[[Vorlage(archiviert)]] {{{#!vorlage Wissen [:Pakete installieren: Installation von Programmen] [:Terminal: Ein Terminal öffnen] [:Editor: Einen Editor öffnen] [:sudo: Root-Rechte] }}} [[Inhaltsverzeichnis(3)]] Ubuntu ist in der Lage, auf die unter [wikipedia:OS/2:] verwendeten Dateisysteme [wikipedia:HPFS:] (bei Clients auch HPFS386), [wikipedia:JFS:] und [wikipedia:FAT:] (FAT12, FAT16, FAT32) sowohl lesend als auch schreibend zuzugreifen. Dabei gilt es, einige Vorbereitungen zu treffen und Einschränkungen zu beachten. = Zugriff = Grundsätzlich werden auch diese Dateisysteme von Ubuntu automatisch erkannt. Medien mit Wechseldatenträgern werden automatisch eingebunden und auf dem Desktop angezeigt. Partitionen interner Festplatten werden im [:GNOME:]-Hauptmenü unter ''"Orte"'' und in vielen [:Dateimanager:Dateimanagern] wie z.B. [:Nautilus:] aufgelistet und können durch einfaches Anklicken oder Auswahl des entsprechenden Eintrags im Kontextmenü eingehängt werden. Für das ordnungsgemäße Funktionieren ist jedoch die Angabe zusätzlicher Parameter erforderlich. Dies kann sowohl über den Befehl [:mount:] als auch die Datei [:fstab:] erfolgen. Sollen Medien öfter angesprochen oder bei jedem Start des Systems eingehängt werden, ist die Angabe per '''/etc/fstab''' vorzuziehen. Dazu muss erst die [:UUID:] der entsprechenden Partition ermittelt und ein Verzeichnis zum Einhängen erstellt werden. Das geschieht mit den folgenden Befehlen, wobei `` durch das entsprechende Gerät der Partition, z.B. '''/dev/sda6''', und `` durch die gewünschten Bezeichnung ersetzt werden muss: {{{#!vorlage Befehl sudo blkid sudo mkdir /media/ }}} Im Folgenden werden die Problemstellungen und Parameter beschrieben. Bei Befehlen ist `` ist durch das entsprechende Gerät, wie z.B. '''/dev/sda6''', und `` durch den entsprechenden Einhängepunkt zu ersetzen. Bei Angabe in der Datei '''/etc/fstab''' ist `` durch die oben ermittelte UUID und `` durch die gewünschten Bezeichnung zu ersetzen. Der Zugriff auf FAT-Partitionen wird im Artikel [:Windows-Partitionen einbinden:] behandelt. == Zeichensatz == Sind auf dem Dateisystem Dateinamen mit Sonderzeichen wie Umlauten vorhanden, ist die Festlegung des zu verwendenden Zeichensatzes erforderlich. === HPFS === Eine Festlegung des zu verwendenden Zeichensatzes ist bislang nicht möglich. Es empfiehlt sich, Dateien mit Sonderzeichen nicht zu bearbeiten. === JFS === Für JFS steht die Option `iocharset` zur Verfügung. mount: {{{#!vorlage Befehl sudo mount -t jfs -o iocharset=utf8 }}} fstab: {{{ UUID= /media/ jfs iocharset=utf8 0 2 }}} == Rechte == Als Einzelplatz-System bietet OS/2 keine Verwaltung von Zugriffsrechten. Beim Einhängen mit Standardwerten hat daher nur root Zugriff auf die eingehängten Dateisysteme. Anderen Benutzern kann Zugriff durch entsprechende Parameter und/oder gesonderte Herstellung von Rechteinformationen erteilt werden. === HPFS === Für HPFS stehen die Optionen `umask` und `gid` zur Verfügung, um die gleichen [:Rechte:] für sämtliche Dateien der Partition festzulegen. mount: {{{#!vorlage Befehl sudo mount -t hpfs -o umask=007,gid=046 }}} fstab: {{{ UUID= /media/ hpfs utf8,umask=007,gid=046 0 2 }}} Darüber hinaus ist es möglich, Rechte über Dateimanager wie z.B. Nautilus oder die Befehle [:chown:], [:chmod:] und [:chgrp:] dateispezifisch festzulegen. Diese werden dann in den Erweiterten Attributen der Dateien gespeichert und wirken sich nicht auf die Nutzung unter OS/2 aus. === JFS === Im Falle von JFS stehen zwei Ansätze zur Verfügung, da JFS sehr wohl Unix-Dateirechte unterstützt. Diese Informationen werden von OS/2 allerdings nicht gesetzt, so dass sie zuerst erstellt werden müssen. Dies kann ohne schädliche Auswirkungen auf die Nutzung unter OS/2 für sämtliche bereits vorhandenen Dateien der Partition auf folgende Weise geschehen: {{{#!vorlage Befehl sudo chown -R root:046 /media/ sudo find /media/ -type d -exec chmod 770 {} \; sudo find /media/ -type f -exec chmod 660 {} \; }}} Alternativ können auch bei JFS die Parameter `umask` und `gid` verwendet werden, um die gleichen Rechte für das ganze Dateisystem festzulegen. Bereits auf obigem Wege gesetzte Rechte werden übersteuert, bleiben aber erhalten. mount: {{{#!vorlage Befehl sudo mount -t jfs -o iocharset=utf8, umask=007,gid=046 }}} fstab: {{{ UUID= /media/ jfs iocharset=utf8,umask=007,gid=046 0 2 }}} = Einschränkungen = Mit Ausnahme von JFS ist es generell empfehlenswert, OS/2-Dateisysteme nur zum Dateiaustausch mit anderen Betriebssystemen oder Rechnern zu verwenden, da diese einige Einschränkungen im Vergleich zu Linux-Dateisystemen mitbringen. Auf jeden Fall sollten diese nicht für Linux als z.B. System- oder Home-Partition verwendet werden! == FAT == Das Löschen von Dateien mit Erweiterten Attributen führt zu Inkonsistenzen im Dateisystem, da die Erweiterten Attribute bei FAT-Dateisystemen separat in einer eigenen Datei gespeichert werden. Die Erweiterten Attribute (EA) von OS/2, in denen Zusatzinformationen wie lange Dateinamen (bei FAT12 und FAT16) oder Klassenzugehörigkeiten gespeichert werden, werden von Ubuntu auf FAT-Partitionen nicht unterstützt. Beim Kopieren oder Verschieben unter Ubuntu können diese Informationen verloren gehen. {{{#!vorlage Warnung Verlust der erweiterten Attribute kann u.U. zu einem nicht mehr betriebsfähigen OS/2-System führen! }}} == HPFS == Eine Anpassung des Zeichensatzes ist nicht möglich. Dies führt unter Ubuntu zur falschen Anzeige von Dateinamen mit Sonderzeichen wie Umlauten. {{{#!vorlage Warnung Solange der Zeichensatz nicht angepasst werden kann, sollte dringend vermieden werden, neue Dateien auf einer HPFS-Partition anzulegen, deren Name Sonderzeichen enthält. Dies kann dazu führen, dass diese Dateien unter OS/2 nicht lesbar oder sogar unlöschbar werden. }}} == JFS == Werden nach der ersten Zuweisung der echten Zugriffsrechte unter Ubuntu neue Dateien unter OS/2 erstellt, so muss der Vorgang der Rechtezuweisung für diese wiederholt werden. Dies lässt sich durch Verwendung der Parameter `umask` und `gid` umgehen. Der Zugriff auf unter OS/2 erstellte JFS-Laufwerke, die aus mehreren Partitionen bestehen, ist nicht ohne weiteres möglich und erfordert den Einsatz des Logical Volume Manager (LVM). = Wartung = == HPFS == Für HPFS steht unter Ubuntu keine Wartungsfunktionalität zur Verfügung. Die Wartung muss unter OS/2 erfolgen. == JFS == Standardmäßig steht unter Ubuntu keine Wartungsfunktionalität zur Verfügung. Sie kann jedoch durch Installation des Pakets * '''jfsutils''' nachgerüstet werden. {{{#!vorlage Warnung * Das Ausführen des Prüfprogramms für eingehängte JFS-Partitionen kann zu schwerem Datenverlust führen! Dies gilt ebenfalls für Partitionen, die Teil eines aus mehreren Partitionen bestehenden Volumens sind. * Das Prüfen einer mit bootfähigem JFS formatierten OS/2-Partition unter Linux kann dazu führen, dass das OS/2-System nicht mehr gestartet werden kann! }}} Damit unter Ubuntu erstellte JFS-Partitionen unter OS/2 angesprochen werden können, sind folgende Schritte erforderlich: * Änderung des Partitionstyps auf `0x35`. * Erstellung eines Volumens und Zuweisung eines Laufwerksbuchstabens mit dem Logical Volume Manager unter OS/2. = Links = * [:Partitionierung:]: Erstellen und Verändern von Partitionen # tag: System, OS/2, Partition, mount, fstab