (siehe unten Starter anlegen).
Achtung!
Nicht den „normalen“ Instantbird (instantbird
) über das Terminal starten. Für genau diesen Zweck wurde nämlich das Shellskript loader.sh erstellt.
Um dieses Skript zu starten, gibt man folgenden Befehl ins Terminal ein:
sh ~/instantbird-portable/loader.sh
Einschränkungen¶
Man sollte sich darüber im Klaren sein, dass der beschriebene Weg einen voll funktionstüchtigen Email-Client installiert, dieser aber in einigen Punkten grundlegend vom systemeigenen Instantbird abweicht.
Updates¶
Der neue Instantbird lässt sich wie ein „normaler“ Instantbird einsetzen und handhaben. Beachten muss man allerdings, dass er nicht wie der systemeigene Instantbird über die Paketquellen mit Updates versorgt wird, sondern über "Hilfe → Nach Updates suchen" im Instantbird-Menü.
Einbindung ins Menü¶
Da der neue Chat-Client nicht installiert, sondern nur aufgerufen wird, ist dieser nicht im Menü zu finden. Wer ihn zum Menü hinzufügen will, sollte den Abschnitt Starter anlegen befolgen.
Hinweis:
Die nachfolgenden Informationen sind optional umsetzbar. Mit dem bis hierhin vollzogenen Weg erhält man einen funktionstüchtigen und portablen Instantbird, den man universell einsetzen kann.
Optionales¶
Anwender, die den portablen Instantbird nicht zum Mitnehmen, sondern beispielsweise zum Testen neuer Instantbird-Versionen und Ausprobieren neuer oder zusätzlicher Erweiterungen verwenden möchten, können sich diesen „stationär“ (→ komfortablere Handhabung) einrichten.
Starter anlegen¶
Es gibt zwei Möglichkeiten, um einen Starter zu nutzen: Klassisch per direkten Aufruf des Programms oder über eine Verlinkung mit Hilfe des Befehls ln. Beide Möglichkeiten können innerhalb eines Programmstarters [4] verwendet werden.
Einfacher Starter¶
Möchte man sich einen Programmstarter z.B. auf dem Desktop anlegen, so kann man folgenden Befehl (Typ: Anwendung) nutzen, welcher im Vergleich zum obigen Befehl leicht modifiziert wurde:
sh ./instantbird-portable/loader.sh
Des Weiteren sollte man die Datei loader.sh wie folgt anpassen:
1 2 3 | #!/bin/sh cd ~/instantbird-portable "$PWD/instantbird/instantbird" -no-remote -profile "$PWD/profilordner" |
Die beiden Änderungen haben den Vorteil, dass sie recht universell einsetzbar sind und dennoch anpassbar bleiben.
Starter (Verlinkung)¶
Möchte man den Vorteil des systemweiten Aufrufes nutzen, legt man sich dazu ein neues Skript (verknüpft beispielsweise auf dem Desktop) mit dem Namen starter.sh an, welches folgenden Inhalt hat:
1 2 3 | #!/bin/sh cd ~/instantbird-portable ./loader.sh |
Nun nutzt man eine symbolische Verknüpfung (ln
), um das Starter-Skript starter.sh mit dem Befehl tb-starter
im Verzeichnis /bin zu verlinken:
ln -s ~/instantbird-portable/starter.sh ~/bin/ib-starter
Das Skript loader.sh ändert man wie folgt ab:
1 2 | #!/bin/sh instantbird/instantbird -no-remote -profile profilordner |
Durch die Verlinkung nach /bin lässt sich der zweite Instantbird aus jedem Pfad des System per tb-starter
aufrufen.
Logo vergeben¶
Im nächsten Schritt kann man das rechts gezeigte Logo nutzen und verwenden. Die Icons stehen im Order instantbird/chrome/icons/default zur Nutzung bereit.
Wissenswertes¶
Nachfolgend einige Hintergrundinformationen zum Skript und den beiden Ordnern.
Hinweis:
Die nachfolgenden Informationen beziehen sich nur auf den allgemeinen Teil dieses Artikels. Der optionale Teil und die dort gezeigten Anpassungen werden nachfolgend nicht erklärt.
Enthaltene Dateien¶
In dem Ordner instantbird-portable im Homeverzeichnis befinden sich nun die zwei extrahierten Ordner und eine Datei:
Enthaltene Dateien im Ordner instantbird-portable | ||
Name | Eigenschaft | Funktion |
loader.sh | Datei (Skript) | Shellskript, das den portablen Instantbird startet |
instantbird | Ordner | die von Mozilla heruntergeladene Instantbirdversion |
profilordner | Ordner | beinhaltet das (noch jungfräuliche) Instantbird-Profil |
Das Shellskript¶
Das Shellskript loader.sh enthält folgenden Zweizeiler:
1 2 | #!/bin/sh "$PWD/instantbird-portable/instantbird/instantbird" -no-remote -profile "$PWD/instantbird-portable/profilordner" |
Es wird im Skript der Befehl pwd
benutzt, der den Namen des gerade verwendeten Verzeichnisses ausgibt. Weitere Informationen im Artikel pwd.
Der eigentliche Befehl¶
Das eigentliche Befehl im Skript gibt an, welche Instantbird-Datei und welches Instantbird-Profil geladen werden soll:
"pfad_zum_portable_bird/instantbird" -no-remote -profile "pfad_zum_portable_bird/profilordner"
Dieser kann den jeweiligen Bedürfnissen angepasst werden [5] und besteht aus vier Teilen:
Befehl des Skriptes | ||
Name | Eigenschaft | Funktion |
"pfad_zum_portable_bird/instantbird" | Befehl | Startet das Shellskript instantbird im Portable-Ordner instantbird |
-no-remote | Option | Nutzung des neu erstellten (portablen) Instantbird parallel zur eigentlichen Instantbird-Instanz. Ermöglicht wird dies durch den Befehl -no-remote (teilweise auch als export MOZ_NO_REMOTE=1 bekannt). Siehe Abschnitt Links. |
-profile | Option | Diese gibt an, dass das nachfolgende Profil geladen werden soll |
"pfad_zum_portable_instantbird/profilordner" | Befehl | Zeigt den Ort des (portablen) Profilordners an und startet diesen |
Links¶