[[Vorlage(Archiviert, )]] [[Inhaltsverzeichnis(2)]] Hier werden – als Ergänzung des Artikels [:Alte_Hardware:] – für den Einsatz als Desktop-System geeignete [:Archiv/Andere_Distributionen:Linux-Distributionen] beschrieben. Viele der genannten Distributionen bieten den Download einer Live-CD an, mit der gefahrlos getestet werden kann, ohne ein evtl. schon vorhandenes Betriebssystem auf der Festplatte zu überschreiben. Von der Installation älterer, nicht mehr offiziell unterstützter Distributionen wie z.B. [wikipedia:Damn_Small_Linux:Damn Small Linux] ist grundsätzlich abzuraten, weil keine (Sicherheits-)Updates mehr angeboten werden. Kernel, Systemprogramme und Anwendungen können dann Sicherheitslücken enthalten, die nicht mehr korrigiert werden. {{{#!vorlage Hinweis * Als ''"Remaster"'' wird allgemein eine Abwandlung der ursprünglichen Distribution bezeichnet, ohne zu dieser inkompatibel zu sein. Weitere Bezeichnungen sind beispielsweise ''"spin-off"'' oder ''"remix"''. * Ein ''"Fork"'' (Abspaltung) ist dagegen eine eigenständige Entwicklung auf Basis der Ursprungsdistribution. }}} = Voraussetzungen = * Seit 2016 verzichten viele Distributionen auf die Unterstützung von Prozessoren, welche nur ein [:32-Bit-Architektur:] (und keine 64-bit) besitzen. Die folgende Liste beschränkt sich daher auf solche, die zum einen noch eine 32-bit-Variante und zum anderen eine deutsche Sprachunterstützung anbieten. * In der Praxis werden 512 MiB Arbeitsspeicher (RAM) oder mehr empfohlen, wenn man eine grafische Desktop-Oberfläche einsetzen möchte = Alternativen zu Ubuntu == Eine alphabetische Liste. == antiX == [http://antix.mepis.org/ antiX] {en} ist eine experimentelle Variante von [wikipedia:MEPIS:] mit [:IceWM:] (Standard), [:Fluxbox:], [:JWM:] oder [:herbstluftwm:] als Fenstermanager. Die Variante [https://mxlinux.org MX] {en} nutzt dagegen Xfce. Eine Pentium-III-CPU und 256 MiB werden als Minimum benötigt, empfohlen werden 512 MiB RAM oder mehr. Platzbedarf auf der Festplatte: mind. 3 GiB. == Arch Linux == [wikipedia:Arch_Linux:Arch Linux] muss – ähnlich wie bei Debian – komplett manuell an die eigenen Bedürfnisse angepasst werden. Ein Pentium-II (oder besser) als CPU wird zwingend vorausgesetzt. Laut eigener Definition ein "Linux für Fortgeschrittene", die eine [wikipedia:Rolling_Release:"rolling release"]-Distribution bevorzugen. Erwähnenswerte Varianten sind [http://archbang.org/ ArchBang] {en} und [https://manjaro.github.io/ Manjaro] {en}. Der Support für 32bit Pakete lief offiziell im November 2017 aus. Inzwischen gibt es ein archlinux32, https://www.archlinux32.org/ für 32bit Systeme. == CrunchBang == [https://crunchbang.org/ CrunchBang] {en} (#!) war eine auf Debian basierende Distribution, die einen mit Hilfe von Openbox vorkonfigurierten Desktop bietet. Die minimalistische Standard-Optik (grau/schwarz) ist pures Understatement: nicht der Desktop soll im Vordergrund stehen, sondern die jeweils benötigten Anwendungen. Die Systemverwaltung erfolgt im Gegensatz zu Debian mit [:sudo:] (eine Reminiszenz aus der Zeit, als Ubuntu noch das Basissystem gewesen ist). Eine Distribution, die die wahren Stärken von Openbox zeigt, dabei aber auf die Zugeständnisse verzichtet, die LXDE für Windows-Umsteiger bereitstellt. Der Gründer und Hauptentwickler Philip Newborough hat Anfang 2015 [https://crunchbang.org/forums/viewtopic.php?pid=416493#p416493 bekanntgegeben] {en}, dass er die Weiterentwicklung eingestellt hat. Derzeit gibt es zwei Nachfolger: [https://www.bunsenlabs.org/ BunsenLabs] {en} als Community-Projekt und das auf Debian 9 basierende [https://crunchbangplusplus.org/ Crunchbang++] {en}. ##crunchbang.org leitet auf bunsenlabs.org weiter, 21.06.2018 Beforge == Debian == [wikipedia:Debian:] lässt sich ab 128 MiB RAM installieren, wobei der Vorgang einer [:Minimalinstallation:] von Ubuntu im Textmodus entspricht. Debian bietet die umfangreichste Programmauswahl und schnelle Sicherheitsupdates. Im Gegensatz zu Ubuntu müssen aber viele Einstellungen manuell vorgenommen werden. Nach der Installation können dann wie bei Ubuntu das Metapaket '''xorg''', ein einfacher Fenstermanager und schlanke Anwendungen hinzugefügt werden (siehe auch [:Eigene_Desktopumgebung:]). == Puppy == Das ursprüngliche [wikipedia:Puppy_Linux:Puppy Linux] belegte auf einer CD nur ca. 100 MiB, als Fenstermanager wurde [:JWM:] verwendet. Da die Live-CD komplett in den Arbeitsspeicher geladen wird, wurden mind. 128 MiB RAM benötigt. Dafür glänzte das System dann wie auch [#Damn-Small-Linux Damn Small Linux] durch eine unübertroffene Geschwindigkeit. Puppy Linux und die daraus entstandenen [http://puppylinux.org/main/Puplet%20for%20special%20features.htm Puplets] {en} als Remaster des ursprünglichen Puppy waren anfangs nur in Englisch verfügbar. Ab Puppy 5.3 stand erstmals ein deutsches Sprachpaket zur Verfügung. Eine Installation auf Festplatte ist bei Puppy und seinen Varianten ebenfalls möglich. Allerdings fehlen grundsätzlich zum einen Update-Mechanismen (einzelne Programme können z.T. manuell aktualisiert werden) und zum anderen eine Benutzerverwaltung (der Standardbenutzer ist immer '''root'''). Dies ist bei Linux unter dem Stichwort "Systemsicherheit" zumindest ungewöhnlich. Durch die vielen verfügbaren Puplets fällt die Auswahl nicht leicht (siehe auch [http://puppylinux.org/wikka/PuppyVersionIndex Puppy Version Index] {en} und [http://puppylinux.com/family-tree.html Puppy Linux Family Tree] {en}). == Simplix Linux == [http://simplix.sourceforge.net/ Simplix Linux] {de} basiert auf Debian und richtet sich speziell an deutschsprachige Heimanwender. Skripte automatisieren viele Tätigkeiten. Ab 256 MiB RAM kann die Live-CD mit grafischer Benutzeroberfläche gestartet werden, nach der Installation auf Festplatte reichen 128 MiB RAM. Als Fenstermanager wird [:JWM:] verwendet ([https://www.pro-linux.de/berichte/simplix-linux.html weitere Details] {de}). == Slackware == [wikipedia:Slackware:]-Derivate stellen nicht immer eine Live-CD zur Verfügung. An dieser Stelle seien beispielhaft zwei Vertreter genannt: [https://www.salixos.org/ Salix OS] {en} und [wikipedia:VectorLinux:]. Salix OS ist eine Abspaltung (Fork) von [wikipedia:Zenwalk:] mit Openbox bzw. [:Archiv/Ratpoison:] als Fenstermanager oder diversen Desktop-Umgebungen. Drei Installationsvarianten sind möglich: ''"Full"'' (alles auf der CD), ''"Basic"'' (XFCE/LXDE mit Firefox und Paketmanager) und ''"Core"'' (ein Basissystem ohne grafische Umgebung). Live-CDs sind verfügbar, aber nicht in jeder Variante aktuell. Besitzer von Non-PAE-fähigen Rechnern sollten die `i486`-Ausgaben nutzen. Die [http://vectorlinux.com/ VectorLinux "Standard Edition"] {en} verwendet [:Xfce:] als Desktop-Umgebung und ist ab Version 6.0 auch auf Deutsch verfügbar. Eine "Light Edition" verzichtet auf eine Desktop-Umgebung und nutzt stattdessen den Fenstermanager [:IceWM:]. == SliTaz == [http://www.slitaz.org/ SliTaz] {en} ist mit 35 MiB die weltweit zweitkleinste Linux Live-CD ([http://tinycorelinux.com/ Tiny Core Linux] {en} ist nur 10 MiB groß, bietet aber nicht den Komfort von SliTaz). Die nochmal reduzierte Variante [http://www.slitaz.org/de/get/ slitaz-loram] {en} benötigt nur ca. 80 MiB RAM. Als Fenstermanager diente bisher [:JWM:], ab Version 2.0 [:Openbox:]. Die Version 4.0 bringt darüber hinaus einige Komponenten aus [:LXDE:] mit, benötigt aber mindestens 192 MiB RAM. = Weitere Möglichkeiten = Anstatt alte Hardware als Desktop-System zu nutzen, könnte auch über einen Einsatz als: * [wikipedia:Router#Software-Router:Router] (z.B. [https://www.ipfire.org/ IPFire] {en}, [http://www.ipcop-forum.de/ IPCop] {de} oder [https://www.fli4l.de/ fli4l] {de}) * Datei-, Druck- oder Web-Server (z.B. [https://www.eisfair.org/ Eisfair] {de}) * [wikipedia:Network_Attached_Storage:NAS] (z.B. [http://www.freenas.org/ FreeNAS] {en} oder [https://www.openmediavault.org/ OpenMediaVault] {en}) nachgedacht werden. Da bei diesen Einsatzbereichen normalerweise keine grafische Oberfläche installiert wird, reduziert sich der Arbeitsspeicherbedarf erheblich. Eine andere Variante wäre, ältere Hardware als Client an einem leistungsfähigen [:Archiv/LTSP:]-Server zu nutzen, was aber nur bei mehreren Client-Rechnern sinnvoll ist. Man sollte dabei aber auch den [:Alte_Hardware#Stromverbrauch:Stromverbrauch] älterer Hardware berücksichtigen. = Links = == Intern == * [:MultiCD:] - CD oder DVD mit mehreren Distributionen erstellen * [:Alte_Hardware:] {Übersicht} Übersichtsartikel == Extern == * [wikipedia:Liste von Linux-Distributionen:] - Wikipedia * [https://web.archive.org/web/20160504225056/http://blog.elektronik-projekt.de/2008/09/linux-fur-altere-rechner-optimieren/ Linux für ältere Rechner optimieren] {de} - Blogbeitrag, 09/2008 (archivierte Version von archive.org) * [http://www.easylinux.de/Artikel/ausgabe/2008/01/033-kleine-dist/ Die lieben Kleinen - Vier schlanke Linux-Distributionen im Test] {de} - EasyLinux, 01/2008 * [http://www.linux-user.de/ausgabe/2007/10/034-distros/ Schlanker Unterbau - Linux für betagte Rechner] {de} - LinuxUser 10/2007 * [https://noone.org/vintage/wiederbelebungsversuche-debianday-froscon2006.web.html Wiederbelebungsversuche: Debian auf alter Hardware] {de} - Blogbeitrag, 06/2006 * [http://www.easylinux.de/Artikel/ausgabe/2006/05/060-alte-hardware/ Flotter Pinguin auf lahmen Enten - Linux auf alten Rechnern] {de} - EasyLinux 05/2006 * [http://www.linux-user.de/ausgabe/2005/06/063-desktopia/ Back to the roots - Fenstermanager JWM] {de} - LinuxUser, 06/2005 * [https://www.gilesorr.com/wm/ The Window Manager Report] {en} - Übersicht zum Thema [:Fenstermanager:] unter Linux #tag: Hardware, System